Fünf Schlösser
von Sack, von Hundenest, von der Weide, von Karstädt und von Wartenberg.
Auch aus der Altmark kamen Freunde: Matthias von Jagow, Ludolf und Gebhard von Alvensleben, Klaus von Kläden, Bernd und Werner von der Schulenburg, während andere, die nicht selber mit dabeisein wollten (unter ihnen der Betzendorfer Schulenburg), wenigstens ihre Pferde schickten. Dabei war die Zahl der Knechte so groß, daß allein Gehhard von Alvensleben mit sechzehn Gewappneten erschien.
Es muß dahingestellt bleiben, ob durch das Zusammenziehen einer so bedeutenden Macht, wie man sie zum »Auspochen« einiger Ortschaften sicherlich nicht brauchte, nicht vielleicht eine Demonstration gegen den Burggrafen beabsichtigt wurde. Da letzterer aber ein Zusammentreffen mit der Schar vorsichtig vermied, so begnügte sich die »Fronde« mit erneuten Einfällen ins Magdeburgische.
Parey wurde geplündert und verlor 3000 Stück Schafvieh und 360 Kühe.
So ging es monatelang unausgesetzt weiter, bis, im Spätherbst, ein abermaliger und durch besondere Kühnheit ausgezeichneter Raubzug ins Jerichowsche den Wandel der Dinge wenigstens einleitete. Hans von Quitzow, von dem Verlangen erfüllt, den magdeburgischen Erzbischof für Schädigungen abzustrafen, die dieser dem Wichard von Rochow und mit ihm der ganzen Zauche zugefügt hatte, zog, vom Havelland aus, auf Ferchland zu, woselbst er am 30. November auf die von dem magdeburgischen Hauptmann Peter von Kotze und dem Jägermeister Gebhard von Plotho geführten erzstiftlichen Mannschaften stieß. Die Begegnung fand an dem kleinen Stremme-Flusse statt, und der sich hier entspinnende Kampf endete so glücklich für Hans von Quitzow, daß alle Magdeburgischen, soweit sie nicht fielen, in seine Gefangenschaft gerieten. Unter den Gefangenen waren auch die beiden Führer, die nach Schloß Plaue gebracht und durch üble Behandlung und allerlei Peinigung zu Zahlung eines ungewöhnlich hohen Lösegeldes: 1600 Schock böhmische Groschen, veranlaßt wurden.
Erzbischof Günther, als er von dieser Niederlage hörte, war von tiefstem Unmut erfüllt und gab diesem Unmut in einem an Burggraf Friedrich gerichteten Schreiben Ausdruck, in dem er, alle Drangsalierungen, die gegenwärtigen wie die früheren aufzählend, auf Abstellung dieser ebenso der Ordnung wie der Freundnachbarlichkeit hohnsprechenden Zustände drang.
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9. Kapitel
Der Kampf gegen die Quitzows wird aufgenommen und endet mit ihrer Niederwerfung. Friesack und Plaue fallen
Aller Unmut aber, den das erzbischöfliche Schreiben aussprach, wurde von dem Burggrafen nur zu sehr geteilt, der sich überdies der Erkenntnis nicht länger verschließen konnte, daß er, bei fortgesetztem ruhigen Gewährenlassen, dem Vorwurfe der Schwäche, ja vielleicht dem Verdachte der Zweideutigkeit und des geheimen Einverständnisses mit den Friedensbrechern nicht entgehen werde. Dies alles erzielte, daß man auf erzbischöflicher wie burggräflicher Seite rasch einig wurde, die längst vorher gefaßten Bündnisbeschlüsse (deren dritter Hauptteilnehmer der mehrgenannte Herzog Rudolf zu Sachsen war) in Kraft treten zu lassen, und als wenige Wochen später, am 14. Januar 1414, auch noch ein kaiserliches Schreiben eintraf, das die vier Führer der Fronde: die beiden Quitzows sowie Kaspar Gans zu Putlitz und Wichard von Rochow auf Golzow in die Oberacht erklärte, so schritt man seitens der Verbündeten mit einer für die damaligen Zeitverhältnisse frappierenden Schnelligkeit zur Ausführung ihrer Pläne. Der Erzbischof wollte Revanche nehmen, der Burggraf Ordnung stiften. In vier Kolonnen, deren Zusammensetzung, wie vieles andere, schon bei früheren Zusammenkünften festgestellt und geregelt war, brach man gegen die vier Hauptschlösser der Quitzows und ihres Anhanges auf.
Gegen das von Wichard von Rochow verteidigte Schloß Golzow rückte Herzog Rudolf von Sachsen von Belzig aus. 5. Februar 1414.
Gegen Schloß Beuthen , darin der Quitzowsche Hauptmann Götz von Predöhl (nicht Goswin von Brederlow, wie Wusterwitz irrtümlich schreibt) befehligte, rückte Johann von Torgau mit Bürgern von Jüterbog, Treuenbrietzen und Beelitz sowie mit Mannschaften der Klöster Lehnin und Zinna. 6. Februar.
Gegen Schloß Friesack , das Dietrich von Quitzow verteidigte, rückte Burggraf Friedrich in Person; ferner Balthasar Fürst zu Wenden, Ulrich Graf zu Lindow und Ruppin, Herr Johann von Bieberstein und Ritter Otto Pflug. 6. Februar.
Gegen Schloß Plaue , das Johann
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