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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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Stellen Muskeln. Der Stil seiner Kleidung ist auch in Ordnung. Mehr muss ich erst mal nicht beachten. Wie ein Psychopath wirkt er jedenfalls nicht. Obwohl, erkennt man die überhaupt auf den ersten Blick?
    Er geht zwei Schritte zurück, mustert mich von oben bis unten und sagt: „Sorry, dass ich dich jetzt so offensichtlich anschaue, aber unser Treffen hat schließlich einen ganz konkreten Zweck. Guck du ruhig auch, keine Hemmungen!“
    Die Bratwurstverkäuferin am Eingang des Kaufhauses schaut ein paarmal von ihren Würsten auf und blickt in unsere Richtung. Aber mitten in den eilig durch die Schwingtüren hastenden Passanten fallen wir nicht weiter auf mit unserem merkwürdigen Gebaren.
    „Du gefällst mir sehr gut!“, sagt er und nickt anerkennend. „Viel besser als auf dem Foto! Von mir aus können wir unser Treffen gerne im Hotel fortsetzen.“
    Ich zucke mit den Schultern. Klar, warum nicht? Die Vorstellung, mit diesem Wildfremden einfach so Sex zu haben, erregt mich. Wir verabreden uns für den späten Nachmittag, er wird mir die Hoteladresse per SMS zuschicken. Ich bitte ihn um seinen Nachnamen und seine Adresse. Diese Daten gebe ich meiner Freundin Viola, zur Sicherheit. Wenn ich mich bis zu einer bestimmten Uhrzeit nicht bei ihr melde, soll sie mich anrufen, um sicherzugehen, dass mir nichts passiert ist.
    „Ich bin ein bisschen nervös“, gestehe ich ihr am Telefon.
    „Mit einem ganz unbekannten Mann … das ist schon eine Herausforderung!“
    „Ach wo“, beruhigt sie mich, „mach dir keine Sorgen. Schließ die Augen, lass dich küssen und den Rest regelt dein Hormonhaushalt. Die Erregung kommt von ganz allein.“
    Als ich am Nachmittag das Hotel betrete, eilt er mir durch die Lobby entgegen. Die beiden Rezeptionisten grinsen dümmlich und scheinen sich ihren Teil zu denken. Kann man mir den Grund meines Besuches etwa vom Gesicht ablesen?
    Wir betreten das Zimmer. Er schließt die Türe hinter mir, umarmt mich und küsst mich. Das hat etwas unpassend Romantisches, aber nur wenige Sekunden lang. Wir ziehen uns aus und landen im frisch bezogenen Bett. Nach gerade mal einer Stunde handwerklich nettem Sex mit vier verschiedenen Stellungen, dazu ein bisschen Lecken, ein bisschen Blasen, kommt er und fällt wie ein Maikäfer erschöpft auf den Rücken. Für mich war das eindeutig zu kurz. Und zu leidenschaftslos. Na ja, vielleicht wird es beim nächsten Mal besser, falls es ein nächstes Mal gibt. Jetzt fängt er an zu reden, er fragt nach meiner Ehe, meinem Leben, meiner Arbeit. Ich verbiete ihm den Mund. „Das einzige Thema, das hier erlaubt ist, ist Sex!“, weise ich ihn zurecht. Das müsste als Gesprächsstoff doch eigentlich ausreichen. Zum Glück hält er sich daran. Er erzählt mir von seinen Erfahrungen mit anderen Online-Bekanntschaften. Ich werde ein bisschen schläfrig. Er hat schon einige Frauen getroffen, aber meistens entsprachen die Frauen nicht den Erwartungen, die ihr Foto bei ihm geweckt hatte. Sie hatten in ihrem Profil oft etwas unter den Tisch fallen lassen, mal 15 Kilo, mal zehn Jahre. Eine Zeit lang war er mit einem Freund zusammen im Internet unterwegs. Sie durchforsteten es nach Frauen mit einem Faible für Männer im Doppelpack.
    „Au ja!“, platzt es aus mir heraus. Ich bin wieder hellwach. „Das will ich auch. Organisierst du das?“
    Er verspricht, darüber nachzudenken. Nach einer langen Stunde klettern wir in unsere Klamotten und verlassen das Hotel wie zwei Fremde.
     
    Ich fliege. Innerhalb einer einzigen Woche hatte ich fünf Männer. Birkensohle beglückt mich mit seiner Orgasmusgarantie, Tekim beflügelt meine Fantasie und der kölsche Lover steht zur Verfügung, jederzeit. Die beiden Panther schreiben mir explosive Mails. Endlich habe ich mein Mauerblümchen-Kleid abgestreift! Ich träume, dass mir Männer über Männer zu Füßen liegen. Mein Selbstbewusstsein ist wie Phoenix aus der Asche gestiegen. Ich bin sicher, jetzt gehört mir die Welt und nie mehr bin ich auf einen einzelnen Mann angewiesen.
    Bei einem Abendessen mit Gregor sprudeln meine neuesten Erlebnisse ohne Punkt und Komma aus mir heraus. Plötzlich schneidet er mir das Wort ab: „Annette, ich kann das nicht mehr hören.“
    Huch? Was für ein Schreck! Gregor ist doch immer so verständnisvoll und interessiert an allem. Welche Laus ist ihm über die Leber gelaufen?
    „Annette“, sagt er einen Tick zu barsch, „gibt es eigentlich keine anderen Themen in deinem Leben? Wie wär’s, wenn du

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