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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»merken Sie denn
nicht, daß Holman Sie nur aufzieht — ein bißchen
gesunden Spaß mit Ihnen treibt? Wo bleibt denn der Sinn für Humor, auf den ihr
Engländer immer so stolz seid?«
    Der nervöse Tick an Courtneys
Wange begann zu pulsieren, während er sich betont bedächtig von seinem Sessel
erhob.
    »Setzen Sie sich«, sagte Ramón
kurz und ungeduldig. »Sparen Sie sich Ihre albernen kleinen bourgeoisen Fehden
bis nach zwölf Uhr mittags auf. Lassen Sie Holman seine Fragen stellen.«
    Courtney sank zögernd in seinen
Sessel zurück. »Ich hätte von Arlsburg nur gern
gefragt, was er als Kommandant eines Konzentrationslagers beim Frühsport mit
seinen Häftlingen gemacht hat«, sagte er mit sanfter Stimme.
    Ein tiefes Rot breitete sich
langsam auf Hugos bleichem, schwammigem Gesicht aus. Es begann am Hals und
stieg stetig aufwärts, bis es die ganze gewaltige Wölbung seines Schädels
eingefärbt hatte. Ein Sonnenaufgang in Sorrento war vergleichsweise entschieden
eine zweitklassige Angelegenheit. Ich war von dem Anblick so fasziniert, daß
ich beinahe die Fragen vergaß.
    »Kommen Sie schon, Rick«, sagte
Nina scharf. »Wir warten alle.«
    »Oh — natürlich.« Ich kehrte in
die Wirklichkeit zurück. »Ich war hier, als Sie nach der Konferenz alle ins
Wohnzimmer zurückkehrten, und dann ging ich in die Bibliothek und unterhielt
mich eine Weile mit Brogan. Danach war ich etwa eine Stunde, vielleicht auch
länger, bei Zelda, und als ich zurückkam, befand sich nur noch Brogan hier —
alle übrigen hatten sich in ihre Zimmer zurückgezogen.
    »Ist das die
>Wo-waren-Sie-in-der-Nacht-des-dritten-Juni<-Tour?« fragte Brogan
interessiert. »Ich bin enttäuscht von Ihnen, mein Herzchen, ich dachte, ihr
Heldentypen wärt alle Tatmenschen, die die Verdächtigen so lange prügeln, bis
einer gesteht.«
    »Nur weiter so, Freundchen«,
sagte ich verdrossen, »und Sie kriegen Ihre Dresche, das verspreche ich. Und
ich glaube nicht, daß dies den Colonel im geringsten stören würde.«
    »Wenn es den General nicht
stört«, sagte Valero , und seine weißen Zähne blitzten
plötzlich auf, »stört es mich auch nicht, Señor.«
    »Wenn Sie nicht den Mund
halten, bis Sie gefragt werden«, sagte Ramón scharf, »werde ich Colonel Valero befehlen, für Stille zu sorgen, Brogan. Sie haben
die Wahl.«
    Lee zuckte resigniert die
Schultern und beschäftigte sich damit, sich ein weiteres Glas Whisky
einzugießen.
    »Es war kurz nach elf, als die
Konferenz zu Ende war«, fuhr ich fort, »und Sie alle kamen hier herein, mit
Ausnahme von Brogan. Dann ging Zelda hinaus, und Brogan kam herein. —
Stimmt’s?«
    »Es stimmt«, sagte Nina und
nickte. »Ich erinnere mich sehr gut. Es war schwer zu sagen, wer am meisten
betrunken war — er oder Harry.«
    »Was geschah dann?«
    Sie überlegte einen Augenblick
und schüttelte dann vage den Kopf. »Wir saßen eine Weile herum. Ich unterhielt
mich mit General Pérez und Colonel Valero . Rex goß
mir einen Whisky ein, daran erinnere ich mich. Dann ging ich in mein Zimmer
hinauf.«
    »Sind Sie als erste von hier
weggegangen?«
    »Nein, der General und der
Colonel verschwanden etwa fünf Minuten vor mir.«
    »Haben sie irgend
etwas mitgenommen?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Trugen Sie irgend
etwas ? Hatte einer von beiden etwas in der Hand — irgend
etwas ?«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Das klingt alles wunderbar
geheimnisvoll, Darling«, sagte Zelda freundlich.
    »Stimmt«, brummte ich und
konzentrierte mich auf von Arlsburg . »Erinnern Sie
sich daran, als Nina aus dem Zimmer ging, Graf?«
    »Tut mir leid«, sagte er und
schüttelte den Kopf. »Ich war nicht besonders daran interessiert.«
    »Ich erinnere mich«, warf Courtney
ein. »Jedenfalls hat sie nichts in der Hand getragen. Brogan und Tighe ließen sich beide an der Bar vollauf en, und Miss Farson machte eine sehr pointierte Bemerkung darüber, bevor
sie das Zimmer verließ.«
    »Wer ging als nächster?«
    »Von Arlsburg — er machte fortgesetzt mächtige Witze über die außerehelichen Rechte eines
Ex-Ehemannes, wissen Sie. Er verbreitete wie üblich gähnende Langeweile, und
leider ließ ich ihn wissen, wie ich ihm gegenüber empfand. Und — o ja — , ich
bin ganz sicher, daß er auch nichts getragen hat. Ich kann mir vorstellen, daß
er durch das übermäßige Fett, das er mit sich herumschleppt, völlig ausgelastet
ist.« Rex lehnte sich in seinen Sessel zurück, ein befriedigtes Lächeln um den
Mund, das aber plötzlich

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