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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Polizei nicht rufen?«
    Die gezackte weiße Narbe auf Valeros Hals trat hervor wie eine erweiterte Ader, während
er von Arlsburg voller Kälte anstarrte.
    »Der General bedarf keiner
Ratschläge von einem faschistischen Reaktionär wie Sie«, sagte er mit leiser
ironischer Stimme. »Der General trifft seine eigenen Entscheidungen.«
    »Sie vergessen, Colonel«, sagte
Hugo verächtlich, »daß es sich hier nicht um eine Debattierkonkurrenz zwischen
einem faschistischen Reaktionär und einem Bananenrepublik-Guerilla handelt.
Hier ist bereits der Tatbestand eines gemeinschaftlichen Vergehens gegeben, und
Ihr General besteht darauf, uns noch enger vermittels eines wahren
gemeinschaftlichen Vergehens zusammenzuschließen, um zu verhindern, daß ein
Mord gemeldet wird.«
    »Wie steht’s damit, Ramón?«
bohrte ich nach. »Sollen alle hier >bis in alle Ewigkeit< sitzen bleiben
— oder nur, bis Ihr zahmer Räuberhauptmann schlafen geht? Vielleicht haben Sie
irgendeine brillante, revolutionäre Alternative, so daß wir die Polypen gar
nicht brauchen?«
    Valero näherte sich mir, leise und
gewandt wie eine Katze. Sein Gesicht war bösartig.
    »Versuchen Sie’s besser nicht, amigo «, sagte ich. »Sie werden mich
keineswegs kaltblütig erschießen — und dazu vor sechs Zeugen. Und wenn Sie mich
schlagen, werde ich möglicherweise so rabiat, daß ich Ihnen Ihre Nase mit Ihrem
eigenen Pistolenkolben zertrümmere.«
    »Ein Hasenfuß, der das Maul
aufreißt!« spottete er, kam aber nicht näher. Nicht daß ich ihn im geringsten
eingeschüchtert hatte, darüber war ich mir im klaren .
Er war nur von Natur aus vorsichtig, jemand, der die Risiken gegeneinander
abwog, bevor er den Gegner angriff — und dadurch wurde er nur noch
gefährlicher.
    Hinter mir ertönten leichte
patschende Schritte, und dann sagte eine verschlafene helle Stimme: »Ich
dachte, ich hätte hier unten Stimmen gehört. Was ist denn los?«
    Ich fuhr herum und sah Jan
Kelly, sich noch immer die Augen reibend, dort stehen. Sie trug einen
dunkelblauen Pyjama aus schwerer Seide, der ihren leicht überentwickelten Busen
in seinen majestätischen Proportionen betonte. Wenn sie atmete, begann die Erde
leicht zu zittern.
    Alles starrte sie verdutzt an,
als ob sie plötzlich einem Loch im Boden entstiegen wäre. Valero schob mit einer schnellen Bewegung seine Pistole in die Halfter unter seiner
Jacke und blieb tapfer stehen, als wäre er lediglich ein Tourist, der auf den
Führer einer Reisegesellschaft wartet, damit die Busfahrt weitergehen kann.
    Jan hörte auf, ihre Augen zu
reiben, und ihr Koboldgesicht nahm plötzlich einen wachsamen, neugierigen
Ausdruck an, während sie prüfend unsere Gesichter, eines nach dem anderen,
betrachtete.
    »Es sieht aus wie eine
Pyjamaparty, die nicht recht in Schwung kommt«, sagte sie interessiert, »oder
wie eine Orgie, die eben zu Ende gegangen ist.«
    Eine unbehagliche Stille
entstand, da niemand eine Antwort einfiel. Sie dauerte etwa fünf Sekunden,
bevor Zelda plötzlich zur Rettung herbeieilte.
    »Wie können Sie wagen, in eine
private Konferenz wie diese hereinzuplatzen?« sagte sie in eisigem Ton, indem
sie aufstand und den dünnen Satinmorgenrock mit äußerster Würde um sich zog.
»Gehen Sie sofort in Ihr Zimmer zurück!«
    Auf Jan Kellys Wangen
erschienen flüchtig zwei schwache rote Flecken. »Angeblich bin ich Ihre
Privatsekretärin«, sagte sie trotzig. »Warum versuchen Sie immer, mich wie ein
Kind zu behandeln?«
    »Weil Sie ein Kind sind,
Darling«, sagte Zelda mit heiserer Stimme. »Zwar entschieden überentwickelt —
aber trotzdem ein Kind. Nun gehen Sie in Ihr Zimmer zurück.«
    Das Kinn des »Mädchens für
alles« hob sich auf gefährliche Weise. »Ich will nicht — jedenfalls nicht,
bevor ich weiß, was mir hier unten entgeht.« Ihre dunklen Augen funkelten vor
Erregung, während sie Zeldas offensichtlich unzureichende Bekleidung näher in
Augenschein nahm und dann Ninas durchsichtige Nylonrobe bemerkte.
    »Sind Sie und Miss Farson im Begriff, eine Striptease-Nummer vorzuführen?«
fragte sie, begierig, Näheres über das verfeinerte Dasein eines Stars in
Erfahrung zu bringen.
    Zeldas lange Wimpern senkten
sich, um die Mordlust zu verbergen, die in ihren Augen glitzerte. Als sich der
Fransenvorhang wieder hob, war in ihrem Blick nur noch ein Schimmer von Vorfreude
zu erkennen.
    »Sie haben recht, Darling«,
gurrte sie sanft. »Sie sind alt genug, um an unserer kleinen Party
teilzunehmen. Es war dumm von

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