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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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mehrere Opfer und e r leichtere jedes u n gefähr um einen halben Liter. Das tut ihnen nicht weh und nützt mir. Es dauert halt ein bißchen länger. Dann entspanne ich mich, gehe in irgendeinen Spie l salon, der die ganze Nacht geöffnet hat, lege Patiencen oder beteilige mich irgendwo an einer Würfe l runde. Meistens lasse ich es mir gutgehen und geni e ße das bißchen Leben. Wenn es mir zu heiß wird, ziehe ich weiter. Vielleicht gehe ich eines Tages in einen Ferienort.«
    »Ihre Opfer lassen sich das Blut nehmen?« fragte Mac u n gläubig.
    Der Mann lachte.
    »Aber nein! Sie brauchen nur Blickkontakt herzustellen, schon sind sie hypnotisiert – für Männer sind Frauen und Ki n der am einfachsten. Spielerei. Nur darf man sich keine festen Gewohnheiten zul e gen oder Nacht für Nacht dieselbe Gegend heims u chen, sonst erwischt einen der Polizeitrupp.«
    »Die Frau verwandelte sich vorhin in einen Wolf. Können wir das auch?«
    »Sicher. Sie brauchen es nur zu wollen. Sie kö n nen auch eine weiße Rauchwolke oder eine Fledermaus werden. Das ist manchmal ganz praktisch. Achten Sie nur darauf, daß niemand Ihre Spur hie r her zurückverfolgt, halten Sie sich von Kreuzen fern, wenn Sie Christ sind, vom Davidsstern oder dem Sal o mon-Siegel, wenn Sie Jude sind, und denken Sie daran, daß Sie in strömendem Wasser ertrinken. Außerdem wird es Ihnen schwerfallen, in Privathäuser einzudringen, wenn Sie nicht ei n geladen sind – man kann das umgehen, etwa, indem man j e mand in Fensternähe hypnotisiert, damit man eingeladen wird, aber das fällt schwer und macht meist zuviel Mühe.« Er drehte sich um und blickte hinauf zu den hohen Gebäuden. »In einer Stadt von dieser Größe gibt es stets viele Leute, die spätnachts unterwegs sind, nicht nur die Schwachköpfe, sondern auch so l che, die nachts arbeiten. Bleiben Sie locker, lenken Sie nicht die Aufmerksamkeit auf sich, halten Sie sich bedeckt, und es kann Ihnen nichts passieren.«
    Mac nickte verwirrt und bedankte sich. Als sie sich trennten, rief er: »Hören Sie, eine Frage noch! Wenn Sie nicht von einem anderen Vampir gemacht worden sind, müssen Sie etwas Äh n liches erlebt h a ben wie ich – daß gleich viele Menschen Sie verehrt und gehaßt haben. Was sind Sie gewesen?«
    Der Mann lachte bitter.
    »Wie schnell vergeht der Ruhm«, murmelte er. »Ich bin ei n mal Oberbürgermeister von Philadelphia gewesen, Mann!«
    *
    Vampirismus war ganz entschieden nicht an der Tagesor d nung, und die Menschen mißachteten oft die Gefahren, wie so viele andere Gefahren einer nächtlichen Stadt. Wie in Macs eigener Welt die Leute unbedingt allein an dunklen Straßenecken wa r ten mußten, auf einsamen Landstraßen dahinwande r ten und sich in Parkanlagen wagten, in denen Verbrecher laue r ten, so setzten sich auch die Bürger von Chicago – jedenfalls ein kleiner Pr o zentsatz von ihnen – dem zusätzlichen Risiko aus, einem Va m pir zu begegnen.
    Er mußte sich den Luxus dieser einen Nacht e r lauben, auch wenn die Zeit drängte. Er stellte sogar fest, daß seine Blutgier ihn überwältigte, begegnete schließlich einem Opfer, einer Frau, und ohne auch nur darüber nachzudenken hielt er sie in einem hy p notischen Bann, den er fast ohne jede Anstrengung auszuüben vermochte, und trank von ihrem Blut, ohne auch nur entfernt abgestoßen zu sein. Er verhielt sich aber so gewisse n haft, wie der kleine Mann es ihm angeraten hatte. Er nahm nur das Nötige, nie zuviel, und obwohl seine Opfer hinterher in Ohnmacht fielen, ließ er sie stets mit kräftigem Puls und in e i ner halbwegs bequemen Lage zurück.
    Das Blut übte eine sonderbare Wirkung auf ihn aus. Je mehr er trank, desto stärker schien er zu sein, desto selbstsicherer und mutiger wurde er. Es war mehr als Nahrung, es war ein leichtes Kräftigungs- und sehr leichtes Rauschmittel, und er beschloß, seinen Verbrauch in Zukunft zu beschränken. Überhe b lichkeit würde zu Sorglosigkeit führen, und das konnte tödlich sein. Er würde es mit Leuten zu tun haben, die sich zu schützen ve r mochten, vor allem solche in den oberen Rängen, die wußten, wo der Dämon eines Mafia-Paten versteckt war.
    Außerdem übte er die Hypnose- und Verwandlungsmeth o den, bis er sie automatisch auszuführen imstande war, und ging das Risiko ein, es bei zwei Männern zu versuchen. Einen kon n te er nicht unter k riegen und mußte sich auf seine übernatürliche Kraft und Verwandlungsfähigkeit verlassen, um zu en t kommen; ein

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