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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Turmzimmer. All die Formeln für ein neues Gerät, das er sich ausgedacht hat. Eine ganz supertolle Erfindung, Jenny! Unbeschreiblich toll! Man kann damit…«
    »Schscht, halt den Mund!« fiel ihm die Haushälterin ins Wort.
    »Du darfst niemandem etwas von den Plänen deines Vaters verraten, auch mir nicht. Wie oft hat man dir das schon eingeschärft, Junge?
    Womöglich hast du schon wieder irgendwo herumgeschwafelt! Zu leicht gerät so etwas an die unrechten Ohren!«
    Brummer wurde plötzlich ganz elend. War er wirklich blöd genug gewesen, etwas von diesen Geheimnissen öffentlich zu erwähnen?
    Im Bus vielleicht? Oder… oder auf dem Zirkusfeld? Du lieber Himmel! Was für ein Gesicht werden die andern machen, wenn sie erfahren, daß seinem Vater während der Nacht kostbare Unterlagen gestohlen worden waren? Bestimmt gingen sie dann wieder alle auf ihn los und gaben ihm die Schuld. Warum konnte er aber seinen Mund auch nicht halten?
    Er mußte sofort etwas unternehmen! Was, war ihm selbst noch nicht recht klar, aber er zog sich rasch an, rannte die Treppe hinunter und trank hastig seinen Kakao in der Küche. Dabei erzählte Jenny ihm von dem Flüstern, das sie in der Nacht vom Hof her gehört hatte, und auch von dem Kerl, der an der Turmwand hochgeklettert war.
    »Dein Vater ist ja der Überzeugung, daß niemand eine so mächtige Leiter in unseren Hof gebracht haben kann«, fuhr sie fort. »Weil keiner etwas davon gesehen oder gehört hat. Aber schließlich, wär’s nicht möglich, daß der Kerl eine Gleitleiter benutzte? Die hat doch nur ein verhältnismäßig kleines Gestell mit Stricken dazwischen.«

    »Ja, natürlich. So eine, wie sie der Fensterputzer verwendet«, bestätigte Brummer. »Meinst du denn, der könnte es gewesen sein?« argwöhnte er »Unsinn. Das ist ein hochanständiger Mensch«, wehrte Jenny ab.
    »Den kenne ich bereits seit zwanzig Jahren. Solche falschen Verdächtigungen darfst du nicht mal denken! Aber so eine Leiter, das wäre gut möglich, daß die der Dieb mitgebracht hat. Komm, wir gehen miteinander auf den Hof und suchen, ob sich keine Spuren finden, die darauf hindeuten. Allerdings, wenn ich’s mir recht überleg’… Es hat nicht wie ein Schleifen oder Ziehen geklungen.
    Nein, geflüstert hat jemand, und dann kam das Gleiten oder vielmehr Rutschen. Das war alles.«
    »Aber das ist doch ein ganz ähnliches Geräusch wie von so einer Leiter!« meinte Brummer. »Jetzt schau dir bloß den Schelm an! Sitzt da und macht ein todernstes Gesicht, als würde er jedes Wort verstehen. Ach, du kleine Schlafmütze, warum hast du mich bloß heute nacht nicht geweckt, wie das alles passiert ist? Du bist doch sonst gleich munter, wenn etwas Ungewöhnliches los ist!«
    Mit einem Satz landete Schelm auf Brummers Arm und schmiegte sich an ihn. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn sein Herrchen Kummer hatte. Und die Stimme des Jungen verriet ihm, daß dieser sich Sorgen machte. Er rieb seine Affennase an Brummers Kinn und schien ihn damit aufheitern zu wollen.
    »Geh du jetzt zu deinem Vater!« empfahl Jenny. »Vielleicht kannst du etwas für ihn tun. Er ist wirklich sehr niedergeschlagen und sitzt noch im Turmzimmer, wo er seine Papiere wieder zu ordnen versucht. Ich darf gar nicht daran denken, wie’s in dem Zimmer ausgesehen hat! Alles durcheinander und überall lagen die Papiere herum!«
    Brummer stand auf, um Jennys Rat zu folgen. Erstaunt stellte er fest, daß ihm die Knie zitterten. Würde Paps ihn fragen, ob er über seine Arbeit etwas ausgeplaudert hatte? Er hätte sich in den Hintern beißen können! Erst gestern hatte er noch mit dem falbelhaften Mechanismus beim Trosymon geprotzt! Immer mehr schlotterten Brummers Knie.
    Aber Professor Hayling hatte in seinem wüst zugerichteten Zimmer im Augenblick andere Sorgen, als sich darum zu kümmern, was sein Sprößling gesagt oder getan haben könnte. Er war nur damit beschäftigt, den Wust zu lichten und die fliegenden Blätter wieder einigermaßen zu ordnen.
    »Hallo, Brummer«, begrüßte er seinen Sohn mit beängstigender Sanftmut. »Willst du mir guten Morgen wünschen? Der Morgen ist alles andere als gut! Der Dieb hat wahllos einen ganzen Stapel Papiere mitgehen lassen. Glück im Unglück ist, daß er einige wichtige Blätter, die unten lagen, nicht entdeckt hat. Insofern bezweifle ich stark, ob ihm das Material überhaupt etwas nutzt. Es müßte schon ein erfahrener und ganz ausgekochter Wissenschaftler sein, wenn er aus dem Text ohne

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