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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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löste die Leine, wickelte sie auf und warf sie ins Boot. Dann versetzte sie dem Schifflein einen kräftigen Stoß. Aber es hatte noch zu wenig Wasser unterm Kiel und schrammte nur über den nassen Sand. »Macht nichts«, sagte sie.
    »Noch zehn Minuten, dann ist die Flut da und trägt es mit sich fort!«
    Den Hund dicht neben sich, machte sie sich nun auf die Suche nach den Eindringlingen.
    »Wo ist das Licht, Timmy? Ich sehe es nicht mehr.« Aber gleich schimmerte es wieder zwischen den Bäumen hindurch, und Georg erkannte, daß es nicht von einem Lagerfeuer, sondern von einer Laterne herrührte.
    »Wir müssen sehr vorsichtig sein«, flüsterte sie ihrem Gefährten zu. »Vielleicht können wir uns von hinten anschleichen. «
    Lautlos eilten die beiden bis zur Mitte der Insel. Dort stand ein altes verfallenes Schloß, in dessen Hof zwischen unkrautüberwuchertem Gemäuer zwei Männer saßen. Georg zog sachte an Tims Halsband. Das hieß: »Nicht knurren, nicht bellen!«
    Und so stand er vollkommen regungslos. Nur sein Nackenhaar sträubte sich.
    Im Schein einer großen Laterne, die sie auf eine verfallene Mauer gestellt hatten, spielten zwei Männer Karten. Georg sog überrascht die Luft ein, als sie in einem der beiden Kerle das elegante Zahlengenie vom Zirkus erkannte. Der andere Mann, der ebenfalls gut angezogen war und sich zu langweilen schien, war ihr fremd.
    Wie die beiden Zuschauer von ihrem dunklen Winkel aus beobachten konnten, schmiß der Unbekannte plötzlich die Karten hin und sagte ärgerlich zu seinem Gefährten:
    »Wer auch immer den Rest jener Papiere hierher auf die Insel bringen soll, er scheint nicht aufzukreuzen. Die Aufzeichnungen, die Sie mir heute gegeben haben, sind zwar gut, sehr gut sogar, aber völlig wertlos ohne den Rest. Dieser Wissenschaftler, dem Sie sie gestohlen ha ben, ist ein Genie. Wenn wir das ganze Material beisammen haben, ist es eine Riesensumme wert. Und die ist auch für Sie drin.
    Kriegen wir aber den anderen Text nicht, ist das ganze Zeug bloß wertloser Papierkram.«
    »Sie sisch können verlassen, daß jemand wird kommen mit Rest!« versicherte Mr. Wu.
    »Wer hat die Unterlagen denn gestohlen? Etwa Sie selbst?« fragte der andere und schaufelte hastig die Karten zusammen.
    Entrüstet wies Mr. Wu eine solche Vermutung von sich. »Isch bitte Sie! Isch niemals stehlen. Isch alten rein meine Ände.«

    »Pah!« lachte sein Begleiter höhnisch auf. »Natürlich nicht. Das hatte ich vergessen. Sie lassen schmutzige Geschäfte von anderen besorgen. Mr. Wu, der Welt größter Zahlenmagier, besudelt seine Hände nicht! Er scheffelt damit nur Geld, viel Geld! Auf welche Weise also beschafften Sie sich die Papiere?«
    »Indem ich benutze meine Augen, meine Ohren und meine schlaue Verstand«, erwiderte der Magier hochnäsig. »In diese Welt es gibt so viel stupide Volk, mein lieber Freund.«
    »Ich bin nicht Ihr lieber Freund, merken Sie sich das! Wir machen miteinander Geschäfte, weiter nichts. Zum Freund möchte ich Sie gewiß nicht haben. Mit Ihnen macht nicht einmal das Kartenspielen Spaß. Verdammt, warum läßt sich der Kerl nicht blicken?«
    »Den Wunsch kann ich dir erfüllen, du Gauner!« flüsterte Georg.
    »Von wegen Riesensumme! ‘ne Riesenpleite wird das. Tim, bleib hier! Warte, bis ich dich rufe. Wenn ich pfeif, komm sofort!«
    Einen vor Spannung bebenden Tim ließ sie bei der Schloßmauer zurück, machte einen Satz über die Mauer und stand unvermittelt im vollen Schein der Laterne vor den Männern. Die sprangen wie von der Tarantel gestochen hoch.
    »Es ist die kleine Mädchen«, rief Mr. Wu verblüfft. »Daß Knaben sie schicken, isch nisch ätte erwartet. Wir woll…«
    »Was haben Sie auf meiner Insel zu schaffen?« schnitt ihm Georg empört das Wort ab. »Ich bin mit meinem Hund hergekommen und will, daß Sie hier verschwinden! Sonst lass’ ich den Hund auf Sie los!«
    »Nischt so aufgeregt, mein Fräulein!« flötete Mr. Wu. Im gespenstischen Schein der Lampe wirkte er größer als sonst. »Feige Buben disch aben geschickt, du sollst verstecken Papiere. Wo ast du sie? Gib sie mir!«
    »Die Papiere? Die hab’ ich versteckt, nicht weit von hier. Oder haben Sie im Ernst geglaubt, ich bin so bescheuert, sie mit herzubringen, wo ich doch das Licht gesehen hab’? Mir war gleich klar, daß sich da irgend ‘n Gesindel rumtreibt. Sie liegen dort drüben irgendwo am Strand. Da können Sie suchen, bis Sie schwarz werden.«
    »Eine serr tapfere und energische

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