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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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draußen. Ich erhaschte einen Blick auf eine großzügige, hochmoderne Küche, sah auf der rechten Seite eine breite Holztreppe und erblickte einen offenen Kamin, auf dessen Sims Familienfotos standen.
    Die Terrasse nahm die gesamte Breite des Hauses ein. Sie war aus verzinktem Eisen und teilweise auf die Düne gebaut. Eine Metalltreppe führte hinunter zum Strand.
    Auf einem Teakholztisch war für zwei Personen gedeckt.
    In der Küche fanden wir ein frisches Bauernbrot, Butter, selbstgemachte Marmelade, Schweineschmalz und geräucherte Mettwurst. Nachdem wir uns Kaffee gekocht hatten, stellten wir alles auf ein Tablett, trugen es auf die Terrasse und frühstückten herzhaft. Händchenhaltend sahen wir hinaus auf die ruhige See und beobachteten Schiffe, die mit ihren weißen Segeln vorbeiglitten. Johannes reichte mir ein Fernglas, damit wir die schmucken Segelyachten aus der Nähe betrachten konnten. Sogar ein Viermaster war darunter.
    Seine Segel waren schwarz.
     
    8
     
    Es wurde langsam richtig warm. Johannes sah mich an.
    „Klar möchte ich schwimmen gehen“, antwortete ich auf seine stumme Aufforderung. „Jetzt weiß ich auch, warum ich den Bikini mitnehmen sollte. Ich hatte mir deshalb bereits meinen Kopf zerbrochen.“
    Johannes holte das Gepäck aus dem Wagen und gemeinsam gingen wir nach oben, wo zwei nebeneinander liegende Zimmer zurechtgemacht waren, die eine Verbindungstür besaßen. Von hier aus war der Blick auf die blaue Ostsee noch umwerfender.
    Ich nahm kurzentschlossen das Zimmer mit dem größeren Fenster, schloss die Tür hinter mir und zog meinen Bikini an. Wie der Blitz war ich wieder unten, doch Johannes war schneller gewesen. Er trug Badeshorts. Jeder seiner Muskeln, jede einzelne Sehne waren deutlich zu sehen. Er war absolut durchtrainiert und sah dermaßen gut aus, dass ich ihn am liebsten zur nächsten Couch gezerrt hätte.
    Diesmal hatte ich einen schwarzen Bikini gewählt, der meinem roten in nichts nachstand. Eigentlich gab es überhaupt keinen Bikini, der mir nicht gut passte. Johannes war der gleichen Meinung und seine dunklen Augen wurden eine Spur unergründlicher. Ich verstand ihre Sprache genau. Obwohl er gerade gegessen hatte, hatte er diesen hungrigen Ausdruck im Gesicht. Anscheinend dachte er gerade ebenfalls an die Couch.
    „Komm Liebling, lass uns baden gehen“, sagte ich und wir nahmen die Metalltreppe hinunter zum Strand. Der Sand war unglaublich fein, fast wie Puderzucker.
    Johannes hielt mich leicht zurück. „Ich muss dir etwas sagen, Lilith.“
    Ich blieb stehen und wartete auf eine schreckliche Enthüllung.
    „Also das Wasser hier ist wunderbar klar und total sauber“, begann er. „ Aber…“
    „Aber was?“
    „Nun“, er zog mit seinem Fuß Linien in den Sand. „Es ist vielleicht etwas kälter, als du es gewohnt bist.“
    „Wie kalt kann das Wasser schon sein? Es ist fast Sommer und die Sonne brennt vom Himmel.“ Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, wartete ich seine Antwort erst gar nicht ab, sondern schritt resolut in die Fluten - na ja, ich kam bis zu den Knöcheln. Das Wasser war wirklich bitterkalt. Irgendjemand musste Eiswürfel hineingeworfen haben.
    Johannes war mir gefolgt. Jetzt stand er neben mir und grinste mich an. „Verstehst du, was ich meine?“
    Ich ärgerte mich über mich selbst, aber ich musste doch lachen. „Da drinnen kann doch kein Mensch schwimmen!“
    „Doch das kann man, sogar sehr gut.“
    „Aber nur einmal. Danach ist man schockgefrostet.“ Ich wies auf meinen Unterarm, auf dem sich bereits Gänsehaut gebildet hatte.
    „Ich sag dir, wie das geht: Wir rennen einfach los und springen kopfüber hinein. Dann gewöhnt sich dein Körper sofort an die Temperatur.“
    Er meinte das tatsächlich ernst!
    „… und dann sterbe ich einen grausamen Kältetod“, beendete ich seinen Satz. „Du kannst ins Wasser rennen. Ich laufe dann eher mental mit.“
    Johannes Miene wirkte geradezu mitleidig. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das zu dir sagen muss.“
    „Was musst du zu mir sagen?“
    Johannes tippte mir mit seinem Zeigefinger mehrmals an die Schulter. Es waren schon mehr kleine, provozierende Schubser, die jedes seiner Worte unterstrichen. „Lilith Stolzen, du bist ein kleines feiges Mädchen.“
    Bevor ich antworten konnte, drehte er sich um und rannte ins Nass.
    Unverschämter Kerl! – ohne Rücksicht auf Verluste lief ich hinterher, inmitten des wild herumspritzenden Wassers. Als er ein paar Meter vor mir in die

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