Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
toten Sohn, und ihm war es recht. Es e r leichterte das Leben, und nicht einmal Guml konnte auf den Gedanken ko m men, daß er sich mit einer so alten und häßlichen Frau einlassen würde. Sie hieß Oona, und am dritten Tag nannte sie Mac bereits manchmal »Oona-Sohn« und bemutterte ihn immer deutlicher.
    Wie Mac erwartet hatte, amüsierte Guml sich über die B e ziehung und ließ sie zu. Er schien froh darüber zu sein, Oona loszuhaben; er war mit jüngeren und hübscheren Frauen b e schäftigt.
    Die Jagd an diesem dritten Tag verlief jedoch nicht gut. Sie entwickelten Ehrgeiz und beschlossen, eine Antilopenherde anzugreifen, die flußabwärts Wasser trank. Mac hielt Abstand, weil ihm das alles neu war, aber das erwies sich nicht als sich e re Z u flucht, als er sah, daß die anmutigen, rehartigen Tiere mit ihren langen Hörnern in Panik bis zu zehn Meter weite Sprünge machten. Eine Antilope sprang in seine Richtung, über die meisten der Männer hinweg.
    Mac war tatsächlich ein harter Bursche und b e herrschte noch aus seiner Footballzeit das Stürzen. Im anderen Fall hätten ihn zweihundert Kilogramm Antilope in den Boden gerammt und ihm die meisten Knochen zerbrochen. So lag nun das ganze Gewicht für kurze Zeit auf der linken Schulter. Es schmerzte erbärmlich, aber er erlitt nur einen schweren Blute r guß und eine Verrenkung, keinen Bruch. Man mußte ihn zum Lager zurüc k tragen, wo er die Annahme medizinischer Hilfe verweigerte. Er konnte sich nur zu gut ausmalen, was der Medizinmann mit ihm anstellen würde. Zwei andere Männer hatten nicht s o viel Glück. Einer sollte an diesem Abend verbrannt werden, der zweite, einer der Ledigen, würde ihm bald folgen müssen.
    Oona pflegte ihn aufgeregt, und selbst Guml war besorgt, weil er diesen tapferen Mann zu achten vermochte. Macs »Herr« schickte die Frau um breite, trockene Blätter, die im Beutel des Häuptlings aufbewahrt wurden, und mit Malks E r laubnis durfte er etwas von diesen Blä t tern in eine primitive Tonpfeife stopfen.
    Es war nicht Marihuana, das Mac kannte, sondern etwas viel Stärkeres. Es konnte zur Sucht führen, denn man rationierte das Kraut streng und verwendete es in erster Linie zur Schmerzli n derung. Der ste r bende junge Mann bekam davon soviel, wie er wol l te.
    Bei Mac glich die Wirkung einer Explosion im Schädel, g e folgt vom raschen Abfall der Schmerzen bis zu einer ekstatisch angenehmen Betäubung; alles schien richtig und wunderbar zu sein, Umgebung und Farben wirkten bezaubernd. Er verspürte ein unfaßbares Wohlbefinden, das er noch nie erlebt ha t te.
    Am nächsten Morgen schmerzte die Schulter noch immer höllisch, und von der Droge war nur ein schwacher Abglanz geblieben, aber der durch sie ermöglichte Schlaf hatte Wunder gewirkt. Allerdings nicht für den schwerer verletzten Mann. Sobald die Dunkelheit hereinbrach, würde es eine neue Ve r brennung geben.
    Trotz seiner Verletzung war Mac entschlossen, nicht mehr dabeizusein, wenn er es vermeiden konnte. Der vierte Tag, dachte er immer wieder. Zwei Stunden vergangen. Ein Viertel der Zeit.
    Als sozusagen im Dienst Verletzter brauchte er nicht zu a r beiten. Statt dessen brachte er die meiste Zeit damit zu, Oonas Fürsorge abzuwehren und nach einem Fluchtweg Ausschau zu halten. Am späten Nachmittag keimte ein Plan. Er war noch nicht ausgegoren, sollte aber ermöglichen, was Mac sich d a von erwartete. In gewisser Weise war die Verletzung, obwohl i m mer noch störend, das Beste, was ihm hatte zustoßen können.
    Ich werde heute abend handeln müssen, entschied er. Die Zeit verrann zu schnell. Schon vier Tage – zwei kostbare Stu n den vergeudet. Wenn sein Plan nicht erfolgreich war oder er das Juwel nicht an sich bringen konnte, war er so gut wie tot. Und seine Welt dazu.
    Er glaubte unauffällig gewesen zu sein, aber während er da r auf wartete, daß die Dunkelheit niede r sank, schob sich Oona heran und bot ihm an, seine Schulter zu massieren. Sie schmerzte, und er brauc h te das, also ließ er sie beginnen.
    Nach kurzer Zeit flüsterte die Frau: »Dend verlassen Stamm.« Es war keine Frage, sondern eine Fes t stellung.
    Er seufzte, während seine Gedanken sich übe r schlugen. Sie mußte ihn beobachtet und ihre Schlü s se gezogen haben.
    »Dend gehen, wenn dunkel«, sagte er nach reiflicher Überl e gung. »Oona nicht aufhalten?«
    »Oona gehen, wohin Dend gehen«, erwiderte sie ohne Z ö gern.
    Er war verblüfft. Nicht nur hatte er damit nicht g e rechnet, sie

Weitere Kostenlose Bücher