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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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passt einfach nicht!“ Seine Gesichtszüge entspannen sich, er strahlt mich an und schüttelt mir überschwänglich die Hand. „War schön, dich kennenzulernen!“
    Ich renne fast zurück zu meinem Rad und als ich außer Puste zu Hause ankomme, sehe ich, dass er mir eine Mail geschickt hat: „Du bist wirklich eine Granate!“

    Die zwei Panther
    Plötzlich ist alles anders. Während meine Freundinnen und ich – wir haben uns einen Kurzurlaub im türkischen Antalya gegönnt – sowie bayrische Badegäste, russische Go-go-Girls und kubanische Musiker unter glasklarem Himmel an der Strandbar eiskalte Milchshakes schlürfen, blitzt unvermittelt Spannung auf. Keiner bemerkte ihr Auftauchen. Nun sind sie da. Zwei schwarze Panther, inmitten einer Herde von Antilopen. Mit der Gelassenheit des Siegers lassen sie ihre Blicke gleiten, suchen ihr Opfer aus.
    Zwei junge Männer mit klassischen Profilen, sich klar abzeichnenden Muskeln und einer Selbstsicherheit, die wie Glanzlack über die unscheinbare Gesellschaft schwappt. Ein Gedanke bringt mich zum Lachen. Ich gucke mich um und stelle mir vor, dass alle Frauen im Umkreis von 50 Metern schlagartig feucht werden, ihren Bauch einziehen und die Brüste rausstrecken und dass alle Männer zu rechnen beginnen  – in Zentimetern.
    Das perfekte Muskelarrangement der beiden kommt durch weit ausgeschnittene T-Shirts und Boxershorts zur Geltung. Meine detektivische Spürnase kombiniert die Faktoren Muskeln, breite Schultern und kräftiges Kreuz und kommt zum Ergebnis: Das sind Schwimmer. Aus den Augenwinkeln werden sie von allen Seiten taxiert. Sie erwidern die Blicke mit sparsamen, präzisen Gesten. Sie rutschen auf ihren Sitzbänken gen Horizontale. Wie hingegossen liegen sie herum. Dabei bewegen sie ihre Lenden mit kaum sichtbaren Bewegungen auf und ab. Wer hat ihnen das bitteschön erlaubt? Ich finde, solche Männer müssten vom Hotelmanagement auf ihre Zimmer gesperrt werden. Da blicken die beiden Panther in meine Richtung. Zufall, denke ich. Ich schätze sie auf Ende 20 und male mir meine Chancen aus. Ein Blick auf meine Mitbewerberinnen sagt mir, dass ich schleunigst an etwas anderes denken sollte. Ich habe einen satten Vorsprung an Jahren auf dem Tacho, meine Chancen dürften daher stramm gegen null gehen. Ich blicke über das ägäische Meer, lasse meine Augen von den zarten Farben der Bougainvillea-Sträucher schmeicheln. Was es wohl zum Abendessen gibt? Doch ein anderer Gedanke übernimmt die Führung in meinem Kopf: Ich grübele – rein theoretisch natürlich –, welcher der beiden mir mehr zusagt. Ich entscheide mich für den mit dem dicken Brilli am Ohrläppchen. Noch gestern hätte ich so etwas für halbstark gehalten. Jetzt finde ich es stark. Und wie! Ich ertappe mich bei dem Gedanken: Na ja, falls der andere Interesse für mich zeigt, würde ich auch nicht Nein sagen! … Doch so plötzlich, wie sie auf der Bildfläche aufgetaucht sind, verschwinden sie wieder. Die Beach-Party ist zu Ende, die Gäste stopfen ihre sonnencremeverschmierten Handtücher in die Badetaschen und während die Sonne in knalligen Pink-und Orangetönen im Meer versinkt, ziehe ich mich auf mein watteweiches Designerbett zurück, wo ich mir aus tausend Spiegeln entgegenblinke. Tausendmal ich, tausendmal allein.
     
    Mein Hotel an der türkischen Riviera ist ein architektonisches Schmuckstück und hat mehrere Designpreise gewonnen. Ich ziehe fürs Dinner ein weißes, figurbetontes Kleid an, das meine frisch erworbene Sonnenbräune vorteilhaft zur Geltung bringen soll. Dazu hochhackige weiße Schuhe, auf denen ich am Pool entlangbalanciere. Jetzt bloß nicht das Gleichgewicht verlieren und womöglich hineinfallen! In meinem alten Leben hätte ich wahrscheinlich Badelatschen zum knielangen Hippie-Rock getragen. Aber das ist vorbei. Der Gedanke an die beiden Männer beherrscht meine Gedanken und meinen Körper, sodass ich den Vorspeisenlandschaften und den Variationen von Fisch auf dem 100 Meter langen Büffet keine rechte Aufmerksamkeit zu schenken vermag. Ich scanne die Menschen, die an langen Tafeln sitzen und sich vervielfachen und verlieren in der Unendlichkeit der riesigen Spiegelwände. Am besten, ich gehe heute mal früh schlafen. Ich stöckele so gut ich kann durch die Hotelhalle. Gesäumt wird sie von langen Sofas, so tief, dass man darauf nicht sitzen, sondern nur liegen kann. Da entdecke ich beim Vorbeischlendern die beiden Schwimmer. Mein Herzschlag setzt einen Moment lang aus,

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