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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ganze Platte frei. Es stand für sie fest - dieser Stein mit dem Eisenring mußte beweglich sein und verschloß den Eingang zum Burgverlies.
    Die Kinder rüttelten abwechselnd an dem eisernen Ring, aber die schwere Steinplatte bewegte sich nicht. Da zog Julian einige Seile durch den Ring. Unter Aufbietung aller Kräfte zogen und zerrten sie an dem Seil. Da - die Platte bewegte sich. »Noch einmal alle zusammen!« schrie Julian.
    Und sie zogen noch einmal mit vereinten Kräften. Der schwere Quader bewegte sich wieder und gab plötzlich nach. Er sprang nach oben heraus - und die Kinder purzelten durcheinander wie eine Reihe umgestoßener Dominosteine.
    Tim sprang vor das Loch und bellte hinein, als ob dort alle Kaninchen der Welt versammelt wären.

     
    Julian und Georg waren zuerst wieder auf den Füßen und sprangen zu dem Einstieg, den der hochgehobene Stein zuvor bedeckt hatte. Sie hatten den Eingang zum Burgverlies gefunden! Eine steile Treppenflucht, in den Felsen gehauen, führte hinunter in tiefe Dunkelheit.
    »Kommt!« schrie Julian und knipste seine Lampe an.
    »Wir haben gefunden, was wir suchten! Und jetzt hinunter in das Verlies!«
    Die Stufen waren glitschig. Tim stürmte als erster hinunter, verlor den Halt und rollte jaulend fünf oder sechs Stufen hinunter. Julian ging hinter ihm, dann folgten Georg, Dick und schließlich Anne. Sie waren alle zum Zerplatzen gespannt.
    Sie rechneten wirklich damit, ein Lager mit Gold und sonstigen Schätzen zu finden.
    Die Dunkelheit nahm zu, es roch sehr muffig und moderig.
    Annes kleines Herz klopfte vor Angst.
    »Hoffentlich ist die Luft hier unten in Ordnung«, sagte Julian.
    »Das ist manchmal in alten Schächten nicht der Fall. Wenn jemand ein komisches Gefühl hat, soll er es sagen. Wir gehen dann lieber wieder hinauf an die frische Luft.«
    Wer würde - falls es tatsächlich der Fall gewesen wäre - das schon zugegeben haben! Zudem ließ die Spannung ein solches Gefühl gar nicht aufkommen.
    Die Stufen schienen nicht enden zu wollen. Endlich verließ Julian die letzte Treppenstufe und leuchtete mit seiner Taschenlampe im Kreise. Es bot sich ihm ein zauberhafter Anblick. Die Kerker der Felseninsel waren aus den Felsen selbst herausgehauen worden. Als Julian einen Ruf der Überraschung ausstieß, nahm das Echo den Ruf auf und trug ihn in alle Felsenhöhlen. Er schwoll an und hallte von den Felsen wider, als ob dort weitere Lebewesen seien. Die Kinder beschlich ein gruseliges Gefühl.
    »Ist es nicht seltsam?« sagte Georg mit leiser Stimme. Auf einmal griffen mehrere Echos ihre Worte auf, vermehrten sie und ließen sie lauter werden, und alle Kerkerhöhlen gaben die Worte des Mädchens wieder und wieder zurück: >Ist es nicht seltsam, ist es nicht seltsam, ist es nicht seltsam?< Anne ergriff die Hand ihres Bruders Dick. Sie hatte Angst.
    Sie wußte, es war nur der Widerhall - aber es klang wie die Stimmen von vielen, vielen Menschen, die in den Höhlen versteckt waren.
    »Wo glaubt ihr, daß die Ingots sind?« fragte Dick. Und sofort hallte es von den Wänden zurück >Ingots sind! Ingots sind! Sind! Sind!<
    Julian lachte - und sein Lachen wurde in Dutzende von Lachsalven aufgespalten, die aus den Kerkern kamen und die lauschenden Kinder umspannen. So etwas Sonderbares hatten sie noch nie erlebt.
    »Kommt«, sagte Julian. »Vielleicht sind die Echos weiter drin nicht so schlimm.«
    >Weiter drin! Weiter drin!< gaben die Wände zurück.
    Sie gingen weiter vor und untersuchten die nächstgelegenen Kerker. Es waren wirklich nur alte Felsenkeller, die sich unter dem Schloß entlangzogen. Möglicherweise hatten vor vielen, vielen Jahren hier auch unglückliche Gefangene geschmachtet, aber meistens waren sie wohl zum Aufbewahren von irgendwelchen Dingen benutzt worden.
    »Ich möchte gern wissen, in welchem Raum die Ingots aufgehoben worden sind«, sagte Julian. Er hielt an und zog die Karte aus der Tasche. Dick hielt die Lampe darüber. Aber obwohl die Karte ganz eindeutig den Kerker zeigte, wo das Wort »Ingots« verzeichnet war, war sich Julian über die genaue Lage nicht im klaren.
    »Seht! Hier ist eine Tür, die diesen Kerker vom nächsten trennt!« schrie Dick plötzlich. »Ich wette, das ist der Kerker, nach dem wir suchen - hier sind die Ingots drin!«

Unten im Verlies
    Vier Taschenlampen warfen ihr Licht gegen die hölzerne Tür.
    Sie war groß und schwer, mit eisernen Nägeln beschla gen. Julian lief mit einem Freudenschrei auf sie zu. Es stand für ihn fest,

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