Fünf Freunde Im Zeltlager
letzte Mal vor drei Jahren hier war. Die neuen Leute sind hoffentlich auch so nett wie ihre Vorgänger. Ist noch etwas vom Mittagessen übrig geblieben?«
Anne hatte eine ganze Menge belegte Brote und Kuchen aufgehoben. Sie setzten sich ins Gras, die Bienen summten.
Alle ließen es sich gut schmecken. Tim wartete geduldig auf seine Bissen und beobachtete die Bienen.
»Und jetzt bauen wir unsere Zelte auf«, schlug Julian nach einer Weile vor. »Komm, Dick, wir laden den Anhänger ab.
Herr Krabbler, wir wollen nicht zu nahe bei Ihnen zelten, wir werden ja doch manchmal etwas Lärm machen, und das wird Sie stören. Wo wollen Sie Ihr Zelt aufschlagen?«
Der Professor überlegte einen Augenblick. Er würde ja am liebsten in der Nähe der Kinder zelten, aber er konnte auch gut verstehen, dass sie nicht davon entzückt waren, wenn er ihnen zu nah auf den Pelz rückte. Sie wollten doch mal etwas allein besprechen oder ein Spiel machen. Deswegen sagte er: »Ich schlage mein Zelt da unten auf – dort, wo der große Busch steht. Für euch wäre wohl der beste Platz weiter oben, da seid ihr durch die Bäume geschützt. So werden wir uns nicht stören.«
Julian und Dick begannen die Zelte aufzustellen. Tim lief, wie gewöhnlich, allen zwischen den Füßen herum, aber niemand ließ sich dadurch stören.
Als es dämmrig wurde, standen alle drei Zelte fix und fertig da, die Decken waren ausgebreitet und die Schlafsäcke darauf gelegt, zwei in jedem Zelt für die Kinder und einer in Herrn Krabblers Zelt.
»Ich gehe jetzt schlafen«, verkündete der Professor. »Mir fallen schon die Augen zu. Gute Nacht! Schlaft gut!«
Er verschwand in der Dunkelheit. Anne gähnte vernehmlich und das mahnte auch die Kinder zum Aufbruch.
»Auf in die Falle!«, sagte Julian. »Jeder kriegt noch ein Stück Schokolade und ein paar Plätzchen. Gute Nacht! Ich freue mich schon aufs Aufwachen morgen früh.«
Julian verschwand mit Dick im einen Zelt, die Mädchen und Tim krochen in das andere. Dann zogen sie sich aus und schlüpften in ihre warmen, weichen Schlafsäcke.
»Das ist wirklich einmalig!«, rief Georg und schob Tim etwas zur Seite. »Ich habe mich noch nirgends so wohl gefühlt. Geh weg, Tim! Weißt du nicht, wo meine Füße sind? So ist es brav.«
»Gute Nacht«, klang es schläfrig aus Annes Ecke.
»Schau mal, Georg, man kann die Sterne durch die Öffnung im Zelt sehen. Wie riesengroß sie wirken!«
Aber Georg wollte nichts mehr von Sternen wissen. Sie war schon am Einschlafen. Tim bewegte ein Ohr, als er Annes Stimme hörte, und grunzte ganz leise, das war sein Gute-Nacht-Gruß. Dann legte er den Kopf zur Seite und rührte sich nicht mehr.
Unsere erste Nacht im Zelt, dachte Anne überglücklich. Ich werde nicht schlafen können. Die ganze Zeit muss ich die Sterne ansehe n und das Gras duftet so gut …
Es blieb aber bei dem schönen Vorsatz, denn eine Minute später war auch sie fest eingeschlafen.
Annes Vulkan
Julian war der Erste, der am nächsten Morgen erwachte.
Er hatte ein ihm fremdes Geräusch gehört, richtete sich auf und besann sich erst einmal, wo er eigentlich war. Was war das für ein Geräusch? Natürlich! Er war mit Dick in einem Zelt, und das Rufen über ihm kam von einem Brachvogel, dem Vogel des Moores. Julian gähnte und legte sich wieder zurück.
Es war sehr früh am Morgen.
Einige warme Sonnenstrahlen fielen durch die Öffnung im Zelt und er konnte die Wärme in seinem Schlafsack spüren.
Ein Blick auf die Uhr – es war halb sieben. Er hatte Hunger, es war aber zu gemütlich und warm, um scho n aufzustehen. So suchte er nach dem Stückchen Schokolade, das er gestern übrig gelassen hatte, und steckte es in den Mund.
Auf dem Rücken liegend, hörte er dem Singen der Vögel zu und beobachtete, wie die Sonne langsam höher stieg – und schlief wieder ein. Tim weckte ihn auf, indem er ihm über das Gesicht leckte. Julian schreckte hoch.
Die Mädchen schauten zum Zelt herein und lachten. Sie waren schon fertig angezogen.
»Wach auf, Faulpelz!«, rief Anne. »Wir haben Tim zu dir geschickt, um dich aufzuwecken. Es ist halb acht. Wir sind schon eine Ewigkeit auf.«
»Ein himmlischer Morgen«, bemerkte Georg. »Es wird ein furchtbar heißer Tag werden. Steh jetzt auf! Wir gehen zum Bach, um uns zu waschen. Es wäre doch blöd, schwere Eimer zu schleppen, wenn Wasser in der Nähe ist.«
Dick wachte jetzt ebenfalls auf. Er und Julian beschlossen ein Bad zu nehmen. Sie liefen in den sonnigen
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