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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Hierher, Sonnet. Marcus Swoboda braucht noch eine Partnerin.“
    Niemand nannte Marcus Swoboda Marcus. Alle wussten, dass sein Spitzname Leaky war, und das stand für undicht. Alle wussten auch, warum er so hieß.
    Sonnet atmete tief ein und hielt die Luft an. Sie fragte sich, ob es möglich sei, eine ganze Stunde nicht zu atmen. Sie fragte sich, ob sie so lange die Luft anhalten könnte, bis sie ohnmächtig würde.
    Sie sah sich unter ihren Mitschülern um und entdeckte Schadenfreude auf dem einen oder anderen Gesicht. Selbst ihr angeblich bester Freund Zach Alger krümmte sich stumm vor Lachen.
    Von dem Tag an bemühte sich Sonnet, grundsätzlich pünktlich zu sein. Denn zu spät zu kommen konnte mitunter unangenehme Konsequenzen haben.
    Abgehetzt erreichte sie bald darauf Camp Kioga, nur um festzustellen, dass sie noch alle Zeit der Welt hatte. Sonnet erfuhr schnell, dass man beim Dreh einer Fernsehsendung über lange Strecken einfach nur herumstand, während das Set neu eingerichtet wurde. Jezebel war nirgendwo zu sehen. Irgendjemand sagte, sie würde für ihre erste Begegnung mit den Kindern vorbereitet, mit denen sie arbeiten sollte. Gemäß des Skripts, das Sonnet hastig studiert hatte, war das Ziel der Sendung, die Zuschauer zu unterhalten. Ob die Kinder dabei etwas lernten oder von der Erfahrung profitierten, interessierte Mickey Flick nicht.
    Das werden wir noch sehen, dachte Sonnet. Sie hatte die Akten über die teilnehmenden Kinder gelesen. Jedes von ihnen benötigte Hilfe. Fast alle Kinder lebten unterhalb der Armutsgrenze und wurden von nur einem Elternteil, von den Großeltern oder sogar nur von der Großmutter mitten im Lärm und Chaos der großen Innenstädte aufgezogen. Ein Aufenthalt im Camp Kioga konnte bei solchen Kindern Wunder bewirken. Der Gedanke beflügelte Sonnet. Bei der UNESCO hatte sie mit verschiedenen Einrichtungen für Kinder zusammengearbeitet. Sie war eine leidenschaftliche Kämpferin für Kinder, die keine eigene Stimme hatten. Selbst wenn diese Mädchen und Jungen in einer Realityshow mitmachten.
    Sie erblickte Zach, der an einem Laptop saß und sich mit dem Regisseur und ein paar anderen Teammitgliedern besprach. Sie schauten sich das Material vom Vortag an.
    Hinter der Gruppe stand ein Monitor. Als Sonnet sah, was dort gerade lief, hätte sie sich beinahe verschluckt. Es war das Video von der gestrigen Fahrt im Van, als Sonnet und Jezebel sich über Ninas Krebs unterhalten hatten.
    „Das ist ein Outtake, richtig?“ Sie stieß Zach an. Ihr war leicht übel. „Das wird nicht gesendet, oder?“
    „Machst du Witze?“, fragte Cinda. „Das ist gut. Zumindest ein guter Anfang. Die Zuschauer mögen es, wenn Promisendungen auf einer menschlichen Ebene starten. Du hast das alles ganz hervorragend aus Jezebel herausgekitzelt.“
    „Das war eine private Unterhaltung.“ Sonnet funkelte Zach wütend an.
    „Du wusstest, dass ich die Kamera mitlaufen lasse.“ Sein Blick war nicht weniger intensiv.
    „Ja, aber ich …“, jetzt stotterte sie, „das hier ist eine Sendung über Jezebel, nicht über mich.“
    „Es ist eine Sendung über Jezebel und wie sie mit den Leuten in ihrem Umfeld umgeht“, erwiderte Cinda. „Das ist ja das Interessante an der Show. Die Zuschauer wollen entweder der Star selber sein oder den Star von Weitem beobachten und dem Schicksal danken, dass sie nicht so sind wie er.“
    Sonnet packte Zach am Ärmel und zog ihn von der Gruppe weg. „Es gibt eine neue Regel“, sagte sie. „Ich werde ab sofort nicht mehr gefilmt.“
    „Du solltest das Kleingedruckte in deinen Verträgen besser lesen, bevor du sie unterschreibst“, entgegnete Zach ungerührt.
    „Ich bitte dich nicht als Kameramann, ich bitte dich als Freund. Verdammt, Zach. Heute Morgen hatte ich gedacht, wir könnten wieder Freunde werden.“
    „Du gehst also davon aus, dass ich das auch will“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück.
    „Etwa nicht?“ Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    „Okay, Leute, es geht los“, rief Cinda alle zusammen. „Der Rest der Truppe kommt. Alle auf ihre Plätze.“
    Sonnet hielt Zachs Blick noch einen Herzschlag lang fest. Dann drehte er sich abrupt um und machte sich an die Arbeit.
    „Streitet ihr euch schon wieder?“
    Sonnet schnaufte erschrocken auf und drehte sich um. „Oh, hey Jezebel. Ich habe dich gar nicht bemerkt.“
    „Verkabelt und bereit, loszulegen.“ Sie sah heute noch umwerfender aus als am Tag zuvor in ihrem fließenden

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