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Fünf Tanten und ein Halleluja

Fünf Tanten und ein Halleluja

Titel: Fünf Tanten und ein Halleluja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Steiner
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Claire. »Und wer sind all diese Menschen?«
    Â»Deine Fragen sind besser, als du vielleicht glaubst.« Er zeigte auf den letzten Eintrag. »Hier, siehst du? ›Toni Müller: Ich habe heute wieder ein Casting, diesmal für einen Abenteuerfilm der Titania Produktion. Alle mal Daumen drücken.‹ Ich sag doch, der stellt jeden Furz da rein.«
    Claire reichte ihm den Joint. Der sah vielleicht etwas zerknittert aus, aber für den ersten seit fast vierzig Jahren war er durchaus vorzeigbar. Und Henrik beschwerte sich nicht, sondern zündete ihn mit zufriedenem Lächeln an.
    Â»CatCat8, Bärchen und sieben anderen gefällt das«, las Claire. »Was gefällt denen? Dass Daumen gedrückt werden sollen?«
    Â»Denk nicht so viel darüber nach, Claire. Wichtig ist nur, dass wir Toni aufspüren.« Er zog sein Handy hervor und rief Micha an. »Pass auf, Micha, gestern war er bei der Titania Produktion. Heute hat er aber noch nichts gepostet.«
    Claire starrte auf den Bildschirm und las einen Beitrag von einem Richy Erdmann, den Toni offenbar auch zu seinen Freunden zählte: »Das machst du bestimmt total toll bei dem Casting, Toni, freu mich für dich!«
    Â»Aha, na gut. Bis später«, sagte Henrik gerade und legte das Handy beiseite. Dann wandte er sich wieder an Claire. »Wie’s aussieht, hat Toni gerade keinen Computer zur Verfügung. Und ein Smartphone hat er sich bisher noch nicht zugelegt. Micha meint, wenn Toni online ist, geht er immer zuerst auf Facebook. Das heißt, er war seit gestern nicht mehr im Internet.« Henrik nahm einen weiteren Zug von seinem Joint und blies Rauchringe in die Luft. Claire betrachtete nachdenklich den Bildschirm.
    Â»Vielleicht habe ich ja doch ein bisschen übertrieben, als ich gesagt habe, ich kenne mich mit Internet aus.«
    Â»Stell dir vor, das habe ich schon gemerkt.«
    Â»Was man so über andere Leute erfahren kann … Kaum zu glauben.«
    Â»Ich sag dir, wenn du den Dreh raus hast, kannst du quasi alles über andere erfahren. Du musst einfach nur wissen, wie man es macht. Den gläsernen Menschen gibt es längst.«
    Claire dachte nach. Dann deutete sie auf den Rechner.
    Â»Und du meinst, jeder ist da drin?«, fragte sie.
    Â»Im Netz? Ja, so gut wie jeder. Sollen wir mal nachsehen, was wir über dich in Erfahrung bringen?«
    Doch sie war mit ihren Gedanken schon woanders.
    Â»Henrik, meinst du, du könntest mir einen kleinen Gefallen tun?«
    Â»Jeden.« Er zeigte wieder seine Zahnlücke. »Das weißt du doch.«
    Â»Und kann ich auch auf deine Verschwiegenheit zählen?«
    Â»Ich bitte dich.« Er legte die Hand auf die Brust, als würde ihn diese Frage beleidigen. »Was denkst du von mir?«
    Â»Also gut. Ich möchte nämlich etwas über eine bestimmte Person wissen.«
    Â»Ein Mann?«
    Sie nickte. »Jemand, den ich mal vor langer Zeit gekannt habe.«
    Â»Claire, da bist du ja endlich. Wir haben einen Schlachtplan entwickelt.« Ebba winkte sie herein. »Micha hat nämlich inzwischen ein paar Ideen, wo Toni stecken könnte.«
    Â»Es gibt in Schöneberg ein Jugendtheater«, sagte Micha, »da hat er eine Zeit lang gespielt. Er weiß, wo der Schlüssel versteckt ist, und nachts ist da nie was los. Zum Schlafen wäre das ideal.«
    Ebba schlug ihm auf die Schulter. Sie platzte vor Stolz. Der perfekte Schwiegersohn.
    Â»Oder, was auch gut sein könnte«, fuhr Micha fort. »Toni könnte in der Wohnung von Freunden sein, die gerade auf Gran Canaria sind. Er hat nämlich die Schlüssel, um die Blumen zu gießen.«
    Ebba nickte zufrieden. »Eines von diesen beiden Verstecken ist es bestimmt. Da bin ich sicher.«
    Â»Aber hat er diese Wohnungsschlüssel denn überhaupt bei sich?«, mischte sich Henrik ein. »Er hatte ja gestern nicht mal Geld dabei, als er hier abgehauen ist.«
    Â»Der Schlüssel ist hier nirgendwo«, meinte Micha. »Wir haben alles abgesucht. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass Toni ihn bei sich hat.«
    Â»Egal, das sehen wir dann schon«, meinte Ebba. »Jedenfalls werden wir uns aufteilen. Eine Gruppe geht zum Theater und eine zu dieser Wohnung. Pass auf, Claire, wir haben uns Folgendes überlegt: Du und Kamilla, ihr fahrt zu der Wohnung. Die ist gar nicht weit von hier. Immi und ich nehmen uns das Theater vor. Und Helga bleibt hier und macht den

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