Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
zweiter Mann war fast ebenso leicht zu überwältigen wie die weiblichen Opfer. Wieder war es eine Frage von Gefühl s einsatz und Willen s kraft.
Bei Sonnenaufgang war er sicher, alles zu beherrschen. Er dachte auch an die Parallelen seines L e bens hier und in seiner eigenen Welt. Daheim hatte er lieber aufgehört, statt die letzte Spielzeit noch durchzustehen, obwohl er davon überzeugt g e wesen war, daß seine Mannschaft das Endspiel erreichen und gewinnen würde – etwas, das er noch nie mi t gemacht hatte. Sein Gegenstück hatte der Vers u chung nachgegeben und war bei dem Spiel ums Leben gekommen. Er machte sich seine G e danken da r über, aber als die Sonne aufging, schlief er ein.
3
Jill McCulloch war beeindruckt. Sie fuhren mit einer großen, eleganten Kutsche zum Bahnhof, die auch der König von En g land nicht verachtet hätte. Sie wurde gezogen von acht Pferden. Begleitet wu r de sie von Constanza , seinen allgegenwärtigen Leibwächtern und O’Malley, der aussah wie der typische ir i sche Politiker und alles andere als ein so l cher war.
Selbst Meisterzauberer in dieser Welt trugen einreihige A n züge und sorgfältig geknotete Krawatten.
Das einzige, was O’Malleys dumpfer Boxer-Miene wide r sprach, waren seine Augen – stählern blaugrau, hart und erfüllt von einem ungeheuren I n tellekt, der jeden Widerpart bis ins Innerste ausz u leuchten schien. Es waren kalte Augen, die eines Mannes, der weiß, daß er der Masse Mensch überl e gen ist und von ihr soviel hält wie ein Kammerjäger von Küchenschaben. Sie fragte ihn, warum er sich überhaupt bereit fand, für jemand wie Constanza oder auch irgendeine andere Person Dienste zu lei s ten, und er lächelte nur und antwortete: »Sehen Sie, Miss, ich habe in der körperlichen Welt alles, was ich brauche – ich liebe einfach mein Handwerk, und da es mir an Ehrgeiz in wel t lichen Dingen mangelt, sind es Leute wie Mr. Constanza, die mir lohnende Gelegenheiten verschaffen, es auszuüben.«
Sie war überrascht gewesen, als sie entdeckt hatte, daß es in dieser Welt Dampfmaschinen und dampfbetriebene Eisenba h nen gab. Sie schienen aus den letzten Jahrzehnten des 19. Jah r hunderts zu stammen, und ihre Dampfkessel wirkten aufgedu n sen, ihre Räder waren von merkwürdiger Größe und noch eig e nartiger angebracht, aber trotzdem entsprachen sie im wesentl i chen dem, was man aus alten Wil d westfilmen kannte. Als die Kutsche in den Union-Bahnhof einfuhr, zu einem Privateingang für Fah r gäste erster Klasse, fiel ihr besonders auf, wie wenig diese Maschinen in eine sonst nichttechnologische Gesellschaft paßten.
»Wenn Sie das haben, kann ich nicht verstehen, weshalb Sie noch nicht beim elektrischen Strom oder wenigstens bei Gasb e leuchtung in den großen Stä d ten sind«, sagte sie zu Constanza.
Er lächelte.
»Nun, hier ist es eben anders«, erwiderte er. »Elektrizität wird für manche nebensächlichen Dinge in ganz geringen Me n gen verwendet. Wenn diese Gesellschaft aber von Elektrostrom abhängig wäre, könnte jeder gute Magier den Fluß an bestim m ten Stellen oder ganz allgemein unterbrechen. Das kön n te alles lahmlegen. Was das Gas betrifft –« er seufzte – »so befindet es sich wie das meiste Petroleum im Boden. Die Gnome lassen ausführliche Bohrungen einfach nicht zu, geschweige denn die Pipelines, um die Stoffe zu transportieren. Das meiste befindet sich auch in den abgeschirmten Gegenden im Westen und Sü d westen, wo die Indianer seit Jahrtausenden Ve r träge mit den Gnomen haben. Vielleicht gelangen wir eines Tages zu Kom p romissen, aber nicht jetzt.«
Sie stiegen aus der Kutsche und betraten den Bahnhof. Die Leibwächter schwärmten aus und räumten den Weg frei, öffn e ten ihnen sogar Türen. Constanza hatte am Ende des Zuges e i nen privaten Waggon anhängen lassen. Sie stiegen ein. Auf dem Bahnsteig bestiegen große Gruppen von Männern und Frauen in viktorianischer Kleidung die anderen Waggons. Ze i tungsjungen liefen hin und her und schrien ihre Blätter aus.
Eine Minute nachdem sie eingestiegen waren, setzte der Zug sich in Bewegung. Anfangs ging es etwas holperig, dann aber glatter , als sie die vielen Weichen hinter sich hatten, und sogar viel ruhiger als in den Zügen auf Jills e i gener Welt. Sie fuhren nach Westen.
Der Privatwaggon enthielt alles, von einem kleinen Schla f zimmer bis zu einer Spültoilette , gepol s terten, pelzverkleideten Sesseln und an einem Ende sogar einen kleinen
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