Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
»Aber wehe dir, wenn ich jemals hören sollte, dass du wieder in eine Speisekammer eingedrungen bist! Dann siehst du mich niemals mehr!«
Jo strahlte übers ganze Gesicht. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
Sie griff in die Tasche, zog einen großen Schlüssel heraus und reichte ihn einem Polizisten.
»Hier ist der Schlüssel vom Turmzimmer. Sicher sind die Männer noch darin eingesperrt und warten, dass man sie verhaftet. Hach - werden die erschrecken, wenn Sie die Tür aufmachen!«
»Noch ein paar Leute werden bald erschrecken«, sagte der Polizist und klappte sein Notizbuch zu.
»Übrigens, wir haben wegen der gestohlenen Notizbücher mit einem Kollegen Ihres Vaters Fühlung genommen. Er hat mitgeteilt, dass Ihr Vater ihm alle wichtigen Schriftstücke aus Amerika übergeben hat. Dieser Rotturm besitzt also nichts, was wichtig ist. Seine ganze Mühe war umsonst!«
»Wissen Sie etwas Näheres über Rotturm?« erkundigte sich Julian. »Mir scheint, er ist verrückt!«
»Wenn es der Bursche ist, den wir verdächtigen, dann ist er tatsächlich nicht ganz normal«, antwortete der Polizist.
»Wir werden froh sein, wenn er hinter Schloss und Riegel sitzt - und Markhoff auch. Er ist zwar nicht ganz so gerissen wie Rotturm, aber ebenso gefährlich.«
»Hoffentlich sind sie nicht schon mit dem Hubschrauber entflohen«, meinte Julian. »Das wollten sie doch heute nacht tun!«
»Unsere Leute werden gleich an Ort und Stelle sein«, sagte der Polizist.
»Wenn sie erlauben, will ich Ihr Telefon benützen und noch verschiedene Anordnungen treffen.«
Bald sausten die Polizeiautos zu Rotturms Haus. Da niemand öffnete, wurde das Tor aufgebrochen. Der Hubschrauber stand noch immer im Hof, aber er war kaputt. Die Kinder erfuhren später, dass Markhoff und die beiden anderen Männer davonfliegen wollten, jedoch die Maschine war nicht in Ordnung. Sie hatte sich wohl ein wenig vom Erdboden erhoben, war aber dann sofort auf die Erde gestürzt. Als die Polizisten erschienen, kümmerte sich gerade die alte Frau um die verletzten Männer. Markhoff hatte einige Kopfwunden. Er leistete keinen Widerstand.
»Ist Rotturm noch immer eingesperrt?« fragte ein Polizist.
»Ja«, erwiderte Markhoff höhnisch.
»Aber nehmen Sie einen Sturmbock mit, sonst bringen Sie die Tür nicht auf.«
»Das ist nicht nötig«, sagte der Polizist und zog den Schlüssel aus der Tasche. Markhoff stampfte wütend mit dem Fuß auf.
»Dieses kleine Biest!« rief er. »Sie hat mir den Schlüssel von der Speisekammer gegeben. Na, wenn ich die mal erwische das wird sie noch bereuen!«
»Darauf werden Sie lange warten müssen«, meinte der Polizist. »Sehr lange sogar! Wir werden Sie nämlich mitnehmen!«
Rotturm, Simmy und Jakob saßen noch immer oben im Turmzimmer. Bald merkten sie, dass sie das Spiel verloren hatten und ergaben sich den Polizisten, die sie im Auto davon schafften.
»Das war ein guter Fang!« freute sich der Wachtmeister.
»Wie nett von ihnen, dass sie alle miteinander auf uns gewartet haben!«
»Was ist eigentlich mit dieser Jo los?« fragte einer der Polizisten. »Sie schien doch früher recht unzuverlässig zu sein
- und nun hat sie sich so anständig benommen.«
»Sie hatte endlich eine Gelegenheit dazu«, erklärte der Wachtmeister. »Die hat nämlich jeder einmal im Leben.
Diesmal war Jo an der Reihe - und sie hat sie nicht an sich vorbeigehen lassen.«
Jo wurde wieder in Johannas Zimmer untergebracht, auch die anderen lagen bereits in ihren Betten, aber sie fühlten sich gar nicht mehr so schläfrig wie vorhin. Besonders Tim war sehr munter. Geschäftig lief er von einem Zimmer ins andere und brachte alle Bettvorleger durcheinander.
»Tim, wenn du nochmals in mein Bett springst, schlage ich dir die Tür vor der Nase zu!« drohte Anne. Sie tat es natürlich nicht, es war doch so schön, dass Tim wieder wohlauf war. Das Telefon klingelte. Die Kinder fuhren erstaunt auf.
»Was ist denn schon wieder los?« murrte Julian und ging hinunter in die Halle.
»Ist dort das Felsenhaus null, eins, eins?
Hier ist ein Telegramm für Sie mit bezahlter Rückantwort.
Kann ich es Ihnen vorlesen?« sprach das Fräulein vom Amt.
»Bitte!« sagte Julian.
»Es kommt aus Sevilla, Spanien. Nun der Wortlaut: Hier ist unsere Adresse. Bitte antwortet, ob alles in Ordnung. Onkel Quentin!« Julian wiederholte den anderen, die nun auch neugierig in der Halle standen, was Onkel Quentin telegraphiert hatte.
» Was soll ich antworten?« fragte
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