Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
ein wenig verirrt, deshalb habe ich gerufen. Wollt ihr jeder eine Wurst?«
»Was?« schrieen die Kinder mit Heißhunger, sogar Tim hob den Kopf und schnüffelte an Jos Tasche. Jo lachte und packte aus. Halbverhungert machten sich die Kinder über das Essen her.
»Jo, du bist das achte Weltwunder«, sagte Dick bewundernd.
»Hast du noch etwas in der Tasche?«
»Ja«, lachte sie und zog einen riesengroßen Schlüssel hervor.
»Seht ihn euch genau an! Ich habe Rotturm, Jakob und Simmy im Turmzimmer eingesperrt - das hier ist der Schlüssel.
Was sagt ihr dazu?«
Markhoff auf Verfolgungsjagd
Georg nahm den großen Schlüssel in die Hand und betrachtete ihn ehrfurchtsvoll.
»Jo, ist das wirklich der Schlüssel? Du hast die Männer eingesperrt? Das ist großartig!«
»Und ob«, meinte Dick und umarmte Jo schnell. Sie war darüber entzückt.
»Noch nie habe ich so ein Mädel wie dich gesehen! Du hast Mut für ein ganzes Dutzend!« schmeichelte er ihr.
»Ach, das war doch kein Kunststück«, meinte Jo strahlend und verschämt zugleich.
»Traust du mir nun endlich, Dick? Keiner von euch wird mehr gemein zu mir sein, nicht wahr?«
»Natürlich nicht«, versprach Julian.
»Du bist jetzt für ewig unser Freund.«
»Aber nicht Georgs!« sagte Jo sofort.
»Warum denn nicht?« wunderte sich Georg.
»Ich nehme jedes gemeine Wort, das ich zu dir gesagt habe, wieder zurück. Du bist ebenso prima wie ein Junge!«
Das war das höchste Lob, das Georg für ein Mädchen hatte.
Jo strahlte wieder übers ganze Gesicht und gab Georg einen freundschaftlichen Rippenstoß.
»Ich habe das alles nur wegen Dick getan«, gestand sie.
»Aber das nächste mal will ich’s für euch alle tun!«
»Mein Gott - ich hoffe doch, es wird kein nächstes ma l geben«, meinte Georg schaudernd. »Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich während der letzten Tage auch nur eine einzige angenehme Minute gehabt hätte.«
Tim legte seinen Kopf auf Jos Knie. Sie streichelte ihn.
»Schaut, er erkennt mich wieder. Jetzt geht es ihm schon besser!« Georg hob vorsichtig Tims Kopf von Jos Knie und schob ihn sanft zu sich. Sie hatte wohl Jo liebgewonnen, aber so weit ging die Freundschaft wieder nicht, dass Tim seinen Kopf auf Jos Knie legen durfte.
» Ja, es geht ihm schon besser«, sagte Georg.
»Er hat die Hälfte von der Wurst, die ich ihm geben wollte, aufgefressen. Vorher hat er lange daran herumgeschnüffelt. Ich glaube, er ahnt, dass man ihm etwas ins Fressen gemischt hat.
Er ist sehr misstrauisch geworden!«
Jetzt, da die Kinder ihren Hunger gestillt hatten, sah für sie die Welt wieder freundlicher aus. Julian schaute auf die Uhr.
»Es wird bald dunkel werden«, sagte er. »Was mögen wohl die Burschen oben treiben?«
Drei von ihnen waren noch immer eingesperrt. So heftig auch Markhoff an die Tür stieß, sie öffnete sich nicht. Obgleich es eine alte Tür war, hielt das Schloss und gab nicht nach. Zwei andere Männer, die in der Garage arbeiteten, wurden noch zur Hilfe geholt, aber die Tür war nicht aufzubringen. Simmy und Jakob beobachteten Rotturm, der im Turmzimmer wie ein gefangener Löwe auf und ab lief. Sie dankten Gott, dass sie zwei gegen einen waren. Er benahm sich wie ein Irrer, wenn er raste. Markhoff, der mit den beiden anderen Männern vor der Tür stand, machte sich große Sorgen. Die Polizisten würden bald erscheinen (aber sie konnten gar nicht kommen, denn Johanna wusste auf dem Polizeirevier nichts anderes zu erzählen, als dass Julian und Dick einen Mann namens Rotturm suchen, wo er wohne, sei ihr unbekannt). Das aber wussten Rotturm und Markhoff wiederum nicht, sie waren fest überzeugt, dass die Polizisten bald auftauchen würden. Wenn sie nur noch vorher mit dem Hubschrauber entfliehen könnten!
»Markhoff, geh mit den Männern in die Höhle«, befahl Rotturm schließlich.
»Dort haben sich bestimmt die Kinder versteckt. Durch den Hof können sie nicht entkommen, denn das Tor ist fest verschlossen, und die Mauern sind zu hoch zum Klettern. Fass die Kinder und such sie nach dem Schlüssel ab!«
Markhoff ging also mit den beiden Männern hinunter in den dunklen Gang. Ihre genagelten Schuhe machten einen großen Lärm. Jetzt standen sie in der Höhle, die das Loch in der Decke hatte. Niemand war da. Die Kinder hatten den Lärm gehört und waren rechtzeitig durch das Loch hinunter in eine tiefer gelegene Höhle gekrochen und von dort durch die Fledermaushöhle hinaus auf den Felsvorsprung gekommen.
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