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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Eingang und erstarrte fast vor Schreck. Asmodeo lehnte im Rahmen der Eingangstür. Er trug zur Abwechslung einen tiefschwarzen Anzug, als wollte er ausgehen.
    Er stand ganz lässig und unbeteiligt da. Aber ich spürte trotz der Entfernung seine Anspannung. Seine Augen verrieten ihn.
    Mit seinem raubtierhaften Gang kam er auf uns zu und vermittelte den Eindruck, als gehörte ihm die Halle. Ein paar Schritte von uns entfernt blieb er stehen.
    „Lilith“, sagte er, als wäre das eine Feststellung.
    „Asmodeo.“ Mein Kopf war wie leergefegt.
    „Willst du mir deinen Bekannten nicht vorstellen?“, fragte Johannes neben mir. Seine Stimme klirrte wie Eis.
    „Johannes, das ist Asmodeo. Asmodeo di Borgese. Und Asmodeo, das ist Johannes. Johannes Hohenberg“, brachte ich mühsam heraus.
    Asmodeos Mund verzog sich zu einem schmalen Grinsen. „Hohenberg? Wie der Konzern Hohenberg?“
    Johannes lächelte kalt. „Di Borgese? Gehe ich da recht in der Annahme, dass es sich um die italienischen Finanziers handelt?“
    Diesmal lächelte Asmodeo. „Nett, sie kennenzulernen. Ich hatte bereits das Vergnügen mit ihrem Bruder geschäftlich zu tun zu haben.“
    Johannes wurde blass. Es schien ihm nicht zu gefallen, was er hörte.
    Asmodeo wandte sich an mich, ohne die Augen von Johannes zu nehmen. „Lilith, ich habe zufällig zwei exklusive Karten für die Oper heute Abend bekommen. Wie lange brauchst du hier noch?“
    Bevor ich antworten konnte, meinte Johannes: „Lilith hat keine Zeit. Sie verbringt den Abend mit mir.“
    Er sagte das vollkommen beiläufig, als würde es Asmodeo überhaupt nichts angehen. Seine Augen hatten sich zusammengezogen, jede Spur von Wärme war aus seinem Gesicht gewichen. Es sah aus, als wäre es aus Stein gehauen.
    Asmodeos Miene drückte Verachtung aus. Er taxierte Johannes abschätzend und meinte dann: „Ich dachte, Priesterschüler leben im Zölibat.“
    Johannes wurde eine Spur bleicher. Seine Halsschlagader war deutlich zu erkennen.
    Asmodeo nickte, quasi als Bestätigung. „Da habe ich mich doch richtig erinnert. Der junge Hohenberg wird Priester. Und Priester wissen nichts mit Frauen anzufangen. Die müssen doch die ganze Zeit über…“, er grinste breit und fügte dann „ beten “ hinzu.
    Ich verstand Asmodeos Aussagen in Bezug auf Johannes nicht und wunderte mich, was er damit bezweckte. Doch ich erkannte, wie sehr sie Johannes trafen.
    Ich versuchte, Johannes am Ärmel zu packen und zurückzuhalten, doch er verließ den Platz neben mir, ging bis auf einen Schritt an Asmodeo heran. Auch er ließ die ganze Zeit Asmodeo nicht aus den Augen.
    „Ist das ein Maßanzug?“, fragte er.
    „Selbstverständlich“, antwortete Asmodeo.
    Johannes sprach durch seine Zähne. „Du kommst mit diesem … tuntigen Maßanzug in meinen Dojang und beleidigst mich?“
    „Ich habe dich doch nicht beleidigt“, erwiderte Asmodeo spöttisch. „Ich wollte dir nur eine Enttäuschung ersparen. Eine richtige Frau wie Lilith braucht einen richtigen Mann. Nicht einen Priester, der vielleicht für ihr Seelenheil sorgen kann, aber nicht für ihre - nennen wir es einmal - weltlichen Bedürfnisse .“
    Johannes reagierte gelassen. „Kannst du mir eine Frage beantworten, Asmodeo?“
    Asmodeo nickte leicht. Seine saphirblauen Augen sprühten Funken.
    „Wie, glaubst du, kommst du lebend aus dieser Halle heraus?“, sagte Johannes fast liebevoll.
     
    6
     
    Asmodeo schob sich nah an Johannes heran. „Willst du etwa verhindern, dass ich diese Halle mit Lilith verlasse, Priesterlein?“
    Johannes ballte seine Fäuste.
    Asmodeos Kopf stieß blitzschnell nach vorne, krachte wie ein Ziegelstein gegen die Stirn von Johannes. Johannes wurde umgeworfen, kam aber gleich wieder hoch, um im nächsten Augenblick einen Tritt gegen Asmodeos Seite zu landen.
    Asmodeo steckte den Treffer unbeeindruckt weg, blockte einen Faustschlag von Johannes ab und trat seinerseits Johannes gegen den Unterleib. Johannes konnte zwar parieren, aber sein Arm schien zu schmerzen.
    Johannes ging einen Schritt zurück. Sein Gesicht veränderte sich. Es verriet eine seltsame Entschlossenheit. Er sprang nach vorne und trat Asmodeo mit dem linken Bein gegen den Kopf.
    Jetzt taumelte Asmodeo, fing sich aber und revanchierte sich mit einem Sidekick gegen die Brust von Johannes. Asmodeo war so schnell, dass Johannes keine Deckung aufbauen konnte.
    Johannes griff erneut an. Er schlug zwei-, drei-, viermal mit den Fäusten zu, traf Asmodeo im Gesicht und

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