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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aber einmal versuchen.«
    Sie beugten sich erneut über die Karte, dabei stellten sie fest, daß die Pläne der drei Stockwerke in verschiedenen Maßstäben gezeichnet zu sein schienen. Julian blickte nachdenklich auf die Karte. Niemand vermochte das Rätsel zu lösen. Sie konnten doch nicht das ganze Erdgeschoß des Schlosses durchsuchen, das würde Jahre dauern.
    »Seht«, sagte Georg plötzlich und legte den Finger auf den Punkt, den sie alle für den Brunnen gehalten hatten. »Der Eingang zu den Kerkern scheint nicht weit weg von dem Brunnen zu sein. Wir müssen zuerst den Brunnen finden. Von da aus können wir dann nach den Kerkertreppen suchen. Der Brunnen ist auf beiden Plänen zu sehen. Er muß sich irgendwo in der Mitte des Schlosses befinden.«
    »Das ist eine gute Idee von dir«, sagte Julian erfreut. »Gehen wir gleich zur Schloßmitte. Vielleicht ist der Brunnen mitten in dem alten Garten hier draußen.«
    Die Kinder gingen hinaus in den Sonnenschein. Sie kamen sich sehr wichtig vor, denn sie waren fest davon überzeugt, daß die »Ingots« sich irgendwo unter ihren Füßen befinden müßten.
    Dann standen sie in dem Hof, der einst der Mittelpunkt des Schlosses gewesen war. Sie maßen die Mitte aus und hielten von dort Ausschau nach dem Brunnen. Aber der ganze Hof und die Ruinen ringsum waren vollständig überwachsen. Der Wind hatte im Laufe der Zeit Sand vom Strand hereingeblasen, auf dem das Unkraut samt Büschen und Sträuchern aller Art gut gedeihen konnte. Die Steine, die einst den Boden des großen Hofes bedeckt hatten, lagen zerbrochen umher. Die meisten von ihnen ebenfalls im Sand begraben oder von Unkraut überwuchert.
    »Seht, dort ist ein Kaninchen«, schrie Dick, als ein großes, sandfarbenes Tier über den Hof hoppelte. Es verschwand in einem Loch auf der anderen Seite. Dann kam ein anderes Kaninchen heraus, machte Männchen und sah die Kinder neugierig an, um nach einer Weile ebenfalls wegzulaufen.
    Noch nie hatten die Kinder so zahme Kaninchen gesehen.
    Schließlich erschien ein drittes Kaninchen. Es war ganz klein, mit unsinnig langen Ohren und einem ganz dünnen weißen Haarbüschel als Schwanz. Es würdigte die Kinder keines Blickes, spielte eine Weile ausgelassen herum, setzte sich dann zum größten Entzücken der Kinder auf die Hinterpfoten, zog das eine und dann das andere Ohr herunter und putzte beide säuberlich.
    Aber das war zuviel für Tim. Als die ersten beiden Kaninchen kreuz und quer über den Hof gesprungen und dann wieder verschwunden waren, hatte er sich kaum gerührt. Wie jedoch das kleinste so dic ht vor ihm saß und sich Ohren und Nase putzte, hielt er es nicht mehr aus. Er bellte aufgeregt und sprang auf das überraschte Kaninchen zu. Einen Augenblick lang rührte sich das kleine Tierchen nicht - es war nie zuvor geängstigt oder gejagt worden - und starrte mit großen Augen auf den rasenden Hund. Dann aber drehte es sich einmal um sich selbst und sprang mit riesigen Sätzen davon, wobei sein weißes Schwanzbündel auf und nieder ging, als ob es davonfliegen wollte. Im Nu tauchte es unter einem Ginsterbusch in der Nähe der Kinder unter. Tim lief hinterher und verschwand ebenfalls unter dem großen Busch. Dann fing Tim an, mit seinen kräftigen Vorderpfoten zu scharren, so schnell er konnte, um dem kleinen Kaninchen in seine Höhle folgen zu können. Ein Hagel von Sand und Erde flog in die Luft. Tim kläffte und winselte und schien Georgs Rufen nicht zu hören. Er mußte das Kaninchen haben. Das Loch wurde rasch größer.
    »Tim! Hörst du midi! Komm her!« schrie Georg. »Du bist nicht hier, um Kaninchen zu jagen. Du weißt, das darfst du nicht.
    Du bist sehr ungezogen. Komm heraus aus dem Loch!« Aber Tim dachte gar nicht daran. Er fuhr fort, die Erde und den Sand aus dem Loch zu werfen. Georg eilte hin. Gerade als sie an den Ginsterbusch kam, hörte das Buddeln auf. Ein lautes, angstvolles Aufbellen - und alles war still. Georg spähte überrascht unter den stacheligen Busch. Tim war und blieb verschwunden. Georg sah in das Kaninchenloch, das durch Tims Graben riesengroß geworden war - aber der Hund war nicht da.
    »Julian! Tim ist verschwunden!« rief Georg mit ängstlicher Stimme. »Er kann doch nicht in die Kaninchenhöhle geraten sein - so ein großer Hund.«
    Die Kinder krochen unter den Ginsterbusch. Da hörten sie unter sich von irgendwoher ein verstecktes Winseln. Julian schaute überrascht auf.
    »Er steckt in dem Loch da unten«, sagte er. »Komisch.

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