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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Augen öffnen. Dann fiel ich in meinen Körper zurück. Er gehörte nicht mehr mir, er war fremd, ein Hort grauenvoller Schmerzen.
    Der Blonde wartete geduldig, bis ich wieder zur Besinnung kam. „Na, wie hat dir die Dusche gefallen?“
    Mit einem Mal wusste ich sicher, dass ich heute und an diesem Ort sterben würde. Ich hob meinen Kopf und sah den Blonden an. Eine ungeheure Wut stieg in mir hoch, ergriff vollkommen Besitz von mir.
    „Du kannst so viele Frauen foltern, wie du willst. Du bleibst trotzdem impotent!“ Ich lachte verächtlich.
    Sein Gesicht zuckte. Er drückte erneut auf den Handgriff seiner Pumpe und die rote Flüssigkeit schoss ein zweites Mal auf mich zu.
     
    31
     
    Ich nahm meine Kraft zusammen, konzentrierte mich und verlangsamte die Zeit. Der Blutstrahl bewegte sich millimeterweise in meine Richtung. Ich verließ meinen Körper, ging nach oben und sah wie ich in der Wanne zuckte und mit den Armen schlug, als mich die Substanz traf. Ich spürte keinen Schmerz.
    Ich blickte zu Johannes. Er war wach und hatte sich halb aufgerappelt. Er hatte das Messer in der Hand, das ich ihm vor ein paar Stunden geschenkt hatte und sägte an seinen Handfesseln. Niemand beachtete ihn, alle waren auf mich fixiert, wie sich meine Hülle in der Wanne in Agonie hin und her warf.
    Ich wartete sorgsam, bis sich mein Körper beruhigte. Erst dann kehrte ich zurück.
    Ich probierte, ob ich den Muskeln Befehle geben konnte und spürte, wie sich meine Hand bewegte.
    „Die Alte ist fertig“, stellte Kurt sachlich fest. „Das hält die kein drittes Mal aus.“
    Der Blonde schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich hätte sie für etwas stärker gehalten. Aber na ja, wenigstens war die Show bisher ziemlich unterhaltsam.“
    Er beugte sich zu mir vor und fragte langsam. Langsam und bedächtig. „Sind. Wir. Sicher?“
    Er sah mich prüfend an.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein? Wir sind nicht sicher?“ Er schien überrascht.
    Ich versuchte zu sprechen und gab vor, es nicht zu schaffen.
    „Willst du mir sagen, was du weißt?“
    Ich begann zu flüstern.
    „Rede lauter, ich verstehe dich nicht“, befahl der Blonde ungeduldig.
    Ich flüsterte weiter und wurde sogar noch leiser.
    Der Blonde beugte sich vor. Vor - bis über den Rand des Pentagramms.
    Ich verdrehte die Augen und bewegte tonlos meine Lippen.
    Der Blonde kam näher. „Sag’s mir du Miststück“, zischte er mir zu. „Sind wir sicher?“
    Ich sprach leise und deutlich. Unsere Gesichter waren inzwischen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Verrecken sollst du.“
    In seinen grauen Augen dämmerte nur langsam das Verständnis, zu groß war seine Gewissheit, zu siegen.
    Während ich sprach, steckte ich meinen rechten Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger und formte eine Faust. Ich rammte meine Hand mit dem herausstehenden Daumen in die obere Hälfte seines Gesichts. Mein Daumen durchbrach einen weichen Widerstand.
    Der Blonde schrie auf. Er taumelte zurück. Er presste beide Hände gegen sein verletztes Auge. Blut und helle Flüssigkeit quollen zwischen seinen Fingern hervor.
    Seine Männer schauten ihm fassungslos zu, wie er sich vor Schmerzen krümmte. Dann ließ er seine rechte Hand fallen und drückte nur mit seiner Linken an das Auge. Fest, mit aller Kraft. Sein muskulöser Arm zitterte vor Anstrengung.
    „Holt Feuer!“, schrie er. Seine Stimme hatte den autoritären Ton verloren. Sie war kaum mehr menschlich.
    Kurt zückte ein silbernes Feuerzeug, öffnete den Deckel und entzündete es. Er stellte die Flamme groß. „So, du widerlicher Dämon. Jetzt werden wir dich zurück in die Hölle schicken“, sagte er genüsslich und bewegte sich fast tänzelnd auf mich zu.
     
    32
     
    Ein Schatten tauchte auf und dann ging alles sehr schnell. Johannes war hinter Kurt. Er sprang hoch und trat Kurt von der Seite gegen das Gesicht. Es knackte, als würde ein Ast brechen. Kurt fiel mit unnatürlich abgewinkeltem Kopf zu Boden, fast, als würde er versuchen, zu ergründen, was sich hinter seinem Rücken abspielte. Sein Feuerzeug wurde in die Luft geschleudert und segelte immer noch brennend auf mich zu. Kurt schlug am Boden auf und sein lebloser Arm fegte eine Lücke in das Pentagramm. Ich stürzte nach vorne, wurde nicht mehr gehalten und die Wanne kippte um. Das Benzin strömte über die Erde.
    Noch im Flug packte ich Johannes, zog ihn mit mir mit. Wir hielten uns aneinander fest und rollten über den harten Boden, so schnell und so weit wir

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