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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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einige leere Fläschchen aus der Minibar. Wir hatten mit Rum angefangen, uns über Scotch zu Cognac vorgetrunken und waren gerade jetzt bei Campari angekommen. Wir hatten den Alkohol ohne ihn zu schmecken hinuntergestürzt, in der Hoffnung auf schnelle Betäubung. Nichts geschah. Wenn wir Wasser getrunken hätten, hätte es den gleichen Effekt gehabt.
    Der Drogentest bei der Polizei war erwartungsgemäß negativ ausgefallen. Danach hatte uns der Hauptkommissar wesentlich respektvoller behandelt. Er hatte einen Streifenwagen geordert, der uns in die nächste Ortschaft gebracht hatte. Hier war in einer netten Pension ein Doppelzimmer reserviert worden, für den Fall, dass ein hoher Vertreter des Kultusministeriums doch noch einen Kurztrip zum größten Musikevent des Landes machen würde. Das Zimmer war in dieser Nacht frei und stand uns zur Verfügung.
    Johannes hatte uns über die Inhaberin neue Kleidung beschafft. Unsere eigenen Kleidungsstücke, die sich in unserem Wagen bzw. in unserem zerstörten Zelt befanden, galten vorerst als Beweismittel und wurden gerade untersucht. Wir würden sie erst in einigen Stunden zurückerhalten. Die Betreiberin der Pension hatte uns auch Toiletten- und Kosmetikartikel gebracht und wir waren fürs erste versorgt.
    „Wie wär’s mit einer kleinen Reise nach Mexiko?“, schlug ich vor.
    Johannes stierte vor sich hin und strich sich fahrig über das Gesicht. „Mexiko?“, meinte er, „Mexiko klingt gut.“
    Ich nahm zwei Tequillafläschchen vom Bett, öffnete sie und reichte eines davon Johannes. Der scharfe Alkohol brannte in meiner Kehle, ich musste husten.
    Wir warfen unsere leeren Flaschen vor uns und begutachteten den bereits ansehnlichen Haufen.
    „Es hilft nichts“, sagte Johannes. „Der ganze verdammte Alkohol hilft nichts.“
    „Aber er schadet auch nicht“, entgegnete ich, um Zeit zu gewinnen.
    „Wir hätten sofort wegfahren sollen, als dich die zwei Typen erstmals bei dem Imbiss angegriffen haben.“ Er sprach wie immer, wenn er sehr aufgewühlt war, besonders ruhig und besonnen.
    „Ich hätte das sehen müssen, Lilith. Das waren keine normalen Metal-Fans, die dich am Essenstand angegriffen haben. Die zwei waren maskiert. Sie waren maskiert, damit sie niemand erkennen konnte.“
    Ich lehnte mich an ihn. Um ihn zum Schweigen zu bringen wollte ich meine Hand auf seinen Brustkorb legen. Er nahm sie weg und platzierte sie auf der Tagesdecke.
    „Die haben dich ausgetestet, Lilith. Das war ihr Auftrag. Herauszufinden, was du drauf hast. Und dann, als sie wussten, dass wir zwei uns wehren konnten, haben sie ihre Taktik danach ausgerichtet. Wie einen kompletten Vollidioten haben sie mich außer Gefecht gesetzt. Und ich habe ihnen noch geholfen, indem ich das Oropax mitgebracht habe.“ Johannes lachte bitter. „Wie toll kam ich mir vor, nachdem ich im Internet gelesen hatte, dass man dort nur schlafen kann, wenn man Oropax dabei hat. Genauso gut hätte ich unsere Schlafsäcke auf die Gleise eines D-Zugs legen können. Was bin ich nur für ein Versager.“
    Es tat mir unendlich weh, Johannes dabei zuzusehen, wie er sich mit seinen Selbstvorwürfen zerfleischte.
    „Du kannst nichts dafür, Johannes. Mit solchen Leuten konnten wir nicht rechnen.“
    Johannes nahm mein Gesicht in beide Hände und drehte es zu sich. „Lilith! Weil ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt habe, bist du bis fast zu den Knien in Benzin gestanden! Weil ich die Gefahr nicht erkannt habe, warst du gefesselt und ich habe gehört, wie sie dich gefoltert haben! Was haben sie dir angetan, Lilith? Sag es mir. Ich werde sonst verrückt.“
    „Sie haben mich mit dem Elektroschocker bearbeitet“, antwortete ich. Mehr wollte ich nicht preis geben und wartete mit klopfendem Herzen, in der verzweifelten Hoffnung, dass er mich nur dieses eine Mal nicht durchschauen würde, meine Halbwahrheit nur dieses eine Mal glauben würde.
    Johannes betrachtete mich. In seiner Miene lag deutliche Skepsis. Schließlich sprach er weiter. „Wenn du mir nicht das Messer geschenkt hättest, hätte ich mich nie befreien können. Dann hätte ich zusehen müssen, wie sie dich bei lebendigem Leib verbrannt hätten. Ich hätte zugesehen und gehofft, dass sie mich auch umbringen.“
    „Sie hätten dich ganz sicher umgebracht, Johannes. Oder glaubst du, die hätten einen Zeugen am Leben gelassen?“
    Johannes Augen funkelten wie schwarze Kohlen.
    „Als ich dich sah...“, fuhr ich fort und musste mehrmals schlucken,

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