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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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im Halsbereich.
    Asmodeo drehte sich weg und konterte mit einem wuchtigen Faustschlag in die Nierengegend von Johannes.
    Johannes stöhnte auf. Seine Faust zuckte hoch und traf Asmodeo an der Schläfe. Asmodeo stolperte zurück. Johannes setzte nach und platzierte zwei weitere Schläge im Brustbereich von Asmodeo.
    Asmodeo versuchte, die Arme zur Deckung hochzuziehen. Allein er hatte nicht mehr genügend Kraft. Er schaffte es nicht. Mit hängendem Kopf stand er da.
    Die ganze Zeit über hatte ich den Zweikampf der beiden verzweifelt und völlig kopflos verfolgt. Ich fühlte mich zerrissen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Mehrmals wollte ich dazwischen gehen, um die beiden zu trennen, doch ich konnte mich nicht rühren.
    Jetzt erkannte ich Gefahr. Lebensgefahr.
    Die Bewegungen schienen einzufrieren. Die Zeit dehnte sich aus, ich nahm jedes entsetzliche Detail wahr.
    Johannes packte Asmodeo mit beiden Händen an den Schultern, zog dessen Oberkörper nach vorne und schickte sich an, mit dem Knie seines Sprungbeins in Asmodeos Brustkorb hineinzustoßen. Es war die mit Sicherheit tödlichste Attacke, die es im Taekwondo gibt.
    „Nein!“ Mein Schrei gellte durch die Halle.
    Ich stürzte vorwärts, sprang hoch und erwischte Johannes mit einem Pandae-dollyo-chagi an der Schulter.
    Johannes fiel unendlich langsam zur Seite und krachte schließlich schwer auf den Boden. Keuchend blieb ich zwischen Asmodeo und Johannes stehen. Keiner von uns sprach ein Wort.
    Johannes rappelte sich unbeholfen auf. Er warf mir einen einzigen Blick zu. Dann drehte er sich um und ging.
    Asmodeo lehnte gegen die Hallenwand, wo er allmählich zu sich kam.
    “Was hast du dir nur dabei gedacht? Wie konntest du mir das antun“, zischte ich. Meine Verachtung für ihn war grenzenlos.
    Asmodeo blickte mich an, als würde er mich das erste Mal sehen. Ich zitterte vor Wut und musste mich mit aller Macht zurückhalten, um ihm nichts anzutun.
    „Ich entscheide“, fauchte ich, „nicht du.“
    Dann drehte ich mich um und ließ ihn stehen.
    Ich rannte in die Männerumkleide, doch Johannes war bereits fort. Lediglich das blutige Oberteil seines Toboks lag achtlos auf einer Bank. Ich hob es auf und nahm es mit.
    Als ich wieder in die Halle kam, war sie leer. Von Asmodeo war keine Spur mehr zu sehen. Das war mir auch recht. Für heute hatte ich genug von Männern und ihren Testosteron-Ausbrüchen.
     
    7
     
    Der zerrissene Maßanzug lag auf dem Boden. Wasserdampf zog träge durch den Raum und beschlug Glas- und Spiegelflächen. Das einzige Geräusch war das Prasseln des Duschwassers.
    Asmodeo wusch sich das verkrustete Blut vom Körper und begrüßte grimmig den Schmerz, als einige seiner Wunden wieder zu bluten begannen.
    Das heiße Wasser schlug hart auf seinen Körper ein. Er nahm wahr, wie es in zahlreichen Rinnsalen an ihm herabrann, sich auf dem Weg nach unten verfärbte und schließlich eine rötliche Pfütze an seinen Füßen bildete, bevor es im Abfluss verschwand.
    Was ist schiefgelaufen?– fragte er sich .
    Er hielt seinen geneigten Kopf unter den Duschregen, lehnte sich mit seinen ausgestreckten Armen an der Wand an und schloss die Augen, um das eben Erlebte noch einmal in Gedanken durchzugehen.
    Er hatte es nicht ausgehalten, dass sich Lilith mit Johannes traf und war ihr zum Sportzentrum gefolgt, um diesen Kerl zu konfrontieren und die Sache zu einem endgültigen Abschluss zu bringen.
    Er stand im Halleneingang - in den Taschen seines Anzugs zwei exquisite Opernkarten - bereit, Lilith ein für alle Mal in seine Welt mitzunehmen.
    Er wusste, dass Lilith Gefühle für Johannes hegte, doch was er sah, traf ihn völlig unerwartet und dafür mit umso größerer Härte. Er hätte es nie für möglich gehalten, wie vertraut Lilith mit diesem jungen Mann war. Ihre gegenseitige Liebe war unübersehbar.
    Asmodeos Verstand hörte auf zu arbeiten. Er setzte einfach aus. Nur der grenzenlose Hass auf Johannes war übrig. Und dieser Hass wuchs, bis er ihn vollkommen vereinnahmt hatte.
     
    Asmodeo blickte schwer atmend auf, starrte blind auf die Fliesen seiner Dusche und ballte seine Hände zu Fäusten, während er spürte, wie die alles verzehrende Wut in ihm hochstieg. Es kostete seine gesamte Willenskraft, sich erneut seinen Erlebnissen zu stellen.
     
    Er stand am Eingang der Halle und musste zusehen, wie dieser Johannes seine dreckigen Finger besitzergreifend um Lilith Taille legte und sie fest an sich presste, während er sie lachend

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