Fuer eine Million Naechte mit dir
meines Unternehmens: ‚Familie ist alles‘. Es ist sogar mehr als ein Motto: Es ist meine Lebensphilosophie.“
Tosender Applaus erfüllte den Raum. „Tatsächlich!“ Bree lachte. „Diesen Slogan kenne ich aus der Fernsehwerbung.“
Gavin blinzelte ihr zu. „Ich finde, es ist gar nicht so schlecht, an die eigene Werbung zu glauben. Ah, da ist ja Brock! Kommen Sie, ich stelle Ihnen den Chef vor.“
Er legte ihr den Arm um die Taille und führte sie durch das Lokal. Dabei stellte er sie allen Freunden, Kollegen und Kunden vor. Es war, als wolle er sie stolz herumzeigen.
Tapfer widerstand Bree dem Bedürfnis, sich davonzustehlen. War das hier nur ein Traum? Jeden Moment würde sie in ihrem Bett aufwachen, mit Faith und Ali schnurrend auf der Decke neben sich. Aber bis dahin hieß es: lächeln.
Als am nächsten Morgen zur vereinbarten Zeit Elle vor der Tür stand, war Bree, die nicht zu den Morgenmenschen zählte, gerade aufgestanden.
Sie und Gavin waren bis ein Uhr morgens auf der Party geblieben. Als er sie nach Hause gebracht hatte, hatte er ebenso wenig wie beim ersten Mal versucht, noch mit hereinzukommen.
Und geküsst hatte er sie auch nicht.
„Hallo Bree!“ Zur Begrüßung umarmte Elle sie herzlich. „Ich habe uns Bärentatzen und Kaffee mitgebracht. Wird Ihnen guttun, nach letzter Nacht. Ich glaube, Gavin hat Sie wirklich jedem und jeder vorgestellt.“ Sie reichte Bree einen Becher voll dampfendem Kaffee.
„Einigen vermutlich sogar zweimal.“ Bree lachte. „Nach zehn ging alles ziemlich durcheinander.“ Sie bat Elle herein.
Eine Seite des Raumes und ein Großteil der Dachschräge wurden von großen Fenstern mit bunten Verzierungen aus viktorianischer Zeit eingenommen. Das hereinströmende Licht gab dem Studio zu Recht seinen Namen.
„Was für eine Aussicht!“, rief Elle. Sie legte die Tüte mit dem Gebäck auf den kleinen Esstisch und trat ans Fenster. „An klaren Tagen kann man von hier aus bestimmt über den ganzen Pazifik bis nach Japan schauen“, scherzte sie.
„Fast.“ Bree lachte. „Ich liebe es, den Schiffen in der Bay zuzusehen.“
„Das wird Ihnen sicher fehlen, wenn Sie mit Gavin zusammenziehen.“
„Wie bitte?“, fragte Bree mit großen Augen. „Zwischen uns ist nichts. Ich habe ihn ja gerade erst kennengelernt.“
„Wirklich? Mir kommt es vor, als wärt ihr beide ein festes Paar“, sagte Elle ungläubig.
„Na ja, er behandelt mich sehr … zuvorkommend. Aber wir haben erst zwei Abende gemeinsam verbracht.“
„Nicht möglich!“ Elle staunte. „Halten Sie mich bitte nicht für neugierig, wir kennen uns ja auch erst seit Kurzem, aber wenigstens geküsst habt ihr euch schon, oder?“
Verlegen schüttelte Bree den Kopf. Wenn sie so gut aussehen würde wie Elle … Vielleicht hätte er es dann versucht. „Ich glaube, er verhält sich einfach freundschaftlich.“
„Aber er hat ständig den Arm um Sie gelegt, das tut er sicher nicht aus reiner Freundschaft. Nein, er ist definitiv an Ihnen interessiert. Vielleicht lässt er es nur langsam angehen.“
Bree zuckte die Schultern und hoffte, die neue Freundin würde ihr die Aufregung nicht anmerken. „Ich hole uns Teller.“
Bei Kaffee und Gebäck unterhielten sie sich über das Haus, die Umgebung, schließlich über alles Mögliche. Bald gingen sie zum vertraulicheren Du über. Nach dem Frühstück zeigte Bree Elle einige ihrer Fotos.
„Wow, welche Begabung! Dir gelingt es, die Persönlichkeit deiner Modelle einzufangen und zur Geltung zu bringen. Ich dagegen kriege keine anständige Porträtaufnahme hin, ich bin schon froh, wenn die Leute auf dem Foto die Augen offen haben.“
„Ich fürchte, ich bin nicht imstande, es zu erklären.“
„Das ist eben Talent. Genie!“, rief Elle begeistert. „Kein Wunder, dass Gavin verrückt nach dir ist.“
Lachend widersprach Bree. „Moment mal! Erstens ist er nicht verrückt nach mir. Und zweitens hat er meine Fotos noch gar nicht gesehen.“
„Doch. Am Freitag hat er allen in der Firma das Black Book gezeigt.“
„Wirklich?“ Bree biss sich auf die Unterlippe.
„Eindeutig: Er ist völlig vernarrt in dich“, stellte Elle fest. „Ein verliebter Mann. Manchmal geht es eben schnell.“
„Ach, hör schon auf! Was soll Gavin schon an mir finden? Ich bin nicht der Typ, in den sich Männer Hals über Kopf verlieben.“
„Wieso denkst du das?“
„Sagen wir mal so“, begann Bree voller Selbstironie. „Mein Haar ist kraus und widerspenstig, ich dürfte
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