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Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Titel: Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ganz wild.«
    »Du bist gut!« antwortete Georg. »Im Gegenteil, die Hunde machen Tim wild.« Sie zog den schrecklich knurrenden Tim ein wenig zurück.
    Julian nahm das Essen entgegen, das unordentlich in ein altes braunes Papier gewickelt war. »Danke schön«, sagte er. »Was kostet das?«
    »Zwanzig Mark!«
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst!« rief Julian entrüstet.
    Er musterte schnell das Essen. »Ich gebe Ihnen 5 Mark dafür, soviel ist es nicht einmal wert. Es ist ja kaum Schinken dabei.«
    »Ich habe zwanzig Mark gesagt«, beharrte der Mann. Julian blickte ihn an. Er muß verrückt sein, dachte er und reichte ihm das Essen wieder zurück. »Dann muß ich es Ihnen leider wieder zurückgeben. Ich habe nicht zwanzig Mark bei mir.
    Fünf Mark ist das Höchste, was ich Ihnen geben kann.«
    Der Alte stieß das Essen zurück und streckte wortlos die andere Hand aus. Julian suchte in seiner Tasche und zog ein Fünfmarkstück heraus. Das legte er dem Mann in seine schmutzige Hand. Warum hatte ihm dieser Kerl vorher so eine lächerlich hohe Summe genannt? Der Mann steckte das Geld ein.
    »Raus mit euch!« brüllte er. »Wir dulden keine Fremden, die uns bestehlen. Ich hetze meinen Hund auf euch, wenn ihr euch noch einmal sehen laßt!«
    Julian drehte sich schnell um. Womöglich hetzte dieser Rohling wirklich die Hunde auf sie.
    Er stand dort im Halbdunkel und schimpfte hinter Georg und Julian her, als sie den Bauernhof verließen.
    »Der sieht uns nie wieder!« sagte Julian und ärgerte sich über die grobe Behandlung.
    »Den hat man zu früh aus dem Irrenhaus entlassen.«
    »Viel Zutrauen zu diesem Essen habe ich nicht«, meinte Georg. »Aber wir haben ja heute abend nichts anderes!«
    Tim lief den beiden voran. Georg und Julian waren froh, daß sie ihn bei sich hatten. Wie hätten sie sonst wieder den Rückweg gefunden? Tim kannte sich sofort aus. War er einmal auf einem bestimmten Weg gelaufen, so fand er ihn ganz bestimmt wieder. Er schnüffelte hier und dort und wartete dann, bis ihn die Kinder eingeholt hatten. Plötzlich stellte er sich steif und knurrte leise auf. Georg packte ihn am Halsband.
    Jemand mußte in der Nähe sein.
    Tatsächlich, da kam jemand.

     
    Es war Hardy, der die beiden suchte. Er rief noch immer nach Julian, das hatte Tim mit seinen guten Ohren sofort gehört.
    Georg und Julian blieben stehen und lauschten. »Julian! Wo seid ihr? Wo ist Timmy? Ich brauche Timmy! Sie sind hinter mir her, hört doch, sie sind hinter mir her!«
    »Mensch - ist das nicht Hardy?« fragte Julian. »Was ist denn geschehen, daß er so schreit? Komm, das müssen wir herauskriegen! Irgend etwas ist nicht in Ordnung. Hoffentlich nicht mit Anne und Dick!«
    Sie liefen, so schnell sie nur in dem Zwielicht konnten, den Pfad weiter. Da sahen sie auch schon zwischen den Bäumen Hardy laufen. Er hatte das Schreien aufgegeben und schluchzte nur noch verzweifelt vor sich hin.
    »Hardy, was ist denn geschehen?« rief Julian. Hardy stürzte auf ihn zu. Georg blieb mit Tim erstaunt stehen. Himmel, was hatte das zu bedeuten?
    »Julian! Oh, Julian, ich bin schon halb tot vor Angst!« keuchte Hardy und hing sich an Julians Arm.
    »Nimm dich doch zusammen«, ermahnte ihn Julian mit ruhiger Stimme. »Du regst dich ganz bestimmt umsonst auf.
    Was ist geschehen? War deine Tante nicht zu Hause? Bist du uns deshalb nachgelaufen?«
    »Meine Tante ist weg«, erzählte Hardy nun schon etwas ruhiger. »Sie...«
    »Weg?« wunderte sich Julian. »Aber hat denn das nicht deine Mutter gewußt, als sie dir ...«
    »Ich habe doch meine Mutter gar nicht um Erlaubnis gefragt!
    Ich bin nicht nach Hause gefahren, wie ihr geglaubt habt, sondern gleich zur Kreuzung. Dort habe ich dann auf euch gewartet. Ich wollte nämlich so gerne mit euch kommen, wißt ihr - und Mutter hätte mir das niemals erlaubt!« erzählte Hardy.
    »Daß du dich nicht schämst!« sagte Julian verächtlich.
    »Solche Lügen hast du uns erzählt!«
    »Ich wußte doch nicht, daß meine Tante weg ist«, versuchte sich Hardy zu entschuldigen. »Ich dachte, sie sei zu Hause - ich wollte dann bei ihr Mutter anrufen und sagen, daß ich mit euch einen kleinen Ausflug machte. Dann wäre ich euch nachgefahren und ... und ...«
    »Und hättest uns erzählt, daß deine Tante weggefahren ist und du mit uns weiterfahren willst«, vollendete Julian.
    »Lächerlich! Ich hätte dich sofort wieder zurückgeschickt. Das konntest du dir doch denken!«
    »Ja, ich weiß«, gab Hardy kleinlaut zu.

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