Fünf Freunde im Nebel
nur, dass es sehr klein war.«
»Was kann es gemacht haben?« Für Julian war noch immer alles unerklärlich. »Das Licht zeigte vielleicht einen Landeplatz.
Aber ich weiß nicht, wo hier ein Flugzeug landen könnte. Und es ist ja auch gar nicht gelandet. Es zog nur Kreise und flog wieder davon.«
»Woher mag es wohl gekommen sein?« Auch Dick überlegte. »Wahrscheinlich von der Küste - von einer anderen Küste. Was glaubst du?«
»Ich weiß es nicht«, gab Julian zu. »Ich weiß es wirklich nicht.
Was haben die Zigeuner damit zu tun? Zigeuner und Flugzeuge passen irgendwie nicht zusammen.«
»Na ja - wir wissen ja auch nicht, ob die Zigeuner wirklich etwas damit zu tun haben - wir sahen nur das Licht«, erwiderte Dick. »Und das erlischt jetzt, sieh!«
Während sie hinüberschauten, verglomm das Licht, und die Heide lag finster wie zuvor.
»Komisch«, sagte Dick und kratzte sich am Kopf. »Ich kann es mir nicht erklären. Die Zigeuner haben sicher doch etwas damit zu tun: die Art und Weise, wie sie heimlich und leise in die Heide ziehen ohne ersichtlichen Grund - und sie haben Angst, dass wir ihnen nachspionieren.«
»Ich glaube, es ist das beste, wir versuchen herauszufinden, was für ein Licht das war«, beschloss Dick. »Wir werden morgen ein wenig kundschaften. Oder vielleicht kann uns Schnüffel Auskunft geben.«
»Vielleicht«, sagte Julian. »Wir werden es versuchen. Komm jetzt wieder in die Sandgrube zurück. Es ist kalt hier draußen.«
Die Mädchen schliefen noch immer tief. Tim, der die Jungen begleitete, hatte das Flugzeug zum Glück nicht angebellt. Sein Gebell wäre bestimmt bis in das Zigeunerlager gedrungen und hätte sie verraten. Bald waren Julian und Dick wieder eingeschlafen.
Während des Frühstücks am Morgen erzählten die Jungen von dem Flugzeug in der Nacht.
»Wie seltsam«, sagte Anne. »Und das Licht - es muss irgendein Signal für das Flugzeug gewesen sein. Lasst uns doch nachsehen, wo es war. Irgendwelche Spuren müssen zu finden sein.«
»Gut«, nickte Dick. »Am besten gleich heute morgen.«
Entdeckungen am Morgen
Julian und Dick versuchten, sich genauso hinzustellen und in die gleiche Richtung zu schauen wie in der Nacht.
»Ich glaube, es war doch hinter dem Zigeunerlager - links davon«, sagte Julian. »Was meinst du, Dick?«
»Ja, es muss ungefähr stimmen«, antwortete Dick. »Gehen wir?« Und mit lauter Stimme rief er: »Georg! Anne! Seid ihr fertig? Unser Gepäck lassen wir hier in den Sandhöhlen versteckt. Wir bleiben nicht lange.«
Georg rief zurück. »Julian, ich glaube, Tim hat sich einen Dorn eingetreten. Er hinkt. Anne und ich wollen hier bleiben und versuchen, den Dorn herauszuziehen. Geht allein - aber geht den Zigeunern aus dem Weg!«
»Ja, ja«, versicherte Julian. »Also gut, bleibt ihr mit Tim hier.
Hilfe brauchst du doch nicht bei der Behandlung der Pfote?«
»Nein, nein«, rief Georg. »Das schaffe ich schon, danke!«
Die Jungen gingen davon, und die Mädchen widmeten sich Tims Pfote. Er war auf der Jagd hinter einem Kaninchen in einen Ginsterbusch gesprungen und dabei mit der rechten Vorderpfote genau in einen Dorn, der dann abgebrochen war, so dass jetzt nur noch die Spitze darin steckte. Kein Wunder also, dass er hinkte. Es war langwierig und mühsam, das kleine Stück herauszuholen.
Julian und Dick wanderten durch die Heide. Es war ein Tag fast wie im Sommer und viel zu heiß für April. Keine Wolke trübte das strahlende Blau des Himmels.
Zum Lager der Zigeuner war es nicht weit. Die Wagen standen noch immer im Windschatten des verlassenen Hügels, und zwischen ihnen saßen die Männer in einer Gruppe zusammen und führten ein ernstes Gespräch.
»Ich wette, sie besprechen die Sache mit dem Flugzeug heute nacht«, sagte Dick. »Und ich wette, dass sie es waren, die das Licht oder Feuer, oder was es eben war, angezündet haben. Ich möchte nur wissen, warum das Flugzeug nicht gelandet ist.«
Die beiden Jungen hielten sich im Schütze großer Ginsterbüsche, als sie um das Lager herumschlichen. Sie legten keinen Wert darauf, gesehen zu werden. Zum Glück wurden sie auch von den Hunden nicht bemerkt, die bei den Männern saßen.
Julian und Dick steuerten auf die Stelle zu, wo sie das Licht gesehen zu haben glaubten: etwas links hinter dem Lagerplatz.
»Ich kann nichts Ungewöhnliches entdecken«, meinte Julian und blickte sich nach allen Seiten um. »Ich erwartete eine große versengte Feuerstelle oder so etwas.«
»Warte - was
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