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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ibbotson
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einfach still sitzen und stürze den Leuten nicht gleich entgegen.«
    Aber genauso wenig, wie er fliegen konnte,konnte Fleck ruhig bleiben. Hier war er mit seinen neuen Freunden, es fühlte sich an wie der Beginn eines großen Abenteuers. Er wusste zwar nicht genau, was für ein Abenteuer es sein könnte, aber bestimmt endete es damit, dass ihn jemand hier abholen kam, der ihn lieben würde und den er lieben würde.
    Der kleine Mischling wusste nicht, dass Mr Carker vorhatte, ihn ins Tierheim zu stecken, wenn er nicht bis Freitagnachmittag um fünf ausgeliehen worden war. Und selbst wenn er es gewusst hätte, wäre er kaum besorgt gewesen, denn er war sicher, dass jemand kommen würde.
    Um zehn Uhr vormittags führte Mr Carker einen Mann in Chauffeursuniform herein, der den mexikanischen Nackthund abholen wollte. Queen Tilly wurde ihr Jäckchen angezogen, es hatte Druckknöpfe auf dem Rücken, sodass man es öffnen und sich davon überzeugen konnte, dass sie wirklich kein Fell hatte. Danach trug der Chauffeur sie zu einem wartenden Rolls-Royce, in dem eine Dame saß, die mit dem Hund bei einem Empfang in ihrem Haus angeben wollte.
    Das Verleihen von Queen Tilly versetzte Mr Carker stets in gute Laune, weil er so viel Geldmit ihr verdiente, und als er an Flecks Käfig vorbeikam, musste er lachen.
    »Aha, keiner will also einen Tottenham-Terrier«, sagte er zu Kayley. »Kein Wunder, ich hab noch nie so einen hässlichen kleinen Köter gesehen.«
    Mr Carker gehörte zu den Menschen, die glauben, Hunde würden nicht verstehen, was Menschen sagen, und Kayley musste Fleck lange streicheln, bis der sich wieder beruhigte.
    Es wurde ein langer Tag für den kleinen Hund.
    Otto wurde am Vormittag von der Direktorin abgeholt, deren Schüler sich als Belohnung einen Hund gewünscht hatten. Und Honey wurde von einem Mann ausgeliehen, der sich mit einem reichen Freund im Country Club traf und sportlich aussehen wollte. Francine ging mit der Dame mit, die immer noch ihren neuen Freund hinters Licht führte und ihn in dem Glauben ließ, der Pudel gehöre ihr.
    Am frühen Nachmittag erschien dann ein Ehepaar, dem man geraten hatte, abzunehmen und lange Spaziergänge zu machen, und das sich dafür gern einen Hund ausleihen wollte.
    »Das ist ein netter Hund«, sagte Kayley und zeigte ihnen Fleck. »Er hat einen liebenswerten Charakter.«
    Doch der Mann meinte, Fleck sähe seltsam aus, und wenn sie schon in den Park gehen müssten, könnten sie auch gleich einen Hund mit etwas mehr Klasse nehmen. Sie gingen in Raum B und entschieden sich für einen Windhund mit langen seidigen Ohren und krummem Rücken.
    Dann wurde Li-Chee weggebracht, weil ihm die Ohren gespült werden mussten, und Fleck blieb allein zurück. Er versuchte sich mit sich selbst zu vergnügen, aber es war sehr einsam ohne die anderen Hunde. Und obwohl sein Käfig bequem war, war es doch nur ein Käfig, und ohne es zu wollen, begann Fleck leise zu winseln.
    Sofort kam Kayley herein. »Pscht, Fleck, sei leise! Bitte. Mr Carker hasst winselnde Hunde.«
    Sie tätschelte seinen Kopf und er war augenblicklich still, aber es gab keine Hoffnung mehr, dass an diesem Tag noch irgendjemand für ihn kommen würde, die Vermietung ging nur bis fünf Uhr. Und das bedeutete, dass der Tottenham-Terrier nur noch zwei Tage Zeit hatte, um ein vollwertiges Mitglied von Rent-a-Dog zu werden.
    Es war immer schon sehr spät, wenn Kayley endlich nach Hause gehen konnte. Natürlich wohnten Mr und Mrs Carker nicht im Gebäude von Rent-a-Dog ,sondern in einer eleganten Wohnung ein paar Straßen weiter, also musste sich Kayley darum kümmern, dass am Abend alle Hunde sicher verwahrt waren und die Alarmanlage eingeschaltet war. Und selbst wenn sie alles erledigt hatte, brauchte sie noch eine Stunde mit der U-Bahn.
    Aber sie kam wenigstens nicht in ein leeres Zuhause, ganz im Gegenteil. Sie lebte zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Großvater, ihren Zwillingsbrüdern und ihrer Schwester Pippa.
    Die O’Brians waren arm. Kayleys Vater war bei einem Unfall auf einer Baustelle umgekommen, und obwohl ihre Mutter für eine wohlhabende Dame namens Mrs Naryan nähte und ihr Großvater eine Rente bekam, war das Geld knapp. Das kleine Haus war heruntergekommen, die Teppiche fadenscheinig und durch die Fenster drang der Geruch nach billigem Fett von der nahe gelegenen Burgerbraterei.
    Doch wenn Kayley nach Hause kam, wurde sie umarmt und liebkost, und wenn man sie fragte, wie es ihr ging, dann wollte man es

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