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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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dass ich die Fotos mache. Ich habe natürlich sofort zugesagt!
    Und kurze Zeit später hat sich Asmo mit mir in Verbindung gesetzt. Als er mir erzählt hat, dass er jetzt in E. lebt, war ich ganz aus dem Häuschen. Er hat mir gleich angeboten, mich vom Bahnhof abzuholen, um alles Nähere mit mir zu besprechen. Ist das nicht ein wundervoller Zufall, Lilith?“
    Ich sah zu Asmodeo hinüber und musterte ihn, wie er lässig und vollkommen entspannt an unserem Esstisch saß und mir kam der Gedanke, dass das alles viel zu glatt schien. Dass da zu viele Zufälle im Spiel waren. Ich sah ihn prüfend an und überlegte mir, ob er das alles geplant hatte. Wie den Besuch im Burger-Tempel. Aber dann kam ich mir selbst lächerlich vor. Warum sollte er derartig viel Mühe auf sich nehmen? Wozu? Nur um mit mir ein Stück Fertigkuchen zu essen? Wohl kaum.
    Asmodeo räusperte sich leise. „Mein Vater freut sich sehr, dass du die Fotos machen wirst. Ich habe vorhin mit ihm gesprochen und er lässt dir ausrichten, du bist immer noch die Beste in deinem Job. Er bedauert es nur, dass er dich fast fünfzehn Jahre nicht mehr gesehen hat. Aber das wird sich ändern, wenn ihr jetzt zusammenarbeiten werdet.“
    Meine Oma schien nachdenklich zu werden. „Ich habe deine Eltern nie vergessen, Asmo.“
    Gerti konnte mir nichts verheimlichen, daher wusste ich, dass sie etwas verschwieg. Etwas, worüber sie jetzt vor Asmodeo nicht sprechen wollte. Aber der kleine Graf , wie sie ihn genannt hatte, würde uns auch wieder verlassen und dann könnte ich dem Geheimnis auf den Grund gehen.
    „Ach übrigens, mein Vater schickt dir ein kleines Geschenk, Nanah“, unterbrach Asmodeo meine Gedanken.
    „Aber du sollst mir doch nichts mitbringen, ich hab hier alles, was ich brauche“, regte sich Gerti künstlich auf.
    „Mein Vater hat darauf bestanden, dass ich es dir heute gebe, also keine Widerrede!“, entgegnete Asmodeo und lächelte dabei dermaßen hinreißend, dass ihm niemand böse sein konnte.
    Er erhob sich geschmeidig und war im Nu zur Tür hinaus. Ich hörte, den Kofferraum seines Wagens auf- und zugehen, dann trug er eine große Holzkiste in unser Wohnzimmer. Behutsam stellte er sie auf den Boden neben unserem Esstisch ab. Auf dem Deckel war ein Wappen eingebrannt und darüber stand DOCG – Vino nobile di Lago d’Arto - di Borgese .
    Asmodeo griff in sein Jackett und holte ein Taschenmesser heraus, das er mit einer Hand aufklappte. Er schob die Klinge unter den Rand der Kiste, um sie mit einem Ruck zu öffnen. In der Kiste standen ungefähr ein Dutzend Weinflaschen, alle in Stroh verpackt.
     „Aber Asmo, das wäre jetzt wirklich nicht nötig gewesen!“, protestierte Gerti voller Begeisterung.
    Asmodeo fasste hinein und holte eine Flasche heraus. Er befreite sie vorsichtig von dem Stroh, um sie Gerti zu zeigen. Die Flasche hatte eine Banderole am Hals.
    „Das ist genau der Wein und der Jahrgang, den du immer mit meiner Mutter getrunken hast.“
    Gerti begann unvermittelt zu weinen. Das schien mit dieser Sache zusammenzuhängen, die sie vorhin nicht erzählen wollte.
    Mir wurde es jetzt zu heftig. Ich fühlte mich zusehends ausgeschlossen. „Kann man den Wein eigentlich trinken, oder ist der nur für Sammler, weil er schon längst sauer ist?“, warf ich ein und setzte mein naivstes Gesicht dabei auf. Damit brachte ich Asmodeo völlig aus seinem Konzept. Er runzelte sogar kaum merklich seine Stirn. Das musste ungefähr einem meiner Wutausbrüche der Stärke 9,5 entsprechen. Die Stärke 10 hatte es bisher nicht gegeben.
    Er merkte, dass ich mich über ihn lustig machte und nach einem kurzen, fast unmerklichen Zögern begann er zu lachen. Er lachte doch tatsächlich über sich selbst.
    Verdammt , dachte ich, ist der sympathisch! - und war sofort zornig auf mich.
    Gerti hatte inzwischen einen Korkenzieher geholt und Asmodeo öffnete fachmännisch die Flasche. Ich brachte unsere guten Kristallgläser aus der Vitrine, dann goss Asmodeo zunächst in sein Glas einen Fingerbreit Wein. Er hielt das Glas gegen das Licht, der Wein schimmerte blutrot. Er nahm einen Schluck und begann, ihn zwischen seinen Backen hin- und herzubewegen. Zufrieden nickend schluckte er. Erst jetzt goss er uns beiden ein.
    „Ich muss aber nicht auch gurgeln, oder?“, stichelte ich.
    Asmodeo war offensichtlich auf eine meiner geistreichen Bemerkungen vorbereitet gewesen, denn er lächelte nur sanft.
    Gerti warf mir einen tadelnden Blick zu. „Lilith, jetzt benimm dich.

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