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Fünf Tanten und ein Halleluja

Fünf Tanten und ein Halleluja

Titel: Fünf Tanten und ein Halleluja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Steiner
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Sie zeigte ein triumphierendes Lächeln.
    Â»Um Kamilla müsst ihr euch schon mal keine Sorgen machen. Wir fahren gleich los und holen sie.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Aber wie kannst du …?«
    Kayla konnte sich ein Augenzwinkern nicht verkneifen. Sie drehte den Laptop schwungvoll zur Seite, und dann konnten Claire und Helga einen Blick auf den Bildschirm werfen. Ein Straßennetz war zu erkennen, mittendrin ein blinkender Punkt, begleitet von leisem Piepen.
    Â»Seht ihr den Punkt?«, fragte sie. »Das ist Kamilla. Sie ist ganz in der Nähe vom Bahnhof Zoo.«
    Nun waren die beiden völlig perplex.
    Â»Aber wie …?«
    Kayla genoss ihren Auftritt. »Es ist reiner Zufall«, erklärte sie dann. »Ich hab vergessen, den Peilsender aus ihrer Handtasche zu holen.«
    Â»Den Peilsender?«
    Â»Aus ihrer Handtasche?«
    Â»Na ja, ihr erinnert euch doch, wie Kamilla zum Bäcker gegangen ist. Da hattet ihr doch Angst, sie könnte verloren gehen. Aber Kamilla hat darauf bestanden, alleine zu gehen. Sie hat sich davon nicht abbringen lassen.«
    Claire und Helga sahen sie ungläubig an.
    Â»Also habe ich ihr heimlich einen Peilsender in die Handtasche gelegt, damit sie nicht verloren gehen kann. Ich habe ein GPS-System, und der Sender war zufällig in meiner Brusttasche.«
    Kayla lächelte bescheiden. Nicht mehr lange, und die beiden würden ihr zu Füßen liegen.
    Claire war die Erste, die ihre Sprache wiederfand.
    Â»Aber wieso hast du überhaupt ein GPS-System?«
    Â»Damit hat sie ihre letzte Freundin überwacht«, sagte eine Stimme. Alle drehten sich um. Lutz stand in der Küchentür.
    Â»Kayla wollte beweisen, dass die wieder was mit ihrem Exmann hatte. Da hat sie ihr den Peilsender unters Auto geklebt. So konnte sie beweisen, dass ihre Freundin fremdgegangen ist.« Er reckte sich. »Mannomann, da war hier vielleicht was los, kann ich euch sagen. Da flogen ziemlich die Fetzen.«
    Kayla warf ihm böse Blicke zu, aber Lutz bemerkte das gar nicht. Was er bemerkte, war das Essen auf dem Tisch. Er bekam große Augen.
    Â»Oh, hast du was gekocht? Seid ihr schon fertig? Ist das alles übrig?«
    Â»Das mit meiner Ex ist eine lange Geschichte«, versuchte Kayla zu relativieren. »Da haben sich beide Seiten nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert. Und ja: Ich habe auch ein paar Sachen gemacht, auf die ich nicht sonderlich stolz bin. So ist das in der Liebe. Man lernt aus seinen Fehlern.«
    Lutz hörte gar nicht mehr zu. Er hatte sich längst einen Teller geschnappt und schaufelte ihn voll. Mit eiskaltem Herzen beobachtete Kayla, wie dieser kleine Verräter die restlichen Spaghetti aufaß.
    Â»Schmeckt super, Kayla«, sagte er mit vollem Mund. »Echt.«
    Helgas Handy machte sich bemerkbar. Sie sah aufs Display und wechselte mit Claire bedeutungsvolle Blicke. Dann holte sie Luft, stand auf, ging zum Fenster und nahm das Gespräch entgegen.
    Â»Nein, Wolli, ich wollte mich gerade melden. Wirklich. Nein, hör mir bitte zu …«
    Â»Ihr Mann«, erklärte Claire. »Er … er ist ein bisschen schwierig. Helga durfte nur auf diese Reise mitkommen, wenn sie ihn über jeden Schritt auf dem Laufenden hält.«
    Â»Aber sie ist doch mit ihren Schwestern unterwegs. Was soll denn da passieren?«
    Â»Es geht nur darum, dass er sie nicht kontrollieren kann. Normalerweise darf sie kein Schritt tun, wenn er nicht dabei ist.«
    Kayla beobachtete, wie Helga sich zu rechtfertigen versuchte. Was war das bloß für ein Typ, dieser Mann? So eine Klassefrau wie Helga hatte der doch gar nicht verdient.
    Â»Und Helga macht das mit«, stellte Kayla fest.
    Â»Er ist ein richtiger Kontrollfreak«, sagte Claire. »Und eifersüchtig bis dorthinaus. Sie hätte einen Besseren verdient.«
    Kayla wartete, bis Helga das Gespräch beendet hatte, sich wieder zu ihnen setzte und fragte: »Und jetzt? Wie geht es weiter?«
    Â»Jetzt holen wir Kamilla«, sagte Kayla.
    Â»Ich bleibe am besten hier«, meinte Claire. »Einer sollte da sein, falls Ebba oder Immi auftaucht.«
    Â»Also gut. Dann machen Helga und ich uns auf den Weg zum Zoo. Vielleicht kleben wir einen Zettel an Tonis Tür mit der Info, dass du gegenüber bist. Wenn die beiden …«
    Schon wieder klingelte ein Telefon. Alle sahen sich nur fragend an. Es klingelte wieder.
    Â»Ach so.« Lutz begann in seiner Tasche zu kramen.

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