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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und die Leute vom Fernsehen das letztemal hier waren, war er stinksauer.
    Und die Blumenbeete haben sie uns auch alle zertrampelt!«
    »Reporter müssen eben ihre Nase in alles stecken, das gehört zu ihrem Job«, sagte Jenny. »Damals hab’ ich mein dreckiges Spülwasser zum Fenster rausgegossen und bestimmt den einen oder anderen erwischt. Woher sollte ich denn wissen, daß die genau unter meinem Küchenfenster rumstehen? Ich glaub’, ich hab’ auch jemand kreischen hören!«
    Brummer kicherte. »Na, das hätte ich sehen mögen!« rief er.
    »Jetzt wollen wir aber wirklich auf den Turm, Jenny! Vater ist inzwischen längst im Haus. Schnell!«
    Als sie über den Hof gingen, hielt Jenny ihre Augen immerzu auf den Boden gerichtet.
    »Suchst du was?« wollte Brummer wissen.
    »Ich will rausbekommen, ob irgendwelche Spuren von der Leiter da sind«, antwortete Jenny. »Wenn auch das Geräusch, das ich gehört hab’, eigentlich ganz anders war, als wenn einer eine Leiter über den Boden schleift. Komisch, dieses Geräusch will mir nicht aus dem Kopf gehen.«
    Die beiden sahen an der steilen Turmmauer hoch. Sie war aus Kieseln aller Größen und Formen gefügt, wie man das häufig in der Gegend von Kirrin und Großgrottenmühl findet.
    »Na, eine Katze könnte da allenfalls hinauf«, erwog Jenny nachdenklich. »Aber ein Mensch nicht. Er würde unweigerlich früher oder später abrutschen. Es wäre viel zu gefährlich. Ich bezweifle sogar, ob eine Katze weit käme.«
    »Und trotzdem behauptest du immer wieder, du hast jemanden die Wand hinaufklettern sehen!« warf Brummer skeptisch ein. »Gib zu, Jenny, war’s nicht vielleicht der Schatten einer vorbeiziehenden Wolke, was du gesehen hast? Nun schau dir diese Steilwand noch einmal genau an! Gibt es denn jemanden, der so waghalsig und gewandt zugleich wäre, und noch dazu in der Dunkelheit, um da hinaufzuklettern?«
    Jenny hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte hinauf.
    »Nein«, sagte sie. »Du hast recht. Auf einen solchen Gedanken würde nur ein Wahnsinniger verfallen. Meine Augen müssen mir einen Streich gespielt haben. Und doch war ich fest davon überzeugt, daß eine dunkle Gestalt an der Turmwand hochkletterte. Nachts sind aber bekanntlich alle Katzen grau, und da täuscht man sich leicht. An die andere Version mit der Leiter glaube ich inzwischen auch nicht mehr. Es sind ja keine Spuren da. Man hätte doch welche im Hof…«
    So murmelte sie noch weiter vor sich hin, während beide die gewundene Stiege hinaufstiegen. Alle Türen waren unverschlossen, was darauf hinwies, daß der Professor jeden Augenblick wiederzukommen gedachte.
    »Trotzdem sollte er sie nicht offenlassen, keine Minute lang«, beanstandete die Haushälterin kopfschüttelnd, und dann rief sie entsetzt beim Betreten des Zimmers aus: »Schau dir nur diese Schweinerei an! Und die hübsche kleine Uhr, die noch dazu so gut ging, sie ist auch weg. Warum einer, der an wissenschaftlichen Forschungsergebnissen interessiert ist, die mitgenommen hat, ist mir allerdings schleierhaft.«
    »Ach, wenn so einer mal beim Klauen ist, nimmt er eben einfach alles mit, was nicht niet-und nagelfest ist«, meinte Brummer fachmännisch. »Zumindest kann er sie verscherbeln.«
    Sie sahen sich gründlich im Zimmer um, als Jenny plötzlich ausrief: »Schau mal her, sind hier auf dem Tisch nicht welche von den Aufzeichnungen, die wir suchen?«
    Brummer sah sich die Blätter gründlich an und erklärte: »Genau, das sind seine letzten Aufzeichnungen. Er hat mir die Gleichungen und Formeln vorgestern erst gezeigt, daran erinnere ich mich genau.
    Aber wieso läßt er die heute morgen so offen herumliegen, ohne nur die Zimmertür abzuschließen? Dabei hat er mir selbst eben noch gesagt, er muß die Papiere sorgfältig verstecken, denn der Dieb könnte sie sich in Verbindung mit den anderen, die er bereits gestohlen habe, zunutze machen. Das darf doch einfach nicht wahr sein, daß er das alles von einer Minute zur anderen vergißt!«
    »Los, Brummer, wir nehmen sie und verstecken sie selber!« entschied Jenny kurzerhand. »Und sagen ihm kein Wort davon.
    Wohin wolltest du sie bringen?«
    »Ich weiß ein erstklassiges Versteck, einsame Spitze!« erklärte Brummer strahlend. »Die Insel! Auf Kirrin, irgendwo in der alten Schloßruine! Daran denkt ganz bestimmt kein Mensch.«

    Dieser Vorschlag fand Jennys Beifall. »Ich bin heilfroh«, erklärte sie mit einem Stoßseufzer, »wenn sie aus dem Hause sind!« Und rasch

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