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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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mich, beugte sich vor und küsste mich. Das war im Prinzip nicht schlecht, verbesserte die Situation aber nur minimal.
    „Ich bin immer noch müde“, merkte ich an, während ich seine Lippen studierte.
    Er küsste mich wieder und diesmal bemühte er sich wesentlich mehr. Das frühe Aufstehen begann mir etwas sympathischer zu werden.
    „Geht es dir jetzt besser?“
    „Ich bin mir nicht ganz sicher.“ Ich packte ihn an seiner Jacke und zog ihn zu mir. Diesmal war es perfekt.
    „Ich habe einen guten Grund, dich um diese Zeit zu wecken“, meinte er danach.
    „Du hättest mich auch ausschlafen lassen können, um mich dann zu küssen. Auf diese Weise hättest du dir das Geld für den Cappuccino und das Hörnchen sparen können.“
    Johannes grinste geheimnisvoll: „Pack deine Sachen, wir verreisen. Und vergiss deinen Bikini nicht.“
    Misstrauisch blickte ich hoch und versuchte zu ergründen, ob er es ernst meinte, und warum er mich im Bikini sehen wollte.
    „Wohin fahren wir?“
    „Wir fahren zum Flughafen.“
    „Aha“, wiederholte ich „zum Flughafen. Und was machen wir da?“
    Johannes grinste immer noch. „Lilith, ich entführe dich. Wir fliegen weg. Und dafür brauchst du deinen Reisekoffer. Und wie gesagt, vergiss deinen Bikini nicht.“
    Leiser Widerstand regte sich in mir. Ich wollte zumindest gefragt werden. Trotzig verschränkte ich meine Arme.
    Johannes zeigte mir drei ausgestreckte Finger.
    „Schön“, sagte ich. „Du kannst deine Finger bewegen.“
    „Drei Tage, Lilith“, antwortete er. „Ich will jeden Augenblick genießen.“
    „Und wo steht geschrieben, dass ich in den nächsten drei Tagen deine persönliche Sklavin sein werde und alles tun muss, was du willst?“
    „Ich verlange von dir doch gar nicht, dass du mit mir wegfliegst.“ Seine Stimme war seidenweich und schmeichelnd.
    „Nein, tust du nicht?“
    „Nein. Ich bitte dich darum“, sagte er und nahm mir damit sämtlichen Wind aus den Segeln.
    „Na ja“, meinte ich ziemlich lahm. „Wenn du mich bittest, kann ich schlecht nein sagen. Ich brauche Kleidung für drei Tage?“
    Johannes bejahte.
    „Und einen Bikini?“
    Johannes bestätigte erneut. „Und pack bitte eher robuste Sachen ein. Ich will nicht zu viel verraten, aber soviel kann ich sagen: Wir gehen jedenfalls nicht in die Oper.“
    Darauf wollte ich auf keinen Fall antworten.
     
    2
     
    In Rekordzeit hatte ich mich angezogen und gepackt. Mein Koffer war riesig, ich schleifte ihn hinter mir her.
    „Wir verreisen aber nur drei Tage, Lilith, nicht drei Monate“, sagte Johannes und blickte mit gespieltem Entsetzen auf mein Gepäck.
    „Witzbold! Ein Mädchen, das etwas auf sich hält, braucht Kleidung zum Wechseln. Dieser Koffer stellt wirklich das absolute Minimum dessendar, was ich für drei Tage brauche.“ Mit diesen Worten bückte ich mich, hob das Monstrum hoch und drückte es ihm ächzend in die Hand. Johannes nahm es am Griff und trug es, als wäre es schwerelos.
    Warum müssen alle Männer, die ich kenne, nur solche Angeber sein?-   dachte ich, während ich Johannes nach draußen folgte.
    An der Eingangstür stockte ich. „Warte einen Moment!“
    „Was ist noch?“ Er war wirklich in Eile.
    „Ich brauche meinen Ausweis und mein Handy.“
    „Pfeif aufs Handy! Ich will dich ganz für mich alleine haben.“
    Ich verbiss mir eine patzige Antwort, ging stattdessen zurück ins Haus, nahm meinen leeren Geldbeutel mit meinem Ausweis, holte aus Omas Geheimversteck ein paar Geldscheine, die dort für den Notfall deponiert waren und steckte alles in die Gesäßtasche meiner Jeans. Einen Moment lang war ich versucht, mein Handy doch mitzunehmen. Aber ich fühlte, dass Johannes recht hatte.
    Draußen hatte Johannes meinen Koffer bereits in sein BMW Coupe gepackt. Ich sperrte die Haustür ab und folgte ihm ins Auto. Die Vögel machten mittlerweile einen höllischen Lärm, sie schienen sich grenzenlos auf den heutigen Tag zu freuen. Vielleicht wollten sie auch verreisen.
    „Hast du alles?“, fragte mich Johannes unnötigerweise erneut. Seine gute Laune war ansteckend.
    Erwartungsvoll schmiegte ich mich in den weichen Ledersitz. „Ich muss nur unbedingt meine Oma anrufen und ihr sagen, dass ich drei Tage weg bin. Sonst macht sie sich riesige Sorgen, wenn sie mich weder zuhause noch auf dem Handy erreicht.“
    Sofort reichte mir Johannes sein Mobiltelefon. Ich tippte Gertis Nummer ein, doch nur die Mailbox sprang an. Das hatte ich insgeheim gehofft und war

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