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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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sachlicher. „Bevor wir uns darüber unterhalten, ob wir mit einem Drogentest einverstanden sind und warum Sie den überhaupt brauchen, interessiert mich jetzt vorrangig, was Sie am Tatort gefunden haben und was Sie mit unserer Anzeige weiter zu tun gedenken.“
    Der Beamte konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken. Er rückte seine Lesebrille zurecht und fixierte Johannes. „Wir ziehen dort draußen das volle Programm ab. Da wird alles abgesperrt. Da kommen Spürhunde und Tatortermittler. Aber bevor ich diesen Zirkus hier autorisiere, muss ich hundertprozentig sicher sein, dass Sie beide nicht auf einem ganz besonderen Trip waren. Und erst dann werde ich meine gesamte Maschinerie loslassen. In dieser Beziehung hoffe ich auf Ihr Verständnis, Herr Hohenberg.“
    „Aber Sie sagten doch, Sie hätten den Tatort bereits abgesucht“, fragte ihn Johannes irritiert.
    „Selbstverständlich. Aber wir sind keine Spezialisten, denen ganz andere Methoden zur Verfügung stehen. Wir haben den Tatort gesichtet und sind einmal grob drüber gegangen. Es ist dort alles bis zu den Graswurzeln verbrannt. Weiter hinten haben wir Reifenspuren gefunden. Genau an der Stelle, an der laut Ihrer Aussage die Vans gestanden haben. Und meiner Meinung nach gehören die Reifenspuren zu dem entsprechenden Fahrzeugtyp. Aber sonst haben wir nichts gefunden. Außer Ihrer Jacke.“
    Johannes hob verdutzt seinen Kopf. „Meiner Jacke? Ich hatte keine Jacke dabei.“
    Der Polizist langte neben sich in einen Karton und hob eine schwarze Nylonjacke in einem Plastiksack hoch. Fragend wandte er sich an Johannes.
    „Die gehört mir nicht.“
    „Wir haben das in einer der Taschen gefunden“. Der Polizist zeigte uns eine Klarsichthülle, in der ein aufgefalteter bunter Flyer lag.
    „Was ist das?“, ich beugte mich nach vorne, um das Druckstück besser erkennen zu können.
    „Das ist das Infoblatt einer Studentenverbindung aus Süddeutschland. Sie kommen doch aus Bayern, oder? Fraternitas Cornicis – der Tradition verpflichtet . Sagt ihnen das etwas?“
    Mein Herz schlug bis zum Hals. Es war ein Flyer der Studentenverbindung, deren Mitglieder mich mit dem dunklen Wagen beschattet und verfolgt hatten. Es war der Flyer der Studentenverbindung, der dieser seltsame Professor Brunner angehörte. Jener Professor, der Asmodeo und mich in der Oper belästigt hatte.
    Ich beugte mich noch weiter nach vorne. Oben in der Mitte des Flyers befand sich das Symbol der Verbindung. Ich kannte es bereits.
    Es war der Rabe .
    Und dann passten die Puzzleteile aus meiner Erinnerung zusammen und ergaben ein Bild. Die Ringe der beiden Geschäftsleute, die im Flugzeug in der Reihe hinter uns gesessen waren, hatten ebenfalls den Raben getragen.
    „Was ist?“, fragte der Beamte. „Kennen Sie das Symbol?“
    „Ich denke, das ist das Zeichen einer Studentenverbindung. Und ich komme aus einer Universitätsstadt. Da gibt es dutzende von derartigen Symbolen“, wich ich aus und bemühte mich, gleichgültig zu erscheinen.
    Der Polizist legte die Klarsichthülle und die Jacke zurück in den Karton. „Sie bleiben also dabei, das ist nicht Ihre Jacke, Herr Hohenberg?“
    „Nein“, bestätigte Johannes. „Ich sehe die Jacke heute zum ersten Mal.“
    Der Polizist vermerkte Johannes Antwort auf dem Protokoll. Dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. „Machen wir jetzt den Drogentest?“
    Johannes wollte aufbrausen, aber ich drückte seine Hand. „Wir wollen das jetzt möglichst schnell hinter uns bringen“, antwortete ich bestimmt.
    Der Polizist nahm sein Telefon ab und betätigte eine Kurzwahltaste. Er wartete etwas und sagte dann. „Sie können kommen. Sie sind beide einverstanden.“
    Er legte auf und lächelte uns an.
     
    35
     
    Ich saß neben Johannes auf einem breiten Doppelbett. Der Morgen graute. Ich war frisch geduscht, mein Haar war feucht und duftete nach billigem Lavendelschampoo. Johannes hatte seinen Arm um mich gelegt, auch seine Haut roch frisch. Wir hatten uns eine große Tagesdecke bis fast zum Kinn gezogen. Uns war relativ warm und doch zitterten wir, allerdings vor Erschöpfung.
    Meine Haut brannte, weil ich sie mehr als nur gewissenhaft unter der Dusche abgeschrubbt hatte. Immer und immer wieder hatte ich mich mit dem harten Schwamm abgerieben und immer war ein Rest des Geruchs nach Benzin und Tierblut zurückgeblieben. Erst als ich fast wund war und nicht mehr konnte, hatte ich aufgehört.
    Vor uns auf der Decke lagen

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