Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
die Kraft in sie hineindrang, fühlte, wie sie stark und hart wurde, kannte die u n geheuren Kräfte, die sie nun erfüllten, und erprobte sie. Sie war noch Jill McCulloch, ja, aber auch viel mehr – die Königin der Dunkelheit.
Es war geschehen. Die fremden Erscheinungen zogen sich in die Schwärze zurück, bis nur noch das schwache Echo ihrer Schreie widerzuhallen schien; die vielfa r bigen Flammen sanken in sich zusammen und verbreiteten nur noch schwaches Leuc h ten. Das mag i sche Symbol in der Luft verblaßte und verging wie Rauch in den schwach fließenden Farben des Pent a gramms, bis es ganz verschwunden war.
O’Malley war tropfnaß und sah todmüde aus, als seien seine Lebensgeister erloschen, aber seine A u gen glühten immer noch. Er sah sie an, legte den Stab in den Kasten und schloß den D e ckel.
»Jetzt weißt du, daß ich mich an die Abmachung halten muß«, sagte er leise. »Was ich getan habe, kann nicht ung e schehen gemacht werden, und ich wage eine Kraft wie die de i ne nicht auf diese Welt loszulassen. Du mußt das Juwel erri n gen und g e hen.«
Die Gestalt, die er ansprach, besaß nur eine äußerliche Äh n lichkeit mit Jill McCulloch, die in das Pe n tagramm getreten war. Es war eine Kriegerkönigin, die dort stand, unfaßbar schön, mit langen, blauschwarzen Haaren und blitzenden schwarzen Augen. Hochgewachsen, wie aus Bronze, strahlte sie unvor s tellbare Macht und Kraft aus.
Sie fühlte es und lächelte den Zauberer böse an.
»Du brauchst mich an unsere Abmachung nicht zu erinnern«, gab sie scharf zurück. »Aber du sollst auch wissen, was du b e wirkt hast. Kein Mann b e fiehlt mir, kein Mensch. Ich tue, was ich tue, weil ich es will, nicht, weil du es befiehlst. Du hast nichts zu bestimmen, denn du hast deine eigene Art für Macht verraten und verkauft.«
Er grinste müde.
»Ich will mit dir nicht streiten. Du weißt jetzt, wer meine Herren sind und was sie sind. Du weißt, daß nichts Menschl i ches ihnen widerstehen kann, und daß ihre Kraft durch mich in dich fließt. Ich kann sie nicht abschalten, aber ich kann sie i m mer wieder rufen.«
Die Drohung beunruhigte sie nicht im geringsten, aber sie wollte etwas anderes wissen.
»Sag, Magier, warum können deine fremdartigen Freunde den Bann nicht brechen, wenn du soviel Macht hast? Warum muß jemand wie ich die Aufg a be übernehmen?«
Er dachte nach.
»Sagen wir, so, wie wir Menschen nicht immer gemeinsam handeln, so ist auch die andere Seite nicht einer Meinung und hat mit uns nur eines g e meinsam – Machtstreben und Furcht vor Macht in anderen.«
Sie nickte.
»Mit anderen Worten: Sie kämpfen untereinander darum, wer nach ihrer Rückkehr herrschen soll – und andere Menschen setzen auf verschiedene Favoriten, einschließlich desjenigen, der diesen Bann ausges p rochen hat.«
Er nickte müde und griff nach einem kleinen Beutel unter dem Tisch. Dieser enthielt Wasser, und er trank lange.
»Deshalb tust du das«, sagte sie, als sie ganz zu begreifen begann. »Constanza bedeutet dir nichts? Du willst den Bann eines Rivalen brechen.« Sie fu n kelte ihn an. »In der Zitadelle befindet sich e t was, das deinen Herrn interessiert und ihm durch diesen Bann versagt geblieben ist. Die CIA hatte nichts d a mit zu tun. Deine eigenen Rivalen sprachen den Bann aus, um dir dort etwas vorzuenthalten, und du bist es gewesen, der Con s tanza verraten hat, um das zu erzwingen, was nun geschehen soll. Was ist es?«
Er sank seufzend zu Boden.
»Was ich wünsche, betrifft dich nicht, denn du wirst diese Daseinsebene verlassen, wenn die Arbeit getan ist. Sagen wir, es handelt sich nicht um ein Etwas, sondern um den Ort selbst – gewissermaßen eine durchlässige Stelle zwischen ihrer Welt und der unsrigen. Deshalb habe ich Constanza beeinflußt, dort überhaupt zu bauen. Was den Verrat angeht – verrät jemand eine Rose, wenn er sie umpflanzt, oder eine Ameise in einem Ameisenhaufen, wenn er ihre Königin tötet? Erst als ich dein Kommen spürte, entwickelte sich dies alles; ich habe dir nac h gespürt, dich ausgeforscht und hierhergeführt. Kommt es da r auf an? Du bist hier, um deine eigene Welt zu retten. Gleichgültig, was hier geschieht, für dich ist es b e deutungslos.«
Sie spürte Zorn, vermischt mit Verachtung auf diesen Mann, der alles wußte und sich doch gegen die Seinen entschied. Er und seine Rivalen hatten sich auf irgendeine Weise mit diesen Kreaturen in Verbindung gesetzt und mit ihnen einen Handel
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