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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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anderen der schwarzen Vögel schnappen, aber sie riefen ihm nur ein spöttisches »Chäck-chäck-chäck!« nach.
    »Dies ist also die Schloßmitte«, belehrte Georg ihre Gespielen, als sie durch einen zerfallenen Torweg in eine Art Schuppen eintraten, dessen Steinboden jetzt mit Gras und Unkraut überwachsen war. »Hier lebten die Leute. Ihr könnt erkennen, wo die Räume waren - seht, der eine da ist fast noch ganz erhalten.«
    Sie schlüpften durch die Öffnung und befanden sich dann in einem dunklen Raum, dessen Wände und Decke aus Stein gehauen waren. Einer Stelle sah man an, daß hier früher der Kamin gestanden haben mußte.
    Zwei schlitzartige Fenster erhellten den Raum etwas. Er wirkte sehr seltsam und geheimnisvoll.
    »Wie schade, daß in den anderen Räumen fast alles heruntergebrochen ist«, sagte Julian beim Hinausgehen. »Ent weder haben sie keine Decke mehr, oder es fehlt eine Wand. Dieser Raum hier ist anscheinend der einzige, in dem man sich aufhalten kann. - Führte da eine Treppe zum Schloß hinauf, Georg?«
    »Gewiß«, antwortete das Mädchen. »Aber die Treppen sind weg - schaut nur, hier könnt ihr einen Teil eines der oberen Zimmer sehen, neben dem Dohlenturm. Hinauf kann man aber nicht. Ich habe es versucht und mir beim Klettern beinahe das Genick gebrochen. Die Steine bröckeln nämlich ab.«
    »Befanden sich hier irgendwo auch Verliese?« fragte Dick.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Georg, »ich nehme es an. Aber niemand hat sie bis jetzt gefunden - es ist alles so überwuchert.«
    Tatsächlich. Überall hatte sich dichtes Geflecht aus Gras, Unkraut und Sträuchern gebildet. Große Blaubeerbüsche wuchsen hier und dort. Überall wucherte hohes Gras, und unzählige Nelken bauten ihre Blütenkissen in Löcher und Klüfte.
    »Oh, das ist ein ausgesprochen lieblicher Platz hier«, sagte Anne. »Vollkommen und in jeder Beziehung reizend.«
    »Meinst du wirklich?« fragte Georg erfreut. »Ich bin ja darüber so froh. - Paßt auf, wir sind bereits auf der anderen Seite der Insel, an der See. Seht ihr jene Felsen, auf denen so sonderbare große Vögel sitzen, ja?«
    Die Kinder folgten ihren Blicken. Sie sahen einige Felsen emporragen und auf ihnen, in den sonderbarsten Stellungen, große, schwarze Vögel.
    »Das sind Kormorane«, sagte Georg. »Sie haben sich genügend Fische für die Mahlzeit gefangen und sitzen jetzt dort und vertilgen sie. Hallo - sie fliegen ja davon. Ich möchte wissen, warum.«
    Aber während sie noch sprach, hatte sie auch schon den Grund erkannt: Von Westen her ließ sich ein unheildrohendes Rollen hören.
    »Donner«, rief Georg. »Das ist der Sturm. Er naht schneller, als ich dachte.«

Der Sturm macht ganze Arbeit
    Die vier Kinder bluten hinaus auf die See. Sie waren mit solchem Eifer bei der Besichtigung des geheimnisvollen alten Schlosses gewesen, daß niemand auf den plötzlichen Umschwung des Wetters geachtet hatte. Abermals setzte das Rollen ein. Es klang, als ob ein großer Hund gen Himmel heulte.
    Tim hörte es und heulte zurück, und seine Stimme klang wie ein kleiner Donner.
    »Ach, du liebe Zeit, jetzt sitzen wir in der Patsche«, sagte Georg beunruhigt. »Wir kommen nicht mehr rechtzeitig zurück, das steht fest. Der Wind hat bereits in voller Stärke eingesetzt. Habt ihr jemals schon den Himmel sich so schnell verändern sehen?!«
    Der Himmel war tiefblau gewesen, als sie aufgebrochen waren. Jetzt war er vollständig bedeckt, und die Wolken hingen tief über dem Wasser. Dann schossen sie am Himmel dahin, als ob sie jemand jagte, und der Wind heulte dazu so unheimlich, daß es Anne ganz ängstlich zumute wurde.
    »Es fängt schon an zu regnen«, sagte Julian, der einen dik-ken Tropfen auf seiner ausgestreckten Hand verspürte. »Wir hätten uns wasserdichtes Zeug mitnehmen sollen, meinst du nicht auch, Georg? Wir werden bis auf die Haut naß werden.«
    »Ja, spätestens in einer Minute«, bestätigte Georg. »Seht nur diese großen Wellen, die dort heranrollen. Glaubt mir, es gibt wirklich ein Unwetter. Bei Gott - welch ein Blitz.«
    Die Wellen schlugen immer höher hinauf. Sie schwollen an und überschlugen sich, sie brandeten an die Felsen und rasten mit donnerndem Getöse gegen den Strand der Insel.
    »Ich glaube, es wird gut sein, wenn wir unser Boot noch höher heraufziehen«, sagte Georg plötzlich. »Es wird tatsächlich ein sehr böses Unwetter. Manchmal sind diese plötzlichen Sommerstürme schlimmer als die im Winter.«
    Sie lief mit Julian schnell

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