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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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schreckliche Dunkelheit.

4
    Es war längst dunkel, als Mac Walters erwachte. Sein Kopf schmerzte höllisch, die Haare waren mit geronnenem Blut ve r klebt. Er stöhnte.
    Guml hörte ihn und schlenderte heran. Selbst im Mondlicht zeigte sein Gesicht ein gemeines Grinsen.
    »Dend kämpfen gut«, bestätigte der Hinkende. »Verlieren guten Kampf. Jetzt Sklave – nächstes Jahr versuchen Guml.«
    Mac konnte nicht klar denken. Zu viele Arbeiter versuchten, mit Hämmern Löcher in seinen Schädel zu schlagen. Er konnte sich nicht erinnern, jemals solche Schmerzen gehabt zu haben. Trotzdem stieß er hervor: »Guml brechen Gesetz, damit si e gen.« In dieser begrenzten Sprache waren »Gesetz« und »R e gel« ein und dasselbe.
    Guml lachte in sich hinein.
    »Nicht brechen Gesetz. Kein Gesetz für Guml brechen.« Er entfernte sich glucksend.
    Mac versuchte aufzustehen, stellte fest, daß das zu anstre n gend war, und sank wieder zurück, tief atmend, um den Schmerz zu lindern. Nur der Schlaf konnte heilen, das sah er ein. Er wollte es mit dem sadistischen Medizinmann nicht d e rart geschwächt aufnehmen, so daß er im Augenblick hilflos war. Er konnte nur darüber nachdenken, daß er das Opfer einer kulturellen Lücke geworden war, die er nicht vorausgesehen hatte. In dieser Gesellschaft war offenbar alles erlaubt, was nicht ausdrücklich als ve r boten galt.
    Der nächste Tag wurde lehrreich. Er entdeckte als erstes, daß sein Kampf ihm ein gewisses Maß an Achtung von den anderen niedrigen Sklaven und ledigen jungen Männern eingebracht hatte, aber das half ihm wenig. Die Regeln für ein Unterliegen waren in dieser geschlossenen Gesellschaft ganz einde u tig und wurden von allen Männern ohne Rücksicht auf den Rang durchgesetzt. Er mußte Sklave sein, Gumls Befehle entgege n nehmen und sie au s führen, durfte sonst niemanden zum Kampf herau s fordern – und das alles mindestens ein Jahr lang, bis der N o madenstamm nach der Wanderung wieder zu der Schlucht zurüc k kehrte.
    Die Pflichten waren nicht allzu anstrengend – er mußte den Frauen beim Heben schwerer Lasten he l fen und Gumls Bereich so sauber wie möglich halten. Außerdem sollte er beim tägl i chen Jagen und Sammeln mitwirken, aber da die meiste Arbeit den Sklaven oblag und es an solchen nicht mangelte, war auch das zu ertragen. Das Unangenehmste war, daß er sich alle Mühe geben mußte, die Frauen zu ignorieren, wozu auch sie ve r pflichtet waren. Die Strafe für jede sexuelle Annäherung zw i schen einem Skl a ven und einer Frau bestand im Verlust der Fähigkeit, einen solchen Trieb noch zu verspüren.
    Seine Lage wäre schon an sich schwer gewesen, aber die Zeit brannte auf den Nägeln. Er befand sich in einer Sackgasse, und drei Tage waren schon ve r gangen. Eineinhalb Stunden von den acht, die seine Welt noch zu leben hatte. Die Zeit lief ihm sehr schnell davon, und er war von seinem Ziel noch i m mer weit entfernt.
    Der Medizinmann ließ sich, obwohl der Stamm nur klein war, selten sehen. Meistens blieb er für sich, nahm an der Jagd nicht teil und wurde ziemlich in Ruhe gelassen. Der Stamm war der Überzeugung, daß er über große magische Kräfte verfügte – was vermutlich sogar zutraf, wenn er das Juwel g e brauchte – und jeden Tag mit dem Sonnengott Verbindung aufnahm. A u ßerdem fürchtete man ihn wegen seines Sadismus und Sadom a sochismus sehr, wobei der letztere ihm trotz allem selbst von den Führern des Stammes einigen Respekt eintrug. Jeder, der soviel aushielt und das auch noch zu genießen schien, mußte, wenn auch ein wenig verrückt, so doch unfaßbar tapfer sein.
    Bis zum Abend des dritten Tages auf dieser Welt war Mac Walters klar, daß er sich absetzen mußte. Dend war früher nicht entkommen, sondern davo n gelaufen, und hatte sich entehrt. Nun würde er eine echte Flucht zustande bringen müssen, auch wenn die Bestrafung, sollte er erwischt werden, nicht e r freulich ausfallen konnte. Guml würde mit ihm m a chen dürfen, was er wollte, und wenn alle Regeln außer Kraft gesetzt waren, drohte von dem Wilden höchste Gefahr.
    Den ganzen ersten Tag hatte eine Frau, die in mittleren Ja h ren zu sein schien und häßlich war wie die Nacht, ihn mit gr o ßer Fürsorge umgeben; wä h rend sie ihre Feuerstelle säuberte und Holz nachle g te, hatte sie ihm gutschmeckende gekochte Beeren gegeben – etwas, das einem Sklaven sonst niemals z u stand – und ihn auch sonst gut behandelt. Sie e r klärte ihm, er erinnere sie an ihren

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