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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Kopf.«
    »Das kann ich mir vorstellen«,
knurrte ich. »Und sein Zimmer ist gleich nebenan — um eine Tür näher bei Tighe als Ihres?«
    » Si «, sagte er steif.
    »Wir wollen einen Blick
hineinwerfen — und in die übrigen auch, denke ich«, sagte ich mit deprimierter
Stimme. »Obwohl ich es für reine Zeitverschwendung halte.«
    Wir blickten der Reihe nach in
jedes Zimmer, mit Ausnahme des von Jan Kelly bewohnten. Die einzigen Betten,
die einen benutzten Eindruck machten, waren die Nina Farsons ,
Brogans und Courtneys — was meiner Ansicht nach nicht das geringste zu bedeuten
hatte. Schließlich konnte nichts einen Mörder davon abhalten, beim Besuch
seines Opfers einen Pyjama zu tragen. Außerdem würde ein Mörder aller
Wahrscheinlichkeit nach sein Bett sorgfältig in Unordnung bringen, um den
Eindruck zu erwecken, er habe zur Zeit des Mordes tief geschlafen. Das Ganze
war Zeitverschwendung — Vergeudung wertvoller Zeit. Auf meiner Uhr war es eine
Minute vor vier, als wir die Treppe hinabgingen.
    »Haben Sie irgendwelche
Hinweise gefunden, Señor?« fragte Valero hinter mir,
und dem Ton seiner Stimme konnte ich nicht entnehmen, ob er sich über mich
lustig machte oder nicht.
    »Der ganze Zinnober ist
glasklar«, knurrte ich.
    » Perdón , Señor?«
    »Ich dachte, Ihr Englisch wäre
so gut wie perfekt«, sagte ich.
    »Es ist gut, glaube ich«, sagte
er. »Aber die Umgangssprache ist in jedem Land schwierig zu verstehen.«
    »Nun ja — ich habe gesagt, ich
weiß genau, wer ihn umgebracht hat.«
    »Ja?« Interesse ließ seine
Stimme schrill werden. »Darf ich fragen, wer, Señor?«
    »Klar«, knurrte ich. »Die
Russen haben El Presidente einen großen Gefallen
getan und ihn in den Weltraum geschossen. Als er sich zum viertenmal über der kalifornischen Küste befand, drückte er auf einen kleinen Knopf an
seiner Schläfe, sauste durchs Fenster herein...« Der Lauf seiner Pistole fuhr
aufs unangenehmste gegen mein Rückgrat, so daß ich die letzten drei Stufen
herunterrutschte.
    »Wir reißen keine Witze über El Presidente, Señor«, sagte der
Colonel grimmig. »Sie werden gut daran tun, es nicht zu vergessen.«
    »Wenn ich es schon vergesse, so
wird jedenfalls mein Rückgrat daran denken«, versicherte ich ihm. »Warum sind
Sie bloß nicht in der Revolution umgekommen, anstatt mich hier die ganze Zeit
zu belästigen?«
    Brogan lehnte noch immer an der
Bar, als wir ins Wohnzimmer zurückkamen, und Zelda saß nach wie vor mit
reichlich nackten Schenkeln im selben Stuhl. Nina und Ramón Pérez saßen nahe
beisammen auf einer Couch vor der Glaswand, während Courtney und von Arlsburg , beide mit ausgestreckten Beinen, in Sesseln
saßen, die offensichtlich sorgfältig so placiert waren, daß die beiden einander nicht anzusehen brauchten.
    »Ah!« Brogan strahlte mich an.
»Hier kommt der siegreiche Held zurück. Holen Sie sich einen Stuhl, Heros, und
berichten Sie uns von Ihren Abenteuern und Taten. Ich habe hier einen
schäumenden Krug, um Ihren Durst zu stillen.«
    Ich ging zur Bar und nahm ihm
das überdimensionale Glas Bourbon aus der Hand.
    »Das ist ein faszinierender
Gedanke, Freund«, sagte ich. »Sie in König Arthurs Tafelrunde. Ich wette, nach
knapp zwei Tagen hätten Sie sich bereits zehn Prozent an seinen abgelegten
Rüstungen gesichert.«
    »Ich freue mich, daß Sie selbst
zu einem solchen Zeitpunkt faule Witze reißen können, mein Herzensjunge«, sagte
er mit gepreßter Stimme. »Echter Heldengeist
verleugnet sich nie!«
    Ich trank einen Schluck
Bourbon, während mich die übrigen gespannt beobachteten.
    »Nun, Rick, Darling?« fragte
Zelda eifrig. »Hast du oben irgend etwas gefunden?«
    »Ein paar Dinge, ja«, sagte ich
vage. »Darauf kommen wir später zu sprechen. Im Augenblick möchte ich ein paar
Fragen beantwortet haben.«
    » Tally -ho! « Courtney setzte sich in seinem Stuhl auf.
    »Die Meute hat eine heiße Spur
gefunden, das merkt man. Schießen Sie los, Holman !«
    Ich betrachtete ihn angewidert.
»Mein Vater hat mich immer vor warmen Brüdern gewarnt, aber vielleicht kühlen
Sie bei dem Tempo, das beim Großen Preis von Monaco angeschlagen wird, ein
bißchen ab.«
    Sein Gesicht erstarrte
sichtlich, und in seinen Augen flackerte ein bösartiges und drohendes Licht,
während er mich ansah.
    »Treiben Sie’s nicht zu weit, Holman «, sagte er mit seltsam ausdrucksloser Stimme, »oder
es wird Ihnen leid tun.«
    »Mein lieber Courtney — «, von Arlsburg lachte äußerst gut gelaunt,

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