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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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gewährte mir einen zehnprozentigen Nachlass und ich ließ mir das gute Stück gleich einpacken.
    Verstohlen versteckte ich meinen Neuerwerb in meiner Tasche und beeilte mich, Asmodeo in das Büro des Ladens zu folgen.
    „Was hat dich aufgehalten?“, fragte er, als hätte er Verdacht geschöpft.
    „Vorne gab es irre Kämme“, schwindelte ich ihm mitten ins Gesicht.
    „Und warum hast du sie nicht gekauft, wenn sie dir gefallen?“ Asmodeo hatte seinen Geldbeutel gezückt, in der Absicht, mir die Kämme zu holen.
    „Ich wollte sie mir ja kaufen, aber dann habe ich gedacht, dass die Dinger vielleicht doch nicht gesäubert sind und wer weiß, was sich da alles abgelagert hat im Laufe der Jahrhunderte“, log ich noch unverschämter.
    Asmodeo gab sich damit zufrieden.
    Nachdem wir das Antiquitätengeschäft verlassen hatten, gingen wir Richtung Eisdiele. Asmodeo kaufte mir eine Waffel. Er selbst wollte kein Eis. Wir schlenderten durch den angrenzenden Schlossgarten auf der Suche nach einer freien Bank. Hier standen uralte Eichen, die Beete waren sorgfältig mit Blumen geschmückt und mehrere stattliche Brunnen erinnerten an die Gründer unserer Stadt.
    Asmodeo blieb stehen und durchsuchte seine Taschen. Er machte ein ärgerliches Gesicht. „Ich habe mein Handy beim Antiquitätenhändler liegen lassen. Ich muss nochmal zurück. Wartest du kurz auf mich?“
    „Ich kann auch mitkommen“, bot ich ihm an.
    „Nein, bemühe dich nicht. Bleib ruhig hier sitzen und iss dein Eis auf. Ich bin gleich wieder da.“ Er bugsierte mich auf eine Bank und verschwand um die Ecke.
    Ich streckte mein Gesicht in die Sonne und betrachtete dann die Sandsteinskulpturen, die die Hugenotten hier zurückgelassen hatten. Sie stellten Männer und Frauen jeden Alters dar. Ich wusste, dass es sich dabei um Portraits handelte. Der Regen und die langen Jahre hatten die Konturen der Gesichter abgeschliffen, man konnte kaum mehr individuelle Merkmale erkennen.
    Nichts hält ewig .
     
    24
     
    Asmodeo brauchte offenbar doch ein wenig länger. Ich hatte mein Eis aufgegessen und benutzte die kurze Pause, um mein Handy aus der Tasche zu holen und mich bei meiner Oma nach Tante Bärbel zu erkundigen. Sie hatten Onkel Peter im Heim untergebracht und die Eingewöhnung war nach dem, was sie mir andeutete, doch ziemlich schwierig. Meine Oma würde vermutlich noch mehrere Tage bei Tante Bärbel bleiben müssen, die die Trennung nur sehr schwer verkraftete.
    Wie gesagt, nichts hält ewig.
     
    25
     
    Asmodeo kam keine fünf Minuten später auf mich zu. Er lief in der Sonne und als ich ihn sah, zog sich in mir alles zusammen. Er schwenkte sein Mobiltelefon, um mir zu zeigen, dass er es gefunden hatte. Ich sprang auf und hatte das dringende Bedürfnis, zu ihm zu laufen.
    Er hielt mich fest. Lange blieben wir in unserer innigen Umarmung, als wollten wir die Zeit anhalten.
    Langsam wurde es Abend.
     
    26
     
    Vom Beifahrersitz aus sah ich, dass Licht in unserem Haus brannte. Diesmal wusste ich, dass es nicht Gerti sein konnte.
     „Wir haben das Licht angelassen“, sagte ich.
    „Nein, das glaube ich nicht.“
    Verwundert blickte ich ihn an, er war entspannt und schien sich über irgendetwas zu freuen. „Heute ist unser letzter Abend und ich möchte keine einzige Sekunde vergeuden. Ich habe deswegen einen Koch kommen lassen, der unser Abendessen zubereitet.“
     „Du hast extra einen Koch hierherkommen lassen?“
     „Nun, ich habe uns etwas Leichtes zum Abendessen bestellt und das kann stilecht nur ein französischer Koch zubereiten.“
    „Du hast einen französischen Koch hierher bestellt?“
    Er nickte, als wäre das das Normalste von der Welt. „Ich wollte dich mit französischen Miesmuscheln überraschen und wer könnte die besser zubereiten als ein Koch aus Frankreich? Das ist doch elementar.“
    „Natürlich“, bestätigte ich, hin- und hergerissen zwischen Staunen und Lachanfall. „Ein Glück, dass du keine Lust auf thailändisches Essen hattest.“
    Asmodeo runzelte die Stirn. „Thaiessen gibt es doch hier an jeder Ecke. Aber richtig gute französische Miesmuscheln bekommst du nur an einer Stelle der Atlantikküste. Um genau zu sein, nur auf einer Insel, der Ile de Noirmoutier. Und genau diese Muscheln habe ich einfliegen lassen, samt einheimischem Koch.“
    Ich gab vor, die zahllosen Muscheln, die ich bestimmt täglich aß, natürlich ebenfalls immer in Frankreich käuflich zu erwerben. „Selbstverständlich. Andere Muscheln esse ich

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