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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schön durchgerüttelt, plapperte er zornig drauflos.
    Vier oder fünf Kinder schauten aus einem Planwagen und betrachteten neugierig den fremden Jungen. Ein kleiner Bub stürzte mit einem Jubelschrei auf ihn zu, weil er das Äffchen erspäht hatte.
    »Schaut nur, schaut das winzige Äffle! Viel, viel kleiner ist das als unser Charlie! Wie heißt’n der?«
    »Das geht dich ‘n feuchten Kehricht an!« schnauzte Brummer den Kleinen an. »Wo ist Herr Tapper?«
    »Herr Tapper? Ach, du meinst unsern Opa? Schau, da drüben sitzt er, auf dem großen Wagen«, gab das Bürschlein Auskunft. »Geh jetzt aber lieber nicht zu ihm! Er hat viel zu tun.«
    Brummer ließ sich jedoch von seinem Vorhaben nicht abbringen.
    Er rannte hin und redete den fremden Mann an. Der sah ziemlich grimmig aus. Er war sehr kräftig gebaut und hatte einen langen, struppigen Bart. Seine buschigen Brauen hingen ihm halb über die Augen. Seine Nase war klein, und er hatte nur ein Ohr. Fragend blickte er auf Brummer nieder und streckte die Hand nach Schelm aus.
    »Vorsicht, mein Affe könnte Sie beißen!« stieß Brummer gereizt hervor. »Er mag fremde Leute nicht.«
    »Ich bin kein Fremder für ihn«, antwortete der Mann mit tiefer Baßstimme. »Es gibt keinen Affen auf der Welt, verstehst du, auch keinen Schimpansen und keinen Gorilla, der nicht zu mir käme, wenn ich ihn rufe.«
    »Also, meiner tut das bestimmt nicht«, versetzte Brummer zornig.
    »Was ich sagen wollte, Sie dürfen hier nicht…«
    Doch ehe er seinen Satz zu Ende sprechen konnte, drang aus der Kehle des Mannes ein eigentümliches Gurren. Das Äffchen horchte auf, und die blanken Äuglein schauten den alten Mann verzückt an.
    Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, sprang Schelm von der Schulter seines Herrchens auf die Schulter des Mannes, der diese eigentümlichen Kehllaute hervorbrachte. Er schmiegte sich an den Hals des Alten und brummelte zärtlich dazu. Brummer war so verdutzt, daß er sprachlos und mit offenem Mund dastand.
    »Siehst du?« sagte der Mann ruhig. »Der ist schon mein Freund.
    Starr mich drum nicht so entsetzt an, mein Kleiner! Ich hab’ mich mein ganzes Leben mit allem abgegeben, was zur Familie der Affen gehört. Wenn du mir das Kerlchen da borgst, dann bring’ ich ihm in zwei Tagen bei, auf einem kleinen Dreirad herumzufahren!«
    »Komm sofort hierher, Schelm«, befahl Brummer, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte. Zugleich ärgerte er sich über das Benehmen seines treulosen Gefährten. Aber der kuschelte sich nur noch enger an den Nacken seines neuen Freundes. Der Mann nahm ihn selbst herunter und gab ihn Brummer zurück.
    »Da hast du ihn. Netter, kleiner Kerl. Aber was wolltest du mir sagen?«
    »Daß dieses Grundstück meinem Vater, Professor Hayling, gehört«, antwortete Brummer hochnäsig. »Und daß Sie kein Recht haben, Ihre Wagen hier aufzustellen. Sie sollen sofort wieder hier rausfahren! Meine Freunde und ich möchten hier zelten.«
    »Schön, dagegen habe ich nichts«, erwiderte Herr Tapper lächelnd. »Such dir nur eine geeignete Ecke aus junger Mann! Wir werden einander schon nicht ins Gehege kommen.«
    Ein Junge, etwa in Brummers Alter, pirschte sich heran und musterte den eingebildeten Kerl samt seinem Äffchen mit unverhohlenem Interesse.
    »Was will er, Opa? Dir den Affen verkaufen?«
    »Nein, das will ich nicht!« rief Brummer empört aus. »Ich bin nur hier, um euch aufzufordern, daß ihr euch mit euren Wagen wegscheren sollt. Dieses Grundstück gehört meinem Vater!«
    »Was du nicht sagst!« ergriff der Bärtige wieder das Wort. »Es ist aber so, daß wir seit Generationen eine Lizenz haben und alle zehn Jahre mit unserem Zirkus herkommen und hier auftreten dürfen. Und ob du es glaubst oder nicht, so haben wir es seit dem Jahr immer gehalten. So, nun geh nach Hause, junger Mann, und mach dich hier nicht wichtig.«
    »Sie… Sie Schwindler!« fuhr es Brummer heraus, der sich nicht länger beherrschen konnte. »Das melden wir der Polizei! Ich sag' meinem Vater…«
    »Du, was fällt dir ein, so mit meinem Großvater zu reden!« schrie der Junge, der jetzt neben dem alten Mann stand. »Untersteh dich!
    Noch ein Wort, und ich boxe dich zusammen!«
    »Ich rede, wie es mir paßt!« gab Brummer erbost zurück. »Und du halt die Schnauze!«
    Im nächsten Augenblick lag Brummer rücklings im Gras. Der Junge hatte ihm mit der Faust einen harten Schlag vor die Brust versetzt. Mühsam krabbelte der kleine Herrensohn wieder hoch, puterrot

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