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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ibbotson
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besteht, in einer Villa zu leben, in der die Wasserhähne so glänzen, dass man Kopfschmerzen davon bekommt, das Essen so aussieht, als sollte es jeden Augenblick für ein Hochglanzmagazin fotografiert werden, und es nirgendwo etwas Lebendiges gibt, nicht mal eine winzige Spinne.
    Aber Henry war anders. Er war ein liebenswerter, lustiger kleiner Junge. Alec und Marnie hätten ihn auf der Stelle bei sich aufgenommen, wenn das möglich gewesen wäre. Vor allem, als sie gemerkt hatten, wie einsam der Kleine war.
    Aber nun würde es ihm endlich gut gehen. Es gab nichts Besseres gegen Einsamkeit als einen Hund. Sie hatten nur noch ihren alten Labrador, aber sie konnten sich ein Leben ohne Hund nicht vorstellen.
    »Er könnte uns doch mit Fleck besuchen kommen«, sagte Alec.
    Also schrieben sie Henry einen Brief, nicht nur eine Karte. Darin stand, dass sie ihn und Fleck gern einladen würden. Henry sei nun ja schon altgenug, um allein zu reisen, und die Fahrt sei auch nicht schwierig. Er müsse nur einen Zug bis Berwick nehmen, da würden sie ihn und Fleck mit dem Lieferwagen abholen.
    Henry erhielt den Brief an dem Tag, an dem er mit seiner Mutter die Schuluniform für das Internat kaufte.

9. Kapitel
Die Hundebefreiung
    Jeden Monat ließ Mr Carker einen Werbeprospekt von Rent-a-Dog drucken, der den Tageszeitungen beilag. Die Werbung war sehr aufwendig und zeigte Fotos von besonders schönen oder seltenen Hunden, die ausgeliehen werden konnten. Im neuesten Prospekt wurde auch der Tottenham-Terrier erwähnt, eine neue Züchtung, von der es in England nur sehr wenige Exemplare gab. Rent-a-Dog wäre die einzige Agentur, bei der man diesen Hund bekäme.
    Dieser Prospekt fiel einer gewissen Miss GertieGorland in die Hände, einer großen dünnen Frau, die mit ihrem Bruder Harold zusammenlebte, der ebenfalls groß und dünn war.
    Den Gorlands gehörte ein Hotel am Meer, das schlecht lief, außerdem eine Wäscherei, die schlecht lief, und ein Lebensmittelladen, der nicht nur schlecht lief, sondern gerade pleitegegangen war. Als sie nun die Werbung von Rent-a-Dog sahen, hatten sie die Geschäftsidee.
    »Wir könnten doch Tottenham-Terrier züchten«, sagte Gertie. »Wenn sie so selten sind, zahlen die Leute bestimmt ein Vermögen für die Welpen.«
    Also gingen sie zu Rent-a-Dog , um sich den Tottenham-Terrier für ein paar Stunden auszuleihen. Sie wollten sichergehen, dass diese neue Züchtung nicht bösartig oder aggressiv Fremden gegenüber wäre.
    Doch als sie vor Flecks Käfig standen, hatten sie keinerlei Bedenken mehr. Er lag zusammengerollt in seinem Käfig und schaute kaum zu ihnen hoch. Kayley legte ihm Halsband und Leine um und er folgte Gertie und Harold brav auf die Straße hinaus. Um die Wahrheit zu sagen, es war ihm herzlich egal, mit wem er wohin ging.
    Die Gorlands waren noch nicht sehr weit gekommen, als sie merkten, dass ein Tottenham-Terriernicht unbedingt als Modehund durchging. Niemand hielt an und fragte, woher sie diesen reizenden kleinen Hund hatten, keiner drehte sich nach ihnen um und jetzt bei Tageslicht konnten sie auch sehen, dass der Terrier wahrhaftig keine Schönheit war mit seinen kurzen Beinen und den Fledermausohren.
    Als sie eine Weile gelaufen waren, meinte Gertie, sie wäre nun hungrig, und Harold meinte, auch er wäre hungrig. Große dünne Menschen müssen viel essen.
    »Da können wir ja gleich mal sehen, wie der Hund sich im Restaurant benimmt«, sagte Gertie mit einem Blick auf Fleck.
    Also gingen sie in ein großes Kaufhaus, in dessen Restaurant Hunde erlaubt waren.
    Der Kellner führte die Gorlands zu ihrem Tisch, Gertie schlang Flecks Leine um ihr Stuhlbein, und nachdem Fleck ein wenig an den vorbeieilenden Füßen geschnuppert und festgestellt hatte, dass sie uninteressant waren, kroch er unter den Tisch und schlief ein.
    »Ich bin nicht schwierig«, sagte Henry. »Es ist mir nur egal, ob ich eine blaue Lunchbox habe oder eine braune. Es macht keinen Unterschied.«
    Albina seufzte. »Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich gebe ein Vermögen aus, damit du für deine neue Schule gut ausgestattet bist, und du stehst einfach nur rum wie eine Schaufensterpuppe.«
    Henry und seine Mutter befanden sich gerade in einem exklusiven Kaufhaus, um Henrys Schuluniform für Okelands zu kaufen. Sie hatten bereits vier Paar dunkelblaue Hosen, sechs weiße Hemden, zwei gestreifte Schlipse und eine Mütze, in die das Motto von Okelands eingestickt war. Das Motto war lateinisch und normalerweise

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