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Fünf

Fünf

Titel: Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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Blick mit Stefan. «Wir würden uns gerne mit Ihnen unterhalten, in Ruhe. Keine Sorge, Sie stehen nicht im Verdacht, etwas verbrochen zu haben, aber möglicherweise können Sie uns bei einem aktuellen Fall weiterhelfen.»
    Beil zögerte. «Wollen Sie mir nicht wenigstens ungefähr sagen, worum es geht?»
    «Später», erwiderte Beatrice. «In Ruhe.»
    Etwas wie Widerspruch flackerte in den Augen des Mannes auf, aber nur kurz, dann legte er den Kopf schräg und lächelte. «Natürlich. Wann wäre es Ihnen denn recht?»
    «Heute Nachmittag, so gegen vier?», schlug Stefan vor. «Um die Zeit kann Florin auch dabei sein», sagte er leiser, an Beatrice gewandt.
    «Einverstanden. Wollen Sie zu mir nach Hause kommen? Meine Frau hat gebacken, wir können uns in den Garten setzen.»
    «Ruf du Florin an», sagte Beatrice, als sie wieder im Auto saßen. Stefan hob verwundert die Augenbrauen, tat aber, worum sie ihn gebeten hatte.
    «Vier Uhr klappt», sagte er dann. «Florin bringt seine Freundin jetzt zum Flughafen, um halb vier kann er zu uns stoßen.»
    Gedankenverloren spielte Stefan mit den Autoschlüsseln.
    «Wieso hast du ihn nicht gleich danach gefragt?»
    «Wonach?»
    «Na, nach seinem Geburtsjahr! Darum ging es doch schließlich. Dann hätten wir uns jetzt die Koordinaten ausrechnen und vielleicht schon fündig werden können!»
    «Ich will einen Ausweis mit Geburtsdatum sehen, am besten sogar die Geburtsurkunde, und außerdem einen besseren Eindruck von Christoph Beil bekommen. Oder denkst du, er ist aus Zufall ein Teil dieses Spiels?»
    Immer noch unwillig schüttelte Stefan den Kopf. «Stimmt schon. Geht mir bloß zu langsam.»
    Langsam
. Das Wort verfolgte sie.
    «Ich bin genauso scharf auf die Koordinaten wie du, aber ich will es richtig machen. Möglichst an alles denken. Mir nicht im Nachhinein dumme Fehler vorwerfen müssen.» Oder sie von Hoffmann unter die Nase gerieben bekommen.
    Stefan schien überzeugt, wenn auch immer noch enttäuscht. «Ist klar. Ich hatte bloß schon mein GPS -Gerät eingepackt und dachte, wenn wir den Kerl mal haben …»
    Eine Idee blitzte in Beatrices Kopf auf. Bis vier Uhr war noch ausreichend Zeit, und die Gelegenheit, ihre Wissenslücken aufzufüllen, war günstig.
    «Weißt du, was? Lass uns doch einen Cache suchen. Ich will das zumindest einmal gemacht haben, und du zeigst mir, wie es geht. Einverstanden?»
    Er wirkte verblüfft, aber die Aussicht, bei diesem Trip den Fachmann spielen zu können, schien ihn aufzumuntern. «Okay. Dann lass mich schnell mein Notebook hochfahren.»
     
    Christoph Beil lehnte im Schatten der Basilika, er hatte das Auto der beiden Polizisten genau im Blick. Sie beugten sich gemeinsam über etwas, wahrscheinlich ihre Notizen.
    Nachdenklich strich er mit den Fingerspitzen über die Narbe, an deren Stelle sich früher sein Muttermal befunden hatte. Es war das Einzige gewesen, was die Frau mit dem honigfarbenen Haar an ihm interessiert hatte. Sie hatte gezielt danach gesucht, hatte seine Hände hin- und hergedreht wie eine Ärztin.
    Wenn er nur wüsste, was das Ganze sollte. Nachzufragen traute er sich nicht. Er hatte keine Erfahrung mit der Polizei, er wollte kein Risiko eingehen. Unter Umständen brachte man die nur auf Ideen, die sie besser nicht haben sollten. Er war nicht verdächtig, das hatte die Frau ausdrücklich gesagt.
    Ob sie die Vorgesetzte des schlaksigen Rothaarigen war? Machte stark den Eindruck, denn der hatte die ganze Zeit über nur geschwiegen, zugehört und ihn konzentriert beobachtet.
    «Schönen Sonntag noch, Christoph! Grüß Vera von mir!» Der kräftige Schlag auf die Schulter ließ Beils Herz vor Schreck aus dem Takt kommen. Himmel, er musste aufmerksamer sein, so durfte er sich nicht gehenlassen. Hoffentlich hatte er nicht aus Versehen aufgeschrien. Aber Kurt, dessen handgreiflicher Abschiedsgruß seinen Puls immer noch rasen ließ, war einfach weitergegangen.
    Gut. Alles gut und unauffällig. Er strich sich mit der Hand über die Stirn, bemerkte, dass sie schweißnass war, und ärgerte sich über sich selbst. Woher kam nur die plötzliche Nervosität? Er hatte schließlich nichts getan, er musste keine Angst haben.
    Auch nicht vor Vera. Sie würde ihn nicht verlassen, sie liebte ihn. Und wahrscheinlich hatte der Besuch der Polizei ja gar nichts mit der Sache zu tun. Er hatte keine Schuld, das musste er sich immer wieder vor Augen führen.
    Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde er einfach die Karten auf den Tisch

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