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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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deren Inhalt ihr unbekannt war.
    »Sie können hoffentlich reiten?« sagte O’Malley.
    Sie nickte. Als sie Bluse und Jeans trug, fühlte sie sich wo h ler.
    »Bringen wir es hinter uns«, murmelte sie und stieg auf.
    Constanza trat heran.
    »Gott sei mit Ihnen«, sagte er mit Nachdruck und hielt ihr die Hand hin.
    Sie sah ihn verblüfft an. Das kann nicht sein Ernst sein, dac h te sie. Aber es war wirklich sein Ernst – seine Welt sah da ke i nen Widerspruch.
    Sie übersah seine Hand.
    »Ich töte für Sie«, gab sie zurück, »aber nicht im Namen Gottes oder auch in Ihrem, sondern nur um meiner Mitme n schen willen.« Sie sah O’Malley an. »Reiten wir, bevor mir schlecht wird.«
    Constanza schien nicht beleidigt zu sein. Er zog die Schu l tern hoch und entfernte sich. O’Malley trieb sein Pferd an und zog den Esel an einem Strick mit.
    »Bleiben Sie nah bei mir und auf der Straße«, warnte der Zauberer.
    Nach wenigen Minuten war der Lichtschein von Constanzas Lager verschwunden, und sie waren allein unter der leuchte n den Milchstraße und in der Dunkelheit. Dabei hätte sie schw ö ren mögen, daß sie hinter sich Constanza schallend lachen hö r te.
    Sie ritten, wie es schien, Stunden. Ihre Beine wu r den an den Innenflächen bald wund, und sie spürte Muskeln, deren Vo r handensein sie längst vergessen hatte. Jill konnte zwar reiten, hatte aber mehr als zwei Jahre lang nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Außerdem wurde sie immer hungriger und dur s tiger.
    Sie war beinahe so weit, daß sie aufgeben und O’Malley e r klären wollte, sie könne nicht weiter, als er von selbst anhielt.
    »Die Stelle hier ist gut genug«, sagte er halblaut und stieg ab. Sie folgte mühsam und erleichtert se i nem Beispiel, setzte sich auf den Boden und wartete. Sie hörte, wie O’Malley sich mit den Säcken auf dem Eselsrücken beschäftigte und abseits im Gras irgend etwas bewerkstelligte. Sie fragte sich, wie er übe r haupt etwas zu sehen vermochte.
    Endlich war er fertig und kam auf sie zu. Seine Augen spi e gelten jeden noch so kleinen Lichtstrahl wider, beinahe wie die Augen einer Katze, aber auch erfüllt von einem schwachen i n neren Leuchten. Sie sah, daß er sich umgezogen hatte. Ve r schwunden waren Maßhemd, Hose und elegante Reitstiefel; er trug jetzt eine dunkelblaue Robe und ein dazu passendes Käp p chen.
    »Es ist Zeit, Miss McCulloch«, sagte er leise. »Bitte, stehen Sie auf und kommen Sie mit.«
    Jill sah ihn an, ohne sich zu rühren. Sie war to d müde.
    »Bitte. Es muß jetzt geschehen«, drängte er.
    »Gut, gut«, murrte sie und stand auf.
    Sie folgte ihm durch die Dunkelheit und fragte sich, was nun kommen sollte.
    Als sie zum Straßenrand gingen, sah sie, daß das Gras hier verschwunden, der Boden nackt und hart war. Beim fünften oder sechsten Schritt auf dem fl a chen Boden flammten plötzlich Kohlenpfannen auf und beleuchteten die Umgebung mit u n heimlicher Farbenvielfalt – blau, rot, gelb, orange, grün, grell und funkelnd, in die Nacht hinaufreichend. Fünf Farben, fünf lodernde Kohlenpfannen, fünfzackig angeordnet. In den Boden war eine Grenzlinie gezogen, und die Flammen hatten hochg e faucht, als sie diese überschritten hatten.
    Ein Pentagramm.
    O’Malley trat ebenfalls in das Fünfeck und an e i nen kleinen Tisch in der Mitte. Er winkte Jill vor den kleinen Klapptisch, auf dem ein Kästchen stand, griff hinein und zog einen Stab heraus. Dieser begann in seiner Rechten aufzuleuchten, und O’Malley schien ihn zu überprüfen, ob er auch richtig funkti o nierte. Dann sah O’Malley sie an.
    »Bitte ganz ausziehen«, sagte er.
    Sie zuckte zusammen.
    »Ich denke gar nicht daran«, erwiderte sie.
    Er seufzte.
    »Bitte, Miss McCulloch! Wir müssen alles entfernen, was nicht dazu gehört. Vergessen Sie, bitte, nicht, daß ich Sie nicht verzaubern will, sondern ei n fach einen Handel abschließe. Der Bannspruch gehört zu der Arbeit, die zu leisten ist. Ich vers i chere Ihnen, daß Ihre Keuschheit von mir nichts zu b e fürchten hat.«
    Es gefiel ihr nicht, wie er das sagte. Nicht nur so, als sei er an ihr gar nicht interessiert, sondern ganz so, als wären sie und diese Vorstellung für ihn b e deutungslos.
    »Miss McCulloch, wenn ich diese Neigung hätte, könnte ich Sie innerhalb von Sekunden in eine h e chelnde Liebessklavin oder irgend etwas anderes verwandeln. Darum geht es hier nicht. Es liegt weder in meinem Interesse noch in dem meines Auftragg e bers. Also, zum letztenmal, ziehen

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