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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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aber sehr intensiv nach. Meine Liebe, du bist über beide Ohren verliebt, mach dir da mal nichts vor.“
    Verliebt? Wie kommt sie bloß darauf? Anna legt den Breilöffel zur Seite. „Annette, entspann dich. Leb es einfach. Lass dich darauf ein, wenn dein Herz es so sehr will. Und denk daran: Sollte irgendetwas schiefgehen, dann hast du immer noch dein 5L-Projekt, und das lässt sich jederzeit wieder aktivieren!“
    Das Baby schreit und Anna lässt mich verwirrt im Café zurück.

    Adios, 5L!
    Ich treffe meinen kölschen Lover. Volker erwartet mich in der Fußgängerzone, dekorativ an seine dicke BMW-Maschine gelehnt. Dazu passend trägt er teure Lederkleidung. Er mustert mich mit seinen viel zu blauen Augen. „Warum wolltest du mich auf neutralem Boden sehen?“, fragt er leise.
    Ob er farbige Kontaktlinsen trägt? Den Impuls, ihm mit dem Zeigefinger auf die Iris zu tippen, kann ich im letzten Moment gerade noch unterdrücken.
    „Hat dir das Hotel nicht zugesagt?“, erkundigt er sich unsicher.
    Ich schlucke ein genervtes Aufstöhnen hinunter. Lässig lehnt er an seiner fetten Maschine. Mit seinem durchtrainierten Body, den blonden Locken und dem leichten Grauansatz an den Schläfen gibt er ein cooles Bild ab. Ich stelle mir vor, dass er das Gleichgewicht verliert und umkippt, aber den Gefallen tut er mir nicht.
    „Ich kann dich vorerst nicht mehr treffen“, raune ich ihm verschwörerisch zu.
    „Was ist passiert?“, fragt er mit erschrockenem Unterton.
    „Mein Mann ahnt was. Ich muss vorsichtig sein.“
    Er nickt verständnisvoll.
    „Wie ist es denn bei dir? Weiß deine Frau von deinen Extratouren?“
    Als könne uns jemand im Lärm der Fußgängerzone verstehen, flüstert er mir verschwörerisch zu: „Weißt du, meine Liebe, die Monogamie ist eine große Lüge. Meine Lebensgefährtin weiß, dass ich von ihr nicht viel halte.“
    „Von der Lebensgefährtin, der Lüge oder der Monogamie?“ Ich zwinkere ihm wissend zu. Er lächelt. Ich finde sein Lächeln plötzlich albern.
    „Nun, durch gewisse Bemerkungen in unseren Gesprächen kann sie sich denken, dass ich ihr nicht treu bin. Und ich erwarte auch keine Treue von ihr. Wenn sie einen Lover nebenbei haben möchte, warum nicht? Aber bitte diskret. Ich möchte davon nichts mitbekommen.“
    Ich bin beeindruckt. Sie könnte erahnen, dass er nicht monogam ist und dass er ihr andere Lover zugesteht. Welch aufschlussreiche Sicht der Dinge.
    „Geht dein Mann eigentlich auch fremd?“, will er nun von mir wissen.
    „Nein!“, rufe ich empört. „Das fehlt noch!“
    „Aber das ist doch ungerecht von dir“, weist er mich zurecht. „Es müssen doch gleiche Rechte für alle gelten. Kann es sein, dass du zweierlei Maßstab anlegst?“
    Mit einem frechen Lächeln sehe ich ihm geradewegs in die getönten Linsen: „Das hast du gut erkannt. Sollte ich meinen Mann erwischen, ist sofort Schluss, klarer Fall! Und ich mache, was ich will. Sonst noch Fragen?“
    Mein fiktiver Ehegatte tut mir fast ein bisschen leid. Volker zuckt innerlich zusammen. Oder bilde ich mir das nur ein?
    „Du gibst es wenigstens offen zu“, räumt er ein. „Du stehst dazu. Das finde ich gut.“
    Bevor er weitersprechen kann, radele ich davon. Da waren’s nur noch drei.
     
    Birkensohle schreibt mir eine SM „Bin scharf auf dich! Wann sehen wir uns?“ Das sind ja ganz neue Töne! Er meldet sich von alleine? Dabei habe ich nicht die geringste Lust auf ihn. Trotz Orgasmusgarantie und jahrelanger Vertrautheit. Nein, ich störe mich noch nicht mal an seinem Geiz, das ist längst zu einem Running Gag zwischen uns geworden. Und wenn wir doch mal zusammen etwas trinken gehen, schaue ich einfach so lange stur geradeaus, bis er sein Portemonnaie zückt. Und das kann dauern.
    Mehr als einen Drink bestellt er deswegen erst gar nicht. Er weiß, dass er gegen mich verliert. Aber er hat sich in sein Schicksal gefügt und ich nehme es als kleine Übung, die ich inzwischen meisterhaft beherrsche. Seit ich die Nagelbrett-Übung gemeistert habe, ist das nur noch ein kleines Geduldsspiel zum Zeitvertreib.
    Da ich nicht innerhalb von Minuten auf seine SMS geantwortet habe, schiebt er gleich noch eine hinterher: „Habe Lust auf dich. Jetzt!“ Wenn er selbst Lust hat, hat er einen Affenzahn drauf. Ich schreibe zurück: „Bei mir hat sich etwas geändert, lass uns telefonieren.“
    Keine halbe Minute später klingelt mein Handy. Ungeduldig fragt Birkensohle: „Was ist los?“
    „Ich hab mich in Tekim

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