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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zwischen deiner Nase und deinem Kinn webt, um Fliegen darin zu fangen!«
    »Oh, pfui Teufel, hör auf, Anne!« flehte Georg. »Mir hat vor Spinnen bisher nie gegraust. Aber jetzt kribbelt’s überall. Tim, paß gut auf und weck mich, wenn so ein Weberknecht auf mir sitzt!«
    So endete der Abend noch mit fröhlichem Gelächter. »Also, nochmals gut’ Nacht, ihr beiden«, sagte Dick. »Unsere dämliche Quasselstrippe tut mir jetzt doch ein bißchen leid. Eigentlich gemein von uns, schließlich zelten wir hier auf seinem Grund und Boden.
    Freilich, die Lehre mußten wir ihm verpassen, damit er sich in Zukunft zusammenreißt und erst überlegt, bevor er den Mund aufmacht.«
    Alle fielen sie rechtschaffen müde auf ihr Lager, und in wenigen Minuten hatte jedermann seine Taschenlampe ausgeknipst.
    Friedliche Stille senkte sich über das kleine Zeltlager. Auf der anderen Seite des Feldes hatten sich auch die meisten der Artisten zur Ruhe begeben, obgleich man noch hier und dort Licht in einem Wagen sah. Ein junger Mann der Zirkuskapelle klimperte auf seinem Banjo: Schrumm di-schrumm didi-schrumm schrumm, zupfte er an seinen Saiten, was sich sehr hübsch anhörte. Einige Wolken glitten über den Mond hinweg. Nach und nach verloschen auch die letzten Lichter. Ein Windhauch bewegte sanft die Blätter der Bäume. Anne lag noch wach: »Tu-hu-tu – witt«, rief das Käuzchen und holte sie langsam ins Reich der Träume. Niemand hörte, wie sich im Zirkuslager etwas regte.
    Niemand sah den Schatten vorbeihuschen, während der Mond sich hinter einer Wolke verbarg. Denn es war schon späte Nacht, und alles schlief fest.
    Auch Tim. Trotzdem nahm er noch im Schlaf die Geräusche wahr. Und mit einemmal war er hellwach. Er hob den Kopf und stellte seine Ohren hoch, weil er so besser horchen konnte. Er knurrte ein wenig, aber so leise, daß Georg nicht aufwachte. Solange der Jemand, der da draußen umhergeisterte, nicht in die Nähe von Georgs Zelt oder dem der Jungen kam, würde Tim nicht bellen. Er hörte ein leises Schnauben, und er erkannte sofort, von wem es kam: Charlie! Na, dann war alles in Ordnung. Tim durfte getrost weiterschlafen.
    Irgendwann, mitten in der Nacht, erwachte auch Jenny. Sie hatte Durst und streckte die Hand nach dem Glas Wasser aus, das auf ihrem Nachttisch stand. Das Lämpchen knipste sie nicht an, und sie wollte sich eben wieder zurechtlegen, als ihre scharfen Ohren ein Geräusch vernahmen. Sie setzte sich im Bett auf. Die Kinder sind’s nicht, sagte sie sich. Die schlafen ja draußen in ihren Zelten. Mein Gott, es wird doch kein Einbrecher sein, der Wind von den Forschungsarbeiten des Professors bekommen hat und jetzt seine Aufzeichnungen stehlen will! Er hat ja überall irgendwelche Papiere rumliegen. Ein Glück nur, daß sich das Wichtigste davon drüben im Turm befindet.
    Sie lehnte sich wieder zurück und lauschte. Bald darauf hörte sie von neuem, daß sich draußen etwas regte. Einen Augenblick war sie vor Schrecken wie gelähmt, denn es klang ihr, als kämen die Laute vom Turm her.
    Mutig raffte sie sich auf und schlich zum Fenster. Licht sah man keins im Turm und auch sonst weit und breit nicht. So stand sie in völliger Finsternis, denn der Mond war hinter einer Wolke verschwunden. Sie wollte warten, bis er wieder hervortauchte und das Gelände beleuchtete. Da! Abermals das seltsame Geräusch. Ob es nur der Wind war? Nein, die Laute mußten von einem Lebewesen herrühren. Und jetzt klang es, als flüstere jemand drunten im Hof.
    Jenny fing an zu zittern. Es half nichts, sie mußte den Professor wecken. Womöglich war da jemand hinter seinen kostbaren Unterlagen her!
    Die Wolke war über den Mond hinweggeglitten, und Jenny spähte vorsichtig aus dem Fenster. »Ach, du heiliger Strohsack!« schrie sie entsetzt auf. Sie taumelte ins Zimmer zurück. »Hilfe, Hilfe!« schrie sie gellend. »Da ist einer, der am Turm hochklettert, Herr Professor!
    Professor Hayling, so kommen Sie doch! Diebe, Räuber! Hilfe!
    Rufen Sie die Polizei!« Draußen war ein scharfes Geräusch zu hören, als würde etwas über eine rauhe Fläche abrutschen, gleiten, schlurfen… Aber als Jenny es wagte, noch einmal hinauszuschauen, hatte sich der Mond aufs neue hinter einer Wolke versteckt. Und in der Dunkelheit konnte sie nichts mehr erkennen. Zudem war es totenstill geworden, und Jenny ängstigte sich zu Tode. Sie stürzte aus ihrem Schlafzimmer und schrie in einem fort: »Diebe, Räuber! Wo sind Sie nur, Herr Professor? So

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