Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
also nicht zertrümmert! Er hat es nicht gefunden, so gut haben wir es versteckt! Das Boot ist unversehrt. Er hat also Rotturm angelogen!«
Die vier Kinder stießen einander überglücklich in den Rücken und vollführten einen wahren Freudentanz um das Boot. Nun hatten sie es wieder, Georgs gutes, festes Boot. Sie konnten entfliehen - hipp - hipp - hurra! Mit einem Male verstummten sie, denn über ihren Köpfen erhob sich ein lautes Brüllen. Sie blickten empor und sahen Markhoff mit den beiden Männern auf dem Felsvorsprung stehen. Sie schrieen und schüttelten drohend mit den Fäusten.
»Wir erwischen euch schon noch!« brüllte Markhoff.
»Schnell, schnell fort!« drängte Julian und packte das Boot.
»Wir müssen es sofort ins Wasser ziehen, los, packt alle mit an! Ho - ruck! «
Markhoff kletterte inzwischen die Klippen hinunter. Warum hatte nur Jo das Seil hängen lassen! Jetzt kam es Markhoff sehr gelegen. Als die Kinder das Boot fast schon im Wasser hatten, geschah etwas Unvorhergesehenes. Tim fiel von dem Stein, auf dem er gerade stand, ins Meer. Georg schrie gellend auf.
»Er wird ertrinken! Er ist doch noch ganz benommen, er kann nicht schwimmen.«
Julian und Dick wagten nicht, das Boot im Stich zu lassen, um Tim aus dem Wasser zu ziehen, denn Markhoff würde bald in der Bucht sein. Georg lief zu Tim, der im Wasser planschte und ziemlich benebelt drein sah. Das Wasser hatte aber eine erstaunliche Wirkung auf Tim, es verhalf ihm wieder zu seinen Lebensgeistern. Er wurde immer lebhafter und schwamm nun kräftig auf den Felsen zu, von dem er heruntergefallen war. Mit Georgs Hilfe kletterte er hoch und bellte laut. Das Boot war inzwischen aufs Wasser geglitten. Julian packte Georg.
»Komm jetzt, schnell hinein mit dir!«
Jo und Dick saßen bereits im Boot. Um Gottes willen - in nächster Nähe stand schon Markhoff! Ein Sprung noch, und er würde die Kinder erreicht haben. In diesem Augenblick riss sich Tim von Georg los und rannte mit wütendem Gebell auf Markhoff zu. Jetzt war es wieder der alte Tim.
Das kalte Wasser hatte seinen Schlaf wie weggewaschen, die Lebensgeister waren in ihm wieder erwacht. Markhoff befand sich nur noch ein paar Meter über dem Erdboden, als er Tims Bellen hörte. Voll Entsetzen blickte er hinunter. Der Hund wollte schon zu ihm hinaufspringen.
»Pass auf, er packt gleich deinen Fuß«, warnte einer der Männer, die auf dem Felsvorsprung standen.
»Der Hund ist tollwütig, nimm dich in acht!«
Markhoff nahm sich in acht. Voll Angst kletterte er wieder ein Stück höher, denn Tim nahm Anlauf, um auf den Felsen hinaufzuspringen. Markhoff hielt sich am Seil fest. Wenn er jetzt hinunterfiele, würde ihn diese Bestie zerreißen.
»Tim, hierher!« schrie Georg. Die vier Kinder saßen bereits im Boot. Wäre Tim hier gewesen, hätten sie schnell aus der Bucht rudern können.
»Tim! Tim!«
Tim folgte nur sehr ungern. Mit einem bedauernden Blick auf Markhoffs Bein lief er davon und sprang ins Boot. Bellend stand er auf der Ruderbank und ließ den Mann nicht aus dem Auge.
Markhoff war inzwischen in die Bucht hinuntergesprungen aber zu spät. Das Boot war nicht mehr zu sehen. Julian und Dick ruderten mit zusammengebissenen Zähnen. Georg hielt Tim umarmt und verbarg ihr Gesicht in seinem Fell.
»Jetzt ist er wieder gesund, ganz gesund«, seufzte sie überglücklich.
» Das hat das Bad im kalten Wasser gemacht. Lieber, guter Tim!« sagte Jo und streichelte sein Fell. Tim schnüffelte begeistert am Boden des Bootes herum. Etwas roch da sehr verheißungsvoll! Jo wusste zuerst nicht, was er gefunden hatte, dann erinnerte sie sich.
»Es ist das Paket mit den Broten, die wir ins Boot gelegt, aber nicht gegessen haben!« rief sie. »Schaut, er frisst sie auf!«
»Lass ihn nur! Er verdient den Leckerbissen. Ich bin froh, dass ich wieder sein Gebell höre und den Wackelschwanz sehe!« lächelte Julian. Und wie Tim mit seinem Schwanz wackelte! Er wollte damit gar nicht aufhören. Nun machte Tim das Leben wieder Spaß. Er konnte endlich wieder richtig hören und sehen - und vor allem bellen und mit seiner geliebten Georg herumtollen.
»Jetzt aber schnell nach Hause«, rief Julian.
»Anne wird ein Stein vom Herzen fallen, wenn sie uns sieht!«
Alles in Ordnung!
Es war schon dunkel, als Georgs Boot dem heimatlichen Hafen zusteuerte. Die Fahrt dauerte recht lange, denn die Kinder waren sehr müde.
Wohl hatten die Mädel die beiden erschöpften Jungen beim Rudern abgelöst,
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