Fuer eine Handvoll Bisse
notwendig und ehrenvoll ansehen - und nicht als Gruppe, die seine Autorität zu untergraben versuchte. Wenn er das erkannte, dann würde er meinen Beitritt nicht mehr als Verrat an unserer Beziehung ansehen.
Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf nach hinten fallen. Es wäre auch durchaus denkbar, wie Mallory es einmal so schön formuliert hatte, dass Kobolde Regenbögen auf meine Kissen kackten. Es ging hier um Vampire, und sie waren alle stur ... genau wie mein Großvater.
Aber ich musste es versuchen. Ich war für die RG , das Haus und Ethan nutzlos, wenn ich es nicht wenigstens versuchte.
Ich begann mit Jonah.
Er wurde sofort sarkastisch. »Rufst du mich an, um mir Bescheid zu sagen, dass du Ethan zum nächsten RG -Treffen eingeladen hast?«
»Du bist ein richtiger Komiker. Bedauerlicherweise habe ich noch mehr schlechte Nachrichten. McKetrick hat für den Zeitpunkt des Mordes in Navarre ein Alibi. Selbst wenn die biometrische Zugangskontrolle nicht funktioniert hätte, hätte er nicht dort sein können.«
»Immerhin können wir dieses Thema nun abhaken«, sagte er.
»Haben wir auch gedacht. Gibt es Fortschritte an der ºHelft Haus Cadogan!¹-Front?«
»Noch nicht.« Unser Kontakt im Greenwich Präsidium ist nervös. Und sie hat guten Grund dazu - wenn sie herausfinden, dass sie der RG Informationen hat zukommen lassen, dann darf sie sich auf einen Espenholzpflock freuen.«
»Das reicht nicht, Jonah. Es geht hier um mein Haus. Sag ihr ... sag ihr, ich will mich mit ihr treffen. Frag sie, ob sie dazu bereit ist.«
»Merit, das kann ich nicht.«
Aber ich war nicht bereit, ein Nein zu akzeptieren, und ich hatte wie jeder brave Vampir den
Kanon
gelesen.
»Du hast ºsie¹ gesagt. Das GP hat nur zwei weibliche Mitglieder, Jonah. Die eine stammt aus Norwegen - Danica - und die andere aus Großbritannien - Lakshmi oder so. Das heißt, ich habe eine Fifty-Fifty-Chance, die Richtige zu finden.«
Er fluchte vor sich hin. Er hatte ganz bestimmt nicht vorgehabt, mir das zu verraten. »So einfach ist das nicht.«
»Sie hilft uns nicht genug, Jonah. Jetzt heißt es: Alles oder nichts. Darius wird uns entweder Haus Cadogan wegnehmen oder er wird einen Krieg zwischen Feen und Vampiren heraufbeschwören, weil sein Stolz verletzt wurde. Was von beidem hättest du gerne als Präzedenzfall? Wie sollte Darius deiner Meinung nach das nächste Mal reagieren, wenn Scott etwas tut, was Darius nicht gefällt? Wir können das nicht einfach hinnehmen - weder als RG -Mitglieder noch als Abtrünnige. Darius darf nicht all das niederreißen, was wir aufgebaut haben, bloß weil wir ohne ihn weitermachen wollen.«
»Ihr Name ist Lakshmi Rao«, sagte er nach kurzem Zögern. »Lass mich mit ihr reden.«
»Danke, Jonah. Du weißt, dass ich dasselbe für dich tun würde.«
»Ich weiß. Das macht mir ja gerade Angst.«
Er legte auf.
Ich ließ den Wagen an und drehte die Heizung auf, während ich noch immer vor dem Haus meiner Eltern parkte. Vermutlich würde es nicht mehr lange dauern, bis die Nachbarn die Polizei wegen des Mädchens in der Rostlaube anriefen, das das Haus beobachtete, aber ich wollte nicht wieder hineingehen, während ich auf eine Antwort wartete. Vielleicht hatten mein Vater und ich einen Durchbruch erzielt, vielleicht war er auch einfach nur nostalgisch. Wie auch immer - ich wusste, wann es Zeit war zu gehen. Keine Minute später klingelte mein Handy.
»Hallo?«
»Sie hat einem Treffen zugestimmt, aber das ist alles.«
»Das reicht mir völlig. Danke.«
»Es gibt einen Donut-Laden an der Ecke State und Van Buren unter der Hochbahn. In der Nähe der Bibliothek.«
»Kenne ich«, sagte ich. Er lag in der Nähe der Harold-Washington-Bibliothek. Und auch in der Nähe des Dandridge Hotels, wo die GP -Mitglieder während ihres Aufenthalts in Chicago untergebracht waren.
»Triff uns dort in einer Stunde. Gib das an niemanden weiter, weder an Ethan noch sonst irgendjemanden. Betrachte es als deinen ersten Einsatz als Mitglied der RG - die Vernichtung des Hauses Cadogan aufzuhalten.«
Es hätte vermutlich den Druck auf mich erhöhen sollen, aber stattdessen machte es mich nur noch entschlossener.
»Ich werde da sein«, bestätigte ich und schnallte mich an. Ich hatte zwar nicht besonders fair gespielt, aber am Ende zählte doch nur das Ergebnis.
Es war spät, und in der Innenstadt war es relativ ruhig. Ich parkte auf der Van Buren, weiter weg, als mir lieb war, und folgte dann der Hochbahn zurück
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