Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
kommt es darauf an! Jetzt müssen wir uns anstrenge n - und dem Mann, der die Insel kaufen will, ein Schnippchen schlagen.«
Die Kinder beugten sich über die Karte, die inzwischen wieder trocken geworden war.
»Seht«, sagte Julian und deutete mit dem Finger auf die eingezeichneten Kerker.
»Sie scheinen alle unter dem Schloß in einer Richtung zu verlaufen - und hier - und hier - sind Zeichen, die Stufen oder Treppen anzudeuten scheinen.«
Georg stimmte ihm zu. »Ich glaube auch, daß dies die Treppen sind; wenn das tatsächlich stimmt, dann gibt es zwei Wege, um in das Verlies zu gelangen. Ein Teil der Stufen scheint irgendwo hier in der Nähe unseres kleinen Raumes zu beginnen - und die anderen müssen dort unter dem Turm anfangen. Wofür hältst du dieses Zeichen, Julian?« Sie deutete auf einen kleinen Punkt, der nicht nur auf dem Lageplan des Verlieses, sondern auch auf dem Plan vom Erdgeschoß des Schlosses eingezeichnet war.
»Ich kann mir nicht recht vorstellen, was das zu bedeuten hat«, sagte Julian unschlüssig. »Das heißt«, fuhr er plötzlich fort, »du sprachst davon, daß irgendwo ein alter Brunnen sein müßte, kannst du dich erinnern? Das könnte er sein. Er muß sehr tief liegen, wenn er frisches Wasser von einer Quelle zugeführt bekommen soll, die etwa in Meereshöhe liegt.
Deswegen muß er auch durch das Verlies gehen.«
Sie fanden das sehr aufregend und waren im Geist schon bei der Entdeckung des Brunnenschachtes. Erwartungsvoll sahen sie einander an.
»Nun«, fragte Dick, »wo fangen wir an? Am besten hier in unserem Raum. Irgendwo muß ein großer Stein liegen, den wir wegwälzen müssen, um zu den Treppen zu gelangen.«
He - wurde die Sache nicht immer spannender und aufregender? Alle sprangen gleichzeitig auf, Julian faltete die wertvolle Karte zusammen und steckte sie sorgfältig in, seine Tasche. Er sah sich um. Der Steinboden des Raumes war von wucherndem Unkraut überwachsen. Das mußte zunächst beseitigt werden, wenn man bewegliche Steine im Boden ausfindig machen wollte.
»Wir fangen am besten gleich mit der Arbeit an«, rief Julian und ergriff einen Spaten. »Kratzt das Unkraut mit dem Spaten ab - seht, wie ich es mache - und untersucht dann jeden einzelnen Stein.«
Jeder nahm einen Spaten zur Hand, und bald war der kleine Raum vom Schaben, Scharren und Kratzen erfüllt. Die Arbeit war gar nicht so mühsam, wie sie zunächst gedacht hatten. Am aufgeregtesten von allen war Tim. Er hatte nicht die geringste Ahnung, um was es den Kindern ging, aber er half tüchtig mit.
Mit allen vieren scharrte er, daß Erde und Unkraut in die Luft flogen.
»Pfui, Tim!« rief Julian und schüttelte den Dreck vom Kopf.
»Du bist fast zu eifrig. Wenn du so weitermachst, regnet es demnächst Quadersteine. Georg, ist es nicht großartig, wie Tim mitmacht?«
Wie sie alle arbeiteten! Wie sie danach fieberten, den Zugang zu dem Kellergewölbe zu finden! Sie vergaßen alles um sich herum, etwas Geheimnisvolles lag in der Luft, und jedes der Kinder hatte nur den Gedanken, recht bald die verborgene Steinplatte und damit den Zugang zu dem Goldschatz zu finden.
Aufregende Entdeckungen
Nach einiger Zeit waren die Steinfliesen des kleinen Raumes von Erde, Sand und Unkraut gesäubert.
Die Kinder sahen, daß alle dieselben Ausmaße hatten - groß und viereckig, gut zusammengefügt. Sie leuchteten mit den Lampen über die Fliesen, um einen Stein zu entdecken, der sich leicht bewegen lassen könnte.
»Vielleicht entdecken wir einen mit einem eisernen Ring als Griff«, vermutete Julian. Aber sie fanden nichts. Ein Stein glich dem anderen. Enttäuscht sahen sie sich an. Julian stieß mit seinem Spaten in die Ritzen zwischen den einzelnen Steinen. Er hoffte, auf einen lockeren Stein zu stoßen. Aber vergebens. Alle Steine ruhten festgefügt im Boden. Nach etwa drei Stunden harter Arbeit setzten sich die Kinder hin, um zu essen. Sie hatten einen Bärenhunger bekommen und waren froh, daß sie sich so reichlich mit Proviant versorgt hatten. Während sie aßen, besprachen sie die Lage und was für Möglichkeiten noch vorhanden waren.
»Nach Lage der Dinge glaube ich, daß der Eingang zu dem Verlies nicht unter diesem kleinen Raum war«, sagte Julian.
»Das ist zwar entmutigend, aber wir wollen doch noch einmal auf der Karte genau nachmessen, ob wir nicht die Stelle, wo die Stufen beginnen, genauer bestimmen können. Es ist natürlich möglich, daß die Maße nicht zuverlässig sind. Wir müssen es
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