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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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herumwirbelte. Und Lilith ließ diesen Dreckskerl gewähren. Sie genoss sichtlich dessen Berührung, ihre Arme weit ausgestreckt, ihr Oberkörper in einer verführerischen Pose nach hinten gebogen, mit halb geschlossenen Augen und fliegendem Haar.
    Johannes bemerkte ihn als Erster und hielt inne. Auch Lilith unterbrach ihr Spiel.
    Mit einer gewissen Genugtuung aber vor allem mit einer weiteren glühenden Welle seines Hasses registrierte er, wie sich Lilith gesamte Mimik schlagartig veränderte, als sie ihn, Asmodeo, erkannte. Schuldbewusstsein las er aus ihrem Gesicht heraus, als hätte er sie bei etwas Verbotenem ertappt.
    Wie recht sie damit hatte!
    Wie hatte sie es – verdammt nochmal – überhaupt wagen können, ihn zu hintergehen!
    Ab da gab es für Asmodeo nur noch einen Weg. Er musste handeln. Er zwang sich, gelassen auf die beiden zuzugehen.
    Und dann stellte ihm Lilith Johannes vor.
    Auch diese Erkenntnis traf ihn wie aus heiterem Himmel. Johannes war kein dahergelaufener, kleiner Student. Er war ein mehr als ernstzunehmender Konkurrent.
    Asmodeo kannte die Familie Hohenberg. Er hatte mit Clement, dem Bruder von Johannes, in der Vergangenheit Geschäfte getätigt – interessante, amüsante, oftmals schmutzige Geschäfte am Rande der Legalität oder aber auch weit jenseits dieser Grenze. Clement hatte ihm, Asmodeo, von Johannes erzählt. Aus diesem Grund wusste er über die dunkle Vergangenheit von Johannes genau Bescheid. Und diese Informationen verschafften ihm einen klaren Vorteil.
    Brennend vor Hass und Wut provozierte Asmodeo Johannes mit seinen Kenntnissen und hoffte darauf, dass Johannes ihn angreifen würde. Er hoffte und wartete auf einen Vorwand, einen winzig kleinen Vorwand, um Johannes zu töten.
    Anfangs lief alles wie am Schnürchen. Johannes reagierte aggressiv, aber es war er, Asmodeo, der vollkommen die Beherrschung verlor. Gegen seine ursprüngliche Absicht griff er als Erster an und genoss es, Johannes Schmerzen zuzufügen. Die Schmerzen konnten gar nicht groß genug sein, die er ihm bereiten wollte.
    Aber statt klein beizugeben, wie er es von diesem ehemaligen Priesterschüler erwartet hatte, ging dieser mit einer derartigen Entschlossenheit zum Angriff über, dass Asmodeo davon vollkommen überrascht wurde. Viel zu spät merkte er, dass Johannes ihm überlegen war und ebenfalls die Absicht hatte, ihn zu töten.
    Die Situation entglitt Asmodeo. Er war besiegt und konnte nur noch auf den Todesstoß warten, den er von Johannes erhalten würde.
    In diesem Moment sah er Lilith. Schreiend griff sie Johannes an und rettete ihm selbst das Leben. Er konnte es anfänglich gar nicht begreifen. Er war nur halb bei Bewusstsein und sein Körper war taub vor Schmerzen.
    Sollte er sich freuen, dass sie ihn gerettet hatte? Bewies ihr Eingreifen, dass sie ihn liebte? Dass sie sich gegen Johannes und für ihn entschieden hatte? - Er konnte ihr Vorgehen nicht einordnen.
    Dann sah sie ihn an.
     
    Asmodeo riss sich ein zweites Mal aus seinen Erinnerungen frei. Doch das Bild von Lilith Augen ließ sich nicht einfach ausblenden. Ihr Blick brannte beinahe unerträglich in seinem Kopf weiter, ätzte sich durch sein Bewusstsein.
     
    Lilith Augen sprühten ihm mit unkontrollierter Wut entgegen. Er spürte, dass sie kurz davor war, ihn körperlich zu attackieren. Sie fauchte, und ihre Stimme hatte nichts Menschliches an sich: „Ich entscheide, nicht du!“
    Was konnte sie damit meinen?
    Doch nur, dass sie selbst zwischen Johannes und ihm wählen würde. Dass er tun konnte, was er wollte, dass er alle Hebel in Bewegung setzen konnte, die ihm zur Verfügung standen und letztendlich würde das alles keine Rolle spielen, weil nur sie, Lilith, bestimmen würde. Nicht er, nicht Johannes, sondern sie.
     
    Asmodeo stellte das Wasser ab und trat aus der Dusche.
    Doch eigentlich flüchtete er.
    Er flüchtete vor der Erkenntnis, machtlos zu sein - wie er bereits in der Sporthalle geflohen war.
    Geflohen vor Lilith.
     
    8
     
    Ich zog mich nicht um, sondern schlüpfte lediglich in meine Lederjacke, schmiss meine Kleidung und den Tobok von Johannes in meine Sporttasche und ging zwischen den laut feiernden Fußballfans nach draußen. Nach dem Lärmpegel zu urteilen, hatten alle Mannschaften gewonnen. Vielleicht war Fußballspielen doch lustiger, als ich bislang angenommen hatte.
    Auf meiner Maschine kurvte ich um die Menschenmenge, die auch den Parkplatz bevölkerte und mit laut gegröltem „Ole, Ole-ole-ole“ ihrer

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