Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
genau das tun, was du sagst. Nicht
wahr, Lee?«
    Brogan senkte für einen
Augenblick sein Glas und grinste sie an. »Ich tue es bestimmt, Honey«, sagte er
mit gespielt ernster Stimme, berechnet, mich in nullkommanichts zur Raserei zu bringen. »Er ist der mit dem Fall betraute geniale Detektiv. Was
sollen wir zuerst tun, Rick, Darling? Aber bitte keine vulgären
Aufforderungen!«
    »Wissen Sie, ich beginne, das
alles sehr aufregend zu finden«, sagte Rex Courtney, und zum erstenmal war ein Unterton von Begeisterung in seiner
Stimme zu hören. »Wenn man es sich recht überlegt, wird Holman doch eine verdammt sportliche Chance geboten. Nicht?«
    »Jagen Sie in England Füchse,
Courtney?« fragte ich wütend.
    »Solch einen blutigen Sport?«
Ein Ausdruck äußersten Widerwillens erschien auf seinem Gesicht, während er
heftig den Kopf schüttelte. »Lieber Himmel, nein! So etwas verabscheue ich.«
    »So wenige Ausländer begreifen,
daß die Engländer die größten Heuchler der Welt sind.« Von Arlsburgs Stimme troff vor Verachtung. »Das ist einer der Gründe, weshalb Hitler den
Krieg verlor.«
    »Kommt es nicht darauf an, was
Sie unter einem Heuchler verstehen, Hugo, mein lieber Junge?« fragte Rex
gelassen. »Wie würden Sie einen Mann bezeichnen, der erst ein Nazi, dann ein
Kommunist und dann schließlich — durch Heirat — ein Großindustrieller geworden
ist? Ich nehme an, Sie würden ihn als vielseitig bezeichnen? Das ist ein
weiterer Grund, weshalb Ihre Bande den Krieg verloren hat.«
    » Hughie — Rex — Darlings!« Zelda blickte sie vorwurfsvoll an. »Es ist nicht fair, Rick
von seiner Arbeit abzulenken, indem ihr einen albernen Streit vom Zaun brecht.«
Sie ließ mir erneut ein warmes, ermutigendes Lächeln zukommen. »Fang nur mit
deiner Detektivarbeit an, Darling. Wir werden alle zusehen und versprechen, daß
wir kein Wort sagen.«
    Während ich in ihr eifriges,
argloses Gesicht blickte, wurde ich flüchtig von der an Panik grenzenden Angst
erfaßt, diese Leute hier könnten alle völlig gesunde, vernünftige Leute sein
und ich sei ein gefährlicher Paranoiker, der eben einem Irrenhaus entsprungen
und ins Zimmer geplatzt war. Ich ließ mir Zeit, eine Zigarette anzuzünden,
wobei ich mir des spöttischen Ausdrucks auf Brogans Gesicht bewußt war, der
genau wußte, was in mir vorging.
    »Na gut«, sagte ich heiser.
»Ich möchte, daß jedermann hier im Zimmer bleibt, während ich noch einmal einen
Blick nach oben werfe.«
    »Ich garantiere persönlich
dafür, daß niemand dieses Zimmer verläßt, bis Sie zurück sind, Holman «, sagte Ramón schnell. Das metallische Glitzern in
seinen Augen verriet, wie sehr er das Spiel zu genießen begann. »Und Colonel Valero wird Sie hinaufbegleiten, um zu garantieren, daß Sie
das Haus nicht verlassen.« Er sah sich, Anerkennung heischend, um. »Sie
verstehen doch etwas von Spielregeln, Courtney«, sagte er beinahe im Spaß. »Ist
das nicht absolut fair?«
    Courtney strich sich in einer unbewußt femininen Bewegung das dünner werdende Haar
zurück. »Absolut fair, General«, sagte er mit gefaßter Stimme. »Gleiche Chancen für beide Seiten — nichts könnte fairer sein.«
    »Ich möchte einen Blick in die
anderen Zimmer oben werfen«, sagte ich zu Zelda. »Aber ich möchte nicht aus
Versehen bei Jan Kelly hineinplatzen.«
    »Natürlich, Darling.« Ihre Stimmlage
sank nahezu um eine Oktave ab, so daß ich den bebenden Rhythmus der
Dschungeltrommeln aus den vibrierenden Untertönen heraushören konnte. »Du weißt
natürlich, wo mein Zimmer ist, Rick, Darling. Jans Zimmer ist das zweite
rechts, wenn du aus meinem Zimmer kommst. Ich kann es dir so auf die einfachste
Weise erklären, Darling, weil, wie du weißt, mein Zimmer am Ende des
Nordflügels liegt und du von dort aus anfangen mußt. Verstehst du?«
    »Vielleicht, wenn ich darüber
nachdenke«, murmelte ich. »Wenn es möglich ist, auf mathematischem Weg zu
begreifen, wieso ein Raumschiff die Erde umkreist, wird mir vielleicht auch das
gelingen.«
    »Darf ich Ihnen etwas zu
trinken eingießen, solange Sie weg sind, Holman ?«
fragte Lee Brogan höflich. »Damit es dasteht und auf Sie wartet, wenn Sie
zurückkommen?«
    »Gern«, sagte ich. »Bourbon auf
Eis — mit einem Schuß Heldentum.«
    »Wie steht es mit dem
>Dreckskerl    »Sie spielen doch den
Barkeeper. Oder nicht?«
    »He, das war gut!« Er grinste
breit. »Ich werde es an eine dieser Zeitschriften einsenden, die für den
>Witz der Woche< bezahlen

Weitere Kostenlose Bücher