Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
Vom Netzwerk:
er mir entgegen.
    Er legt auf.
    Ich gehe auf die dunkle Straße hinaus, als sei meine fliegende Untertasse nun wirklich auf Nimmerwiedersehen im Weltall verschwunden und ich müsste den Rest meines Daseins auf diesem kalten Planeten verbringen. Ich laufe heimwärts in Richtung meines kleinen Zuhauses, meiner kleinen Höhle, die einem Zugabteil gleicht, und morgens, wenn ich mich an den Mini-Esstisch setze, der direkt am Fenster steht, überlege ich, wo dieser Zug gerade Halt macht, in Köln oder Dortmund, in Moskau oder Paris? Hier bin ich sicher. Kann mich in meinem Bett verkriechen, eingerahmt von weißem Knuddelschaf, Laptop, iPod, Handy, Vibrator.
    Während ich noch durch die dunkle Straße laufe, fährt plötzlich ein Auto im Schritttempo neben mir her und ein Typ mit Kapuze über dem Kopf sagt: „Komm, steig ein!“ Ich erkenne ihn erst gar nicht, seine Augen liegen in dunklen Höhlen, er ist blass wie eine Wand. Wie eine Schlafwandlerin steige ich ein. Das Auto, ein kleiner roter Golf, gehört sicherlich seiner neuen Freundin, der Frau, wegen der ich ihn verlassen habe. Ich will nicht über sie nachdenken. Tekim interessiert mich isoliert, als Einzelstück sozusagen, losgelöst von allem, was sonst noch in seinem Leben passiert. Er fährt ein paar Straßen weiter, wirft einen Brief in den Briefkasten. Irgendwann kommt er wieder, abwesend. Wo sind seine Augen? Sein Blick? Bevor er den Motor startet, sieht er mich an, sein Gesicht – eine Maske: „Es hat keinen Sinn mit uns, ich habe eine Freundin, lassen wir es!“
    „Aber das macht nichts, es spielt keine Rolle. Lass uns darüber reden.“
    „Ich fahr dich jetzt nach Hause, morgen telefonieren wir und machen dann einen Termin aus, okay?“
    Ich nicke ohne jede Überzeugung. Er fährt los, einmal ums Karree. Ich bete, dass der Weg unendlich weitergehen wird, wie die Bilder von Escher, wo die Treppen nie enden, wo am Ende jeder Treppe eine neue anfängt, ich will mich mit ihm in diesem Labyrinth verirren, nur wir zwei.
    „Wie bitte?“, höre ich Sonja rufen. „Nur ihr zwei? Und was wird aus deinem 5L-Projekt? Wo sind die anderen vier?“
    Er hält am Straßenrand. Mir fällt nichts ein, was ich ihm noch sagen könnte, er würde mir doch nur widersprechen. Ich sammle all meinen Mut, berühre mit leichter Hand seine Wange, flüstere: „So können wir nicht auseinandergehen, weißt du, wie sehr ich dich vermisst habe?“
    Ich höre meinem eigenen Singsang zu, er hat etwas Hypnotisierendes. Ich spüre diesen Schmerz, den seine Abwesenheit in mir verursacht, ähnlich wie der Schmerz, wenn jemand einem mit hohen Absätzen absichtlich auf den großen Zeh tritt. Plötzlich fällt die Maske von seinem Gesicht ab. Seine Augen sind wieder da. Ein Hauch von Farbe liegt auf seinen Wangen, als er sagt: „Wenn du mich liebst, dann blas mir einen.“
    Ich lass mir den Satz auf der Zunge zergehen. Der Satz hat das Zeug zu einem Klassiker. Er reißt die Jeans auf. Unter der schwarzen Calvin-Klein-Shorts zeichnet sich mein Lieblingsstück ab. So schnell war ich noch nie bei der Sache. Ich fliege ihm zu, mein Mund umfängt seinen steifen Schwanz, meine Lippen spüren die weiche, zarte Haut, die seinen harten Muskel umspannt. Er fühlt sich so vertraut an. Auf der Stelle werde ich wild, auch das unterscheidet ihn von anderen. Kein anderer Mann verursacht diese extreme Lust in mir, wenn ich seinen Schwanz lutsche.
    Er beginnt mit geschlossenen Augen zu sprechen. Sagt, er liebe mich, er habe mich furchtbar vermisst, er wolle mich schwängern. „Keine bläst so gut wie du“, stöhnt er, und ich staune über diese gewagten Gedankenkombinationen. Dann tauchen heftige Fantasien in seinem Kopf auf: „Ich will mit dir wilde Sachen machen, du musst Paare im Internet suchen und dann ficken wir alle zusammen.“
    Ich lasse seinen Schwanz kurz los, schnappe japsend nach Luft, rufe begeistert „Ja!“ und bin auch schon wieder mittendrin, lutsche ihn immer tiefer, versuche mich an der Deep-Throat-Technik, die werde ich für ihn und an ihm sicherlich in Kürze beherrschen.
    Er stößt weiter diverse Szenarien aus, die er mit mir erleben will: „Ich werde dich anketten und dann werde ich … dich lecken!“ Ich weiß nicht, wie viele Autos zwischenzeitlich an uns vorbeigefahren, ob gar Fußgänger an uns vorbeigelaufen sind, mir ist nur klar, dass es mir egal ist, ob uns jemand sieht, nun ist das Eis gebrochen, er ist wieder da! Die Scheiben des kleinen Golf sind inzwischen von

Weitere Kostenlose Bücher