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Fünf Tanten und ein Halleluja

Fünf Tanten und ein Halleluja

Titel: Fünf Tanten und ein Halleluja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Steiner
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Telefondienst.« Sie wandte sich an Immi. »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    Â»Vier Stunden. Etwas mehr sogar.«
    Â»Das schaffen wir. Zur Not bringen Helga und Micha das Gepäck schon mal zum Busbahnhof. Dann müssen wir nicht mehr hierher zurück.«
    Ebba hielt inne und sah Claire erwartungsvoll an. Es war eindeutig: Sie sollte ihr ein Kompliment machen. Was für ein grandioser Plan.
    Doch Claire hatte nur Augen für die Schwachstellen.
    Â»Und was ist, wenn ihr Toni gefunden habt?«, fragte sie.
    Â»Wie meinst du das?« Ebba runzelte die Stirn. »Was soll schon sein? Dann bringen wir ihn zu den anderen. Wir machen einen Treffpunkt aus und trommeln alle zusammen.«
    Â»Ja, aber … wenn er nicht will?«
    Â»Er wird schon wollen, dafür sorge ich.«
    Â»Ebba. Hast du das denn nicht gemerkt? Du kannst ihm nichts mehr befehlen. Er ist erwachsen. Das ist doch deutlich geworden, oder etwa nicht?«
    Ebba schwieg. Sie presste die Lippen aufeinander.
    Â»Also noch mal. Sag mir, Ebba: Was ist, wenn er nicht will?«
    Ihre Schwester dachte nach. Schließlich ließ sie sich mit einem Seufzer auf einen Stuhl sinken.
    Â»Dann lassen wir ihn ziehen.« Ebbas Stimme war kraftlos. »Wir sagen ihm einfach die Wahrheit. Die hat er schließlich verdient. Dann kann er selbst entscheiden, was er damit macht.« Sie blickte auf. »Ist es so richtig, Claire?«
    Â»Ja, Ebba.«
    Â»Und meinst du, das könnte passieren?«
    Â»Dass er uns fortschickt? Dass er kein Teil mehr von dieser Familie sein will?«
    Ebba nickte. Sie wirkte ganz verloren.
    Â»Ja, Ebba. Das könnte passieren.«
    Schweigen. Dann holte ihre Schwester tief Luft.
    Â»Wollen wir vom Besten ausgehen! Also gut, Schwestern!« Sie sprang auf, wieder ganz die Alte. »Es geht los, wir machen uns auf die Suche nach unserem Jungen. Wäre doch gelacht, wenn wir ihn nicht finden!«
    Betriebsamkeit. Alle kramten ihre Siebensachen zusammen.
    Claire blickte sich unsicher um. Henrik stand direkt hinter ihr. Er nickte ihr aufmunternd zu. Komm schon, du machst das Richtige.
    Â»Ich kann das nicht«, flüsterte sie. »Ich muss mich an der Suche beteiligen.«
    Â»Deine Schwestern kommen ohne dich klar.« Sie konnte erahnen, was er in Gedanken hinzufügte: Und Toni erst recht. »Und wenn sie ihn gefunden haben, werden sie dich anrufen. Du kannst nichts verpassen.«
    Trotzdem. Claire konnte sich nicht lösen. Sie fühlte sich irgendwie schuldig.
    Henrik trat noch näher an ihr Ohr.
    Â»Claire! Wann wirst du jemals wieder Gelegenheit dazu bekommen?«
    Â»Also gut. Du hast recht.«
    Sie nahm sich ein Herz und drehte sich zu den anderen.
    Â»Ebba? Hörst du mal zu?«
    Â»Natürlich. Was gibt es?«
    Â»Ich habe furchtbare Kopfschmerzen. Ganz ehrlich, ich würde lieber hierbleiben und mich ein bisschen hinlegen.« Sie fühlte sich schrecklich bei dieser Lüge. »Es tut mir leid, Ebba.«
    Â»Aber das ist doch kein Problem, Liebes. Dann begleitet Helga einfach Kamilla, und du bleibst hier.«
    Â»Ich kann den Telefondienst übernehmen«, sagte Micha.
    Ebba lächelte ihren Musterschüler an.
    Â»Siehst du, Claire? Ist alles kein Problem.«
    Â»Sie kann sich bei mir hinlegen, da ist es ganz ruhig«, sagte Henrik.
    Kamilla machte zwar ein erschrockenes Gesicht, verkniff sich aber jeden Kommentar.
    Ebba wandte sich an die Gruppe. »Also, ihr Lieben, ihr habt es gehört: Planänderung. Kamilla und Helga zu dieser Wohnung und Immi und ich ins Theater. Micha koordiniert.«
    Kamilla war ganz aufgeregt. »Ich habe ein gutes Gefühl, was die Wohnung angeht. Bestimmt finden wir ihn da. Toni muss die Schlüssel bei sich tragen.«
    Â»Gut möglich«, sagte Ebba und hob dann die Stimme. »Also, meine Damen, aufgepasst: Holt alle eure Handys raus. Wir schalten sie jetzt an, damit wir in Kontakt bleiben können, verstanden?«
    Feierlich zogen alle ihre Mobiltelefone hervor. Das Einschalten ging zwar mit einigem Stirnrunzeln und Gefummel vonstatten, aber dann war der Raum erfüllt von Pieptönen, Jingels und Tonleitern. Die Handys waren bereit.
    Â»Hervorragend«, rief Ebba. »Dann geht es jetzt los.«
    Was für ein Lärm da plötzlich im Treppenhaus war. Schrecklich. Waren das schon wieder die Tanten, die so herumpolterten?
    Lutz drehte sich auf die andere Seite und zog Kaylas Decke bis ans Kinn. Dabei rutschte

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