Fuenf Maenner Fuer Mich
doch dann schalte ich blitzschnell und stelle mich an die Bar. Ich spüre ihre Blicke über meinen Rücken prickeln, während ich einen Mojito bestelle. Die frische Pfefferminze prickelt in meinem Bauch, als ich mich in Zeitlupe zu ihnen umdrehe und meinen Blick in ihre Richtung gleiten lasse. Sie liegen schön drapiert zwischen allerlei glitzernden bunten Kissen, links der Diamanten-Typ, mein Favorit, und rechts der andere Beau. Mr Diamant streckt die Hand aus und zieht mich mit sanfter Entschlossenheit auf den Diwan.
„Wie heißt du? Woher kommst du? Bist du zum ersten Mal hier?”
Mr Diamant heißt im wahren Leben Cengiz, seinen Freund stellt er mir als Adem vor. Die Jungs schwimmen in einem erfolgreichen türkischen Schwimmteam. Mehr gibt unsere Konversation nicht her. Jetzt ist Cengiz noch weiter in die Liegeposition gerutscht, er liegt jetzt leicht unterhalb von mir und blickt mich aus schwarzen Augen mit unendlich langen Wimpern an. Sekunden später sind seine Augen geschlossen, die kussverdächtigen Lippen leicht geöffnet. Ich dachte, das machen nur Frauen in kitschigen Hollywood-Schmonzetten? Endlich weiß ich, wie der berühmte Schlafzimmerblick aussieht. Unwiderstehlich!
„Es ist so laut, ich verstehe dich nicht“, bemerke ich wenig tiefgründig. Dabei hat er gar nichts gesagt, nur geschaut.
Er raunt mit Vibrato: „Wir können gehen, wohin du willst. Ich bin ganz dein.“
Atemstopp. Meint er etwa …? Die adäquate Erwiderung schießt durch meinen Kopf, aber auf dem Weg zur Zunge versperrt ihr eine rote Schranke den Weg. Es gibt nur eine Antwort, aber die soll er aussprechen, ich geniere mich zu sehr.
„Was würdest du gerne tun?“, gurre ich, um ihm die Einladung zu entlocken. Aber er bleibt dabei und so muss ich es sagen. Ich nehme allen Mut zusammen: „Na gut, dann lass uns hochgehen.“
Diese Anbahnungsphase lässt sich definitiv als kurz bezeichnen. Ich genieße unseren Abgang unter den Blicken der Nachtschwärmer.
Der Aufzug ist komplett verspiegelt. Ich schließe die Augen, es ist zu viel: ich und er, er und ich, tausend Mal. Mit leichtem Summen öffnet sich seine Zimmertüre und wir gleiten in eine neue Spiegellandschaft. Wir ziehen uns aus. Jeder für sich. Das hat etwas Unromantisches, Praktisches. Als ich seinen nackten Körper sehe, bin ich dennoch nicht mehr zu halten. Ich erschnuppere die Samthaut seines unbehaarten Oberkörpers, schlittere mit meiner Zunge an ihm herab. Keine Sekunde kann ich seinem Lieblingsstück widerstehen. Glatt und hart wie ein vom Rhein geschliffener Kiesel fühlt er sich an. Meine Lippen gleiten über seine zuckerzungenweiche Eichel, ich erlutsche jedes zarte Detail. Er stöhnt, schubst mich weg, wirft mich auf den Rücken und senkt sich über mich, schwer und reif.
Seine Zeitlupenstöße lassen mich schreien, er soll weitermachen, nicht aufhören, er hat Power. Er dreht mich um. Rückwärts gebe ich ihm kontra, die Geschwindigkeit steigt. Mein Innerstes zieht sich zusammen und ein Tropengewitter bricht über uns herein. Ein beidseitiges gleichzeitiges Gewitter. Der Ernst unserer Unternehmung weicht einer vergnügten Leichtigkeit und lachend lassen wir uns in die kühlen, zerwühlten Laken sinken.
Das war kurz und geil. Für mich ein Auftakt vom Feinsten. Kaum hat sich mein Puls beruhigt, flirren meine Hände schon wieder über seinen Bauch, wandern gen Wunderort. Der steht in null Komma nichts wieder wie eine Eins. Er schiebt meine Hände weg, wie man einem Kind ein Spielzeug verwehrt: „Ich muss gehen, mein Freund wartet auf mich.“
Das fühlt sich an wie ein Eimer kaltes Wasser. Ich quittiere seine Worte mit unschuldigem Blick: „Wo denn?“
„In der Disco.“
„Kann er da nicht alleine Spaß haben?“
„Wir sind zusammen hier, ich lasse ihn nicht alleine.“
Eine echte Männerfreundschaft also, gemeinsam durch dick und dünn. Da kommt mir ein genialer Gedanke: „Sag ihm doch, er soll mitmachen!“
Er schaut mich erstaunt an: „Bist du sicher?“
„Aber klar doch!“, zwitschere ich, als hätte ich mein Leben lang nichts anderes getan, als mich von zwei Männern auf einmal vögeln zu lassen. Dabei wäre es das erste Mal …
„Wird dir das nicht zu viel? – Wir sind Sportler“, warnt er mich.
Na, umso besser! Endlich mal Sex bis zur Erschöpfung, bis kein winziger Wunsch mehr offenbleibt. „Kein Problem“, versichere ich. „Lass es uns tun, mal gucken, wer zuerst schlappmacht …“
Wir gehen in die Disco, wo Adem
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